Dieses Mal geht es bei dem sonst größtenteils auf traditionellen Metal ausgerichteten Label Pure Steel etwas brachialer und rumpeliger zu, denn mit dem Wuppertaler Old School Thrash-Kommando
Deathfist hat man sich eine hoffnungsvolle Knüppel-Horde der Neuzeit an Bord geholt. Zuerst jedoch erläutere ich euch die Band etwas genauer, damit ihr einen kleinen Einblick in die Welt der Retro-Prügler bekommt: Auch wenn die Combo erst seit knapp zwei Jahren existiert, haben die einzelnen Mitglieder bereits eine ordentliche Vorgeschichte aufzuweisen. Sängerin
Corinna Becker und Axtschwinger
Markus Wichmann waren zuvor bereits bei den ebenfalls Thrash Metal zockenden
Mortal Remains aktiv, der erste Drummer war darüber hinaus niemand geringeres als
Tormentor, der ebenso bei
Desaster und dem deutschen Line-up von
Metalucifer die Felle verkloppt. Begutachten konnte man sein Schlagzeugspiel auf der schon sehr lobenswerten Vier-Track-Debüt-EP "Demons" aus dem Jahre 2009, von der man nebenbei angemerkt alle vier Songs auf dem aktuellen Eisen neu eintrümmerte. Leider konnte er aus Zeitgründen die aktuelle Scheibe nicht einspielen, dafür sitzt dieses Mal
Jan Luchtenberg hinter den Kesseln.
Nun, kommen wir jetzt zur Bewertung des Debüt-Albums "Too Hot To Burn", das übrigens auch mal wieder ein tolles, natürlich ausschauendes Cover und keine computeranimierte Kacke präsentiert! Auf insgesamt zwölf Songs wird hier das volle Teutonic Thrash-Brett aufgefahren, dass es eine wahre Pracht ist, diesen Klängen Gehör zu schenken. Durch den Gesang von
Corinna können des öfteren Parallelen zu den Aachener Vorreitern von
Holy Moses gezogen werden, auf musikalischer Ebene kommen mir direkt Namen wie
Kreator,
Slayer (denen man vermutlich indirekt mit dem Song "Slay Her" Tribut zollte) und teilweise auch neuere Killerbands wie
Witchburner ins Hirn geschossen. Hin und wieder driftet der Vierer auch ein bisschen in die Black Metal-Ecke ab (z.B. der Blast-Part im Opener "Apotheosis" oder der an manchen Stellen etwas gekrächzt klingende Gesang) oder schielt leicht in Death Metal-Gefilde (einige immer wieder aufkeimende Growl-Parts), dennoch weicht man nie vom ursprünglichen Konzept ab und beehrt die "Sex, Drinks & Metal"-Gemeinde mit einem weiteren kaufenswerten Album!
Auch wenn
Deathfist das Genre logischerweise nicht mehr neu erfinden werden, hat das Quartett hier einen amtlichen Feger für Freunde des schnelleren und aggressiveren Heavy Metals zusammen geschustert, der sich hinter anderen aktuellen Hammerbands wie beispielsweise den oben genannten
Witchburner oder Konsorten nicht zu verstecken braucht. Darüber hinaus wird (wie oftmals bei PSR der Fall) das Langeisen parallel über High Roller Records auf schwarzem Gold, auch Vinyl genannt, erscheinen. Dies meist limitiert auf 500 Exemplare inklusive beigelegten Lyrics und Poster, wovon noch einmal 150 Copies in rot/schwarzem Vinyl daherkommen. Als Bonus-Track ist hierauf die
Accept-Coverversion "Fast As A Shark" enthalten. Ich vergebe für das gelungene Gesamtwerk
7,5 von 10 RockTimes-Uhren!