Dear Diary / Same
Dear Diary Spielzeit: 44:20
Medium: CD
Label: EöNIAN Records, 2010
Stil: Melodic Rock

Review vom 08.02.2011


Holger Ott
Wenn diese Band bei einem Festival spielen würde und ich darüber zu berichten hätte, dann wäre mein Kommentar dazu ‚…und ferner spielten…'. Also eher eine mittelmäßige Aussage.
Wer auf melodiösen, geradlinigen Rock steht, ist mit der gleichnamigen CD von Dear Diary bestens bedient. Herausragende Titel wird man allerdings auf dieser Scheibe vergeblich suchen. Fast alle der zehn Tracks bewegen sich im Bereich um die vier Minuten Spielzeit und selbst innerhalb der Songs fischt der Hörer vergeblich nach ein paar markanten Breaks oder Gitarrensoli.
Alle Stücke plätschern so vor sich hin und deshalb fällt es mir auch schwer, irgendetwas besonders hervorzuheben. Kuckt man sich das Cover und die Bilder der Musiker an, dann geht die Erwartungshaltung in die Richtung, dass bei Dear Diary ordentlich die Post abgehen muss. Aber leider weit gefehlt und die Enttäuschung überwiegt nach dem letzten Stück doch ein wenig. Und ausgerechnet das letzte, "Plain To See", ist mit Abstand das schlechteste, da durch die Akustik-Gitarren kein Druck rüber kommt.
Einen kleinen Hoffnungsschimmer bieten "Tanqueray Tina" und "She Danced For Me", die zum Teil etwas rockiger sind und zumindest einen vielversprechenden Anfang bieten. Wenn fünf gestandene Musiker in ihr 'liebes Tagebuch' schreiben, dann hofft jeder, aufgrund der Erlebnisse während ihres Lebens, spannende Geschichten musikalisch umgesetzt zu hören. Fette Drums und eingehende Gitarren sollten für Höhen und Tiefen sorgen und eine herausragende Stimme die Neugier des Hörers voran treiben. Leider bleiben diese Erwartungen völlig auf der Strecke und wenn Dear Diary nicht mit ihrem nächsten Album mehrere Schippen drauf legen, werden sie es bestimmt schwer haben sich am Markt zu etablieren.
Die Grundlagen sind vorhanden und auch richtig gut, aber die Band sollte etwas Mut beweisen und sich vom Mainstream entfernen. Vielleicht liefern sie eine umso bessere Bühnenshow und wir können das hoffentlich bei einer demnächst anstehenden Tour beurteilen. Leider ist die Webseite der Band noch in Arbeit und Informationen stehen noch nicht ausreichend zur Verfügung. Ihr werdet aber von RockTimes auf dem Laufenden gehalten.
Line-up:
Jeff Evans (vocals)
Mike Levin (bass)
Dave Schafer (guitar)
Nick Panos (guitar)
Vince Consolo (drums)
Tracklist
01:I Want To Know (4:40)
02:Momma Said (4:30)
03:Slow Down (4:03)
04:Tanqueray Tina (4:42)
05:One Step Closer (3:47)
06:Red Rose Burn (4:47)
07:Dream In Color (4:10)
08:She Danced For Me (4:35)
09:Shiny Like The Bubbled Glass (4:58)
10:Plain To See (4:08)
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