Hallo Freunde!
Ich möchte mich mal als altes "Purple-Fossil" vorstellen. Mein erstes Konzert mit Deep Purple genoss ich schon im Jahre 1968 - damals noch in "Erstbesetzung". Ich hörte Ritchie Blackmore und Jon Lord und es begann für mich eine "never ending lovestory"
Nun aber zum Konzert am 15.3.1996 in der Berliner Deutschlandhalle. Dieses Konzert hatte für mich zwei sogenannte Unbekannte. Die erste Unbekannte - meine 3. Frau - sie hatte noch nie Purple live erlebt und war bis dato auf einem ganz anderen musikalischen Schiff zuhause.
Die zweite Unbekannte - Steve Morse.
Ich bin nun von Anbeginn Blackmore-Fan. Das werde ich auch bleiben bis zu meinem letzten Atemzug.
Deep Purple ohne Richie Blackmore war für mich bis dahin nur schwer vorstellbar. Dieser Eindruck blieb auch erhalten, denn von Joe Satriani war ich ebenfalls nicht besonders angetan. Ich beziehe mich hier auf ein Konzert in der Berliner Waldbühne kurz nach Ritchies Ausstieg.
Die Vorband - deren Namen habe ich vergessen - war an diesem Abend als "Körperverletzung" einzuordnen. Einfach grauenhaft - furchtbar. Ich sah meine Frau an und dachte au weija - das kann ja heiter werden. Diese Trümmertruppe spielte - oder besser stimmte ihre Instrumente - 40 Minuten lang.
Umbaupause - eine Erholung!
Meine Frau war schon ganz grün im Gesicht.
Dann - Licht aus - Deep Purple kam und a new king was born.
Da war er - der Neue: Steve Morse. Schon bei den ersten Klängen zu "Fireball/Into The Fire" überzeugte mich dieser Kerl vollends. Beim zweiten Song "Maybe I`m A Leo" hüpfte mein Herz schon vor Freude. Ian Gillan und die anderen Jungs hatten wieder Spass und Freude an ihren Konzerten. Sie scherzten, lachten - kein Vergleich zu einigen doch recht langweiligen Konzerten mit meinem Gitarrengott Ritchie.
Ein scheuer Blick zu meiner Frau - welch Wendung - die grüne Farbe war gewichen und Deep Purple hatte einen neuen Fan.
Das Konzert hatte dann noch mehrere Höhepunkte die ich in vollen Zügen genoss wie z.B. "Pictures of Home", "Bloodsucker" , "The Purpendicular Waltz", "No One Came", "When A Blind Man Cries", "Somebody Stole My Guitar" usw. Da waren auf einmal wieder Songs in der Set-list, die Ritchie nie oder nur sehr ungern spielte.
Zu den neueren Songs aus dem "Purpendicular"-Album kamen natürlich auch die altbekannten Songs wie "Black Night", "Speed King", "Perfect Strangers", "Highway Star" und "Smoke On The Water".
Jeder dieser altbekannten Songs hörte sich jedoch neu und anders an. Das lag besonders an Morse. Er spielt nicht einfach nach sondern interpretiert diese Songs auf seine ganz eigene Weise. Hut ab!! Nach diesem denkwürdigen Konzert war die Band für mich neu geboren.
Meine Frau ist übrigens seit diesem Konzert als "purplebesessen" einzuordnen.
Um es vorsichtig zu beschreiben.
Ein voller Erfog - für Deep Purple und für mich.
Deep Purple - Berlin - Deutschlandhalle, 15.03.1996
Frank Hesterberg, 18.01.2005
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