Nach welchem Song sich Demon Eye benannt haben, dürfte sogar Hans Wurst bekannt sein - ich sag nur Firefly... Genauso gut hätten sich die vier Amis aber auch - sagen wir mal - 'Electric Funeral' oder 'War Pigs' taufen können, denn sie klingen mindestens ebenso paranoid wie 'violett'!!
Und da der Bandname offenbar auch ein musikalisches Glaubensbekenntnis darstellen soll, wildert die Truppe aus North Carolinas Hauptstadt Raleigh bei den üblichen Verdächtigen aus den Siebzigern, vorwiegend in deren 'dunkelsten' Ecken. Die omnipräsenten Double Leads erinnern mal an automobile Schockelchen, mal an die eiserne Jungfer, im Refrain zu "Shades Of Black" klingt es gar so, als sei Jimbo Morrison mal kurzfristig bei Sabbath eingesprungen.
Demon Eye surft somit ziemlich eindeutig auf der Retrowelle, die unser Jens erst kürzlich - ganz seinem typisch-kernigen Humor entsprechend - so charakterisiert hatte: »Jeder Depp, der nur ein bißchen nach 'Seventies' ausschaut, wird sofort abgefeiert. Du brauchst nur einen Schnurrbart haben und die Platten deiner Eltern kennen und schon gibt's 'nen Plattenvertrag.« Sarkastischer und vor allem treffender kann man's wohl kaum auf den Punkt bringen!!
Das 'Problem' bei der Sache ist nur: Das Gebotene kommt oftmals gar nicht mal so schlecht rüber. Vor allem das düstere Zeug aus Skandinavien klingt - nicht nur bei oberflächlicher Betrachtung! - wirklich klasse, wenn man mal an Witchcraft ("Legend", 2012!!), Graveyard oder Horisont denken mag.
Genau hier liegt bei Demon Eye der 'Hase im Pfeffer': "Leave The Light" klingt einfach zu geil, um es in den 'Hass-Sparten' Retro-Rock oder Old School Metal abzuheften und dem ewigen Vergessen preiszugeben. Jeder einzelne der elf Songs dieses Albums besitzt genug dunkel-groovendes Charisma, um den geneigten Fan der Seventies kompromisslos 'an den Eiern zu packen'.
Demon Eye bedienen alle Register zwischen Heavy Metal ("Secret Sect", "Edge Of A Knife"), Doom ("Fires Of Abalam") und Heavy Rock ("From Beyond", "Silent One", endgeil: "The Banishing") furios auf meisterlichem Niveau. Ihren Stil bezeichnen die Jungs in erster Linie als 'Occult Metal' und verkörpern diesen wohl am deutlichsten in "Witch's Blood". Die hier nicht genannten Titel tragen diesen Spirit weiter und fallen keineswegs ab. Das Songwriting ist in sich schlüssig, die Hooks stimmig, die Produktion sauber und druckvoll, das Cover cool.
Wenn diese Melange nicht bereits seit über vierzig Jahren bestens bekannt wäre, müsste man sie unbedingt erfinden. Dann wäre Demon Eye auch eine 'Heilige Offenbarung der Apocalypse'. So steckt man allerdings in der Zwickmühle: Soll man schimpfen wie ein Rohrspatz oder einfach nur Spaßhaben? Ich habe mich im Fall von Demon Eye mal für letzteres entschieden, was aber keinesfalls als 'Kaperbrief' für Folgealben missverstanden werden sollte...
Line-up:
Erik Sugg (guitars, vocals)
Larry Burlison (lead guitars)
Paul Walz (bass)
Bill Eagen (drums, vocals)
Tracklist |
01:Hecate (4:52)
02:Shades Of Black (3:39)
03:Secret Sect (4:06)
04:Adversary (4:14)
05:Edge of A Knife (4:08)
06:Witch's Blood(2:47)
07:Fires Of Abalam (5:42)
08:Devil Knows The Truth (4:25)
09:The Banishing (4:34)
10:From Beyond (3:30)
11:Silent One (4:25)
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Externe Links:
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