Deep Black Sees / Inside Outside
Inside Outside Spielzeit: 45:23
Medium: CD
Label: Rising Records, 2011
Stil: Progressive Metal / Alternative Rock

Review vom 16.08.2011


Udo Gröbbels
Prog oder doch nicht?
Selten fiel es mir so schwer, für eine vorliegende CD eine Kategorie zu finden. Hier passt das oft bemühte und mittlerweile schon sehr abgegriffene Wort Crossover aber mal richtig gut, denn auf den 45 Minuten findet man eine Vielfalt, wie man sie nur selten hört. Aber wem genau soll das gefallen? Dazu später mehr.
Fünf kleine Italiener
Bereits im zarten Alter von 12-13 Jahren starteten Deep Black Sees aus Sizilien im Jahre 2002 ihre musikalische Karriere, und das vorliegende Debüt "Inside Outside" ist das Ergebnis von neun Jahren musizieren. Damit sind die Bandmitglieder gerade malAnfang 20 , besitzen aber schon ein technisches Niveau, das andere Bands in ihrer gesamten Karriere nicht erreichen. Dafür zunächst einmal meinen Respekt, denn hier sitzt wirklich jede Note perfekt und jeder noch so verschobene Takt passt haargenau. Die sehr gute Produktion von Sylvia Massy , die bereits für Tool oder auch R.E.M tätig war, rundet zunächst den guten Eindruck ab.
Lost in Music
Doch bei aller Musikalität gehen die vielen guten Ideen leider zumeist schnell unter und mit einem wilden Mix von diversen Stilen verliert sich der Hörer in diversen Fragmenten, die zwar alle für sich gut sind, aber zusammen dann doch sehr zerfahren wirken. Beginnt beispielsweise ein Lied im Stil von Radiohead, so stoßen einem später richtige Growls mächtig vor den Kopf, bevor mal wieder Dream Theater durchkommen, um dann in epischer Pantera-Manier zu enden. Wie gesagt, alles für sich gesehen wirklich gut gemacht, aber als zusammengesetzter Song doch zu verfahren.
Am Ende bleibt die Frage aus der Einleitung, für wen denn jetzt dieses Album gemacht bzw. interessant ist? Der potentielle Käufer sollte grundsätzlich auf harte Musik stehen, aber alternativen Klängen und Progressive Rock von erwähnten Dream Theater gegenüber ebenfalls aufgeschlossen sein. Wer meint, diese Kriterien zu erfüllen und sich ein Album zum Warmwerden auch mehrmals anhört, den erwartet eine interessante Scheibe einer Band, die ein großes musikalisches Potenzial in sich trägt. Daher freue ich mich auf die Nachfolgealben, denn wenn die Band ihren Stil verfeinert bzw. erst mal findet, steht uns wahrlich noch Großes bevor.
Line-up:
Walter Mogavero (guitar, vocals)
Antonio Pupillo (guitar, vocals)
Marcello Napoli (bass)
Giuseppe Mazzola (drums)
Mirko Mazzola (keyboards)
Tracklist
01:Wind Of Pain
02:I Like That
03:Ashes From My Eyes
04:Come On
05:Weeping Tears
06:Before Dying
07:Soul Freedom
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