Deathstars
48 Carat Darkness-European Tour 2006
27. Oktober 2006, Altes E-Werk, Göppingen
Altes E-Werk Göppingen
Deathstars
48 Carat Darkness-European Tour 2006
Altes E-Werk, Göppingen
27.Oktober 2006
Stil: Cyber Metal


Bericht vom 07.11.2006


Jürgen B. Volkmar
Deathstars Mit den Deathstars machte eine der momentan angesagtesten Bands der schwedischen Elektro Metal-Szene Station in Göppingen. Death and Glam in einer vitalen Synthese, gepaart mit einer Horror-Show - damit zogen die Edelmetaller über 400 Besucher im alten E-Werk in ihren Bann.
Die Todessterne, die schon mit ihrem Erstling "Synthetic Generation" in ihrem Heimatland für Furore sorgten und die heimischen Freunde des elektrometallischen Düster Metals aufhorchen ließen.
Die zwischenzeitlich auf fünf Mitglieder angewachsene Band präsentierte sich im weißen Make up zwischen Nebelschwaden und düsterer Illumination.
Deathstars Bereits nach den ersten tiefgeschraubten Gitarrenbreitseiten wird die Marschrichtung klar: Glamouröser, mit Grabesstimme verzierter Death and Glam bricht aus den Boxen über das Publikum herein. Whiplasher, der Tonangeber, hatte bereits ab der ersten Minute das mit sehr vielen weiblichen Fans besetzte Publikum mit seiner Ausstrahlung im Griff.
"Last Ammunition" und "New Dead Nation" kommen mit melodischen Breaks gemischt, als absolute Ohrwurmgranaten und werden von Skinny in bester Metall-Manier dunkel und böse intoniert.
Sphärische Synthesizerklänge tauchen Whippie und seine Mitstreiter in eine unwirkliche Schattenwelt, eingehüllt in eine schräge Mixtur aus düsterem Metal mit eingängigen Melodien.
Deathstars Die Deathstars, die aus den Mitgliedern der Formationen Dissection und Swordmaster, ehemaligen Metalbands, entstanden sind, haben es geschafft sich eine eigene Nische zu erschaffen, die mit den bisherigen beiden Veröffentlichungen eine stetig wachsende Zahl von Anhängern um sich scharen.
Bestimmend für den Sound sind die tief angesetzten Melodien, teilweise mit hymnischen Chorussen und eingängigen Riffs versehen, die einen faszinierenden Stilmix aus Death und Dark Rock im modernen Glam Goth-Gewand zelebrieren.
Frontmann Andres Gergh alias Whiplasher alsbald im Schweiss gebadet, leert sich publikumswirksam Wasser über die schwarze Mähne und präsentiert eine Show, die von extrovertierter Morbidität de Luxe lebt. Natürlich sind viele Marilyn Manson-Elemente enthalten, auch die Murderdolls lassen grüssen, aber in einer Szene, die ihre Ursprünge im Death Rock der 70er Jahre hat und sich ständig neu erfinden muss, ist das absolut legitim.
Deathstars "Motherzone" und das mit hymnischem Chorus verzierte "Tongues" brechen aus den Lautsprechertürmen und setzen mit Gitarrenbrettern die Zuhörer unter Strom. Absolute Starkstromattacken wie "Innity Fields" und "Synthetic Generation" von der ersten Veröffentlichung, brettern rauh und doomig durch die Menge.
Die launigen Ansagen des Frontgrowlers zu "Blitzkrieg Boom", der diesen Titel als denjenigen in der Muttersprache des jetzigen Gastlandes bezeichnete, trugen wesentlich zu der guten Stimmung bei diesem Event der düsteren Art bei.
"Greatest Fight On Earth" und "Virtue To Vice", weitere Juwelen im Gepäck des im Höhenflug befindlichen Fünfers, folgten mit abhängig machenden Melodien, die jedem Horrorfilm zur Ehre gereichen dürften.
Der erst kürzlich erfolgte Zugang von Cat, der einen rockigen Einfluss einbringt, kann als konstruktive Bereichung verstanden werden.
Deathstars Die Band, zwischenzeitlich teilweise oben ohne, spielt mit "Little Angel" und "Cyanide" noch zwei dunke Selbstläufer aus ihrem Death Glam-Paket. Dunkle Gitarrenklänge brechen massiv in die Gehörgänge ein und formen ein Gesamtbild von dunkler Schönheit. Die Deathstars hissen die schwarze Flagge auf den Feldern des Todes. Diabolisch und virtuos von bizarrer Intensität werden Perlen der Düsternis offeriert. Die 90-minütige Show war eine Black-Parade der besten Art. Sichtlich beeindruckt von den Darbietungen verharrte das Publikum noch einige Augenblicke, um dann den in der Dunkelheit entschwindenden Deathstars den wohlverdienten Applaus zu entrichten.
Mit dieser Darbietung haben die schwedischen Dark Glamour-Boys bewiesen, dass sie in der Szene zu einer nicht mehr zu übersehenden Größe aufgestiegen sind. Die Freunde der düsteren Klänge sind um einen zusätzlichen schwarzen Diamanten bereichert worden, der bei konsequenter strategischer Optimierung seine Strahlkraft noch intensivieren wird.
Veröffentlichungen:
Synthetic Generation - Deathstars
Termination Bliss - Deathstars
Line-up:
Nighmare Industries (Gitarre, Synthesizer, Programming)
Bone W. Machine (Drums)
Skinny (Bass)
Cat (Gitarre)
Whiplasher (Vocals)
Bilder vom Konzert
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