Desaster / The Arts Of Destruction
 The Arts Of Destruction Spielzeit: 44:21
Medium: CD
Label: Metal Blade Records, 2012
Stil: Black/Thrash Metal


Review vom 22.01.2012


Jens Groh
Hell Yeah!!!!! Endlich neues Abschädel-Futter von Desaster. Und Fans dieser teutonischen Formation können/müssen sofort wieder zuschlagen. Denn eines ist bei den Mosel-Franken-Black-Thrashern definitiv klar: Wo Desaster draufsteht ist auch zu 666 % Desaster drin.
Seit der letzten Desaster-CD "Satans Soldiers Syndicate" im Jahr 2007 ist einiges an Wasser den Rhein und die Mosel entlanggeflossen. Zwischendurch feierten die Koblenzer ihr 20-jähriges Bandjubiläum. Damals haben Infernal und seine Mannschaft das Schiff, auf dem sie ihre Hellebration zelebrierten, fast auseinandergenommen.
Und hat es auch ein paar Jährchen gedauert, bis die Jungs wieder mal ein reguläres Studio-Album (zwischendurch gab es ja den einen oder anderen Live-Tonträger und diverse Singles) aus der Schwarzen Hölle durch den Rheingraben ballern. Das Warten hat sich aber gelohnt.
Und was gibt es jetzt Neues zu erlauschen? Eigentlich nichts, und das ist auch gut so. Denn man muss sich bewusst machen, dass Desaster ähnlich wie Motörhead nie ein wirklich schlechtes Album unters headbangende Volk bringen.
Klar könnte man jetzt gehässig sagen, wofür dann ein neues Album? Aber solch einen Frevel will ich hier gar nicht hören! Dann dürfte man auch kein neues Slayer-Album mehr erwarten.
Apropos Slayer, diesen wird auf "The Arts Of Destruction" das eine oder andere Mal gehuldigt, zum Beispiel bei "Beyond Your Grace", da will man doch gleich den "Angel Of Death" heraufbeschwören. Hey, aber der Kutten tragende Haufen schafft es dennoch, was ganz Eigenes aus diesem unüberwindbaren Thrash-Riff zu kreieren.
Und genau das ist es, was Desaster aus der Masse an Black/Thrash-Bands hervorhebt, man wird nie, NIE (!) irgendwelche Anbiederungen an irgendwelche Trend-Metal-Spielarten auf deren Scheiben zu hören bekommen, auch diesmal nicht.
Hier wird nur den ganz Großen der 80er gehuldigt. Und wer Bands wie alte Destruction (von denen Desaster ja auch ihren Namen haben, worauf der Titel des neuen Werkes wohl wieder eine Anspielung ist) oder Bathory, alte Sodom in sein schwarzes Herz geschlossen hat, wird auch hier sein Glück finden. Gut, heuer ist der Slayer-Einfluss vielleicht etwas höher als auf den Vorgänger-Alben, aber die Grundzutaten sind schon die gleichen. Verpackt in eine amtliche, nicht zu glatte, aber durchschlagende Produktion, darf hier die Rübe geschüttelt werden.
Was bei Desaster immer schon faszinierend war und ist, trotz des immensen Geballers, was die Blackies auf ihren Tonträgern erzeugen, es sind immer geile Hooklines und Melodien an Bord, um sofort das Ganze problemlos nach den ersten Mal mitzubrüllen. Das soll erst mal einer nachmachen!
Und Hits, wenn man das beim Black/Thrash so nennen darf, haben die Koblenzer einen ganzen Sack voll im Repertoire, so auch auf "The Arts Of Destruction".
Beispiele gefällig? "The Splendour Of The Idols"," The Art Of Destruction", "Troops Of Heathens - Graves Of Saint" (bei denen King und Hanneman mal wieder übern Teich schauen) und als Übersong diesmal "Queens Of Sodomy", eine wahrhaft geniale Nummer, die sich nicht hinter "Teutonic Steel", "Metalized Blood" und ähnlichen Abrissbirnen verstecken muss.
Garniert wird die wilde Jagd der Überzeugungstäter durch Sataniacs heiseres Stimmchen, das oftmals an selige Zeiten erinnert als Jeff Becerra und Possessed die sieben Kirchen einäscherten. Und er macht langsam aber sicher auch Okkulto vergessen, auch wenn mit ihm natürlich Geschichte geschrieben wurde. Und hoffentlich wird den Muckern mit dem neuen Langeisen endlich mal der Ruhm in Germanien zuteil, den sie seit Jahren im Ausland schon inne haben, nämlich fast schon Götterstatus!
So, was gibt's jetzt noch hier zu lesen, ihr Bastarde??? Ab mit euch zum Platten-Dealer und das Teil abgegriffen und zwar zack-zack! Am besten als Special-Edition mit Live-DVD, oder als Vinyl, das bei High Roller Records erscheint, denn darauf wird noch ein Song (das Cancer Cover "C.F.C.") mehr enthalten sein und das Art-Work kommt in diesem Format eh besser zur Geltung. Ach was, kauft beides! Und wer noch nicht den ganzen Backkatalog besitzt, hat sich diesen gefälligst zuzulegen. Geiler war Black Thrash aus Germanien nie!
Zehn von zehn pechschwarzen Ziffern für diese Hammer-Scheibe
Line-up:
Infernal (guitar)
Odin (bass)
Sataniac (vocals)
Tormentor (drums)
Tracklist
01:Intro
02:The Art Of Destruction
03:Lacerate With Hands Of Doom
04:The Splendour Of The Idols
05:Phantom Funeral
06:Queens Of Sodomy
07:At Hell's Horizon
08:Troops Of Heathens - Graves Of Saint
09:Possessed And Defiled
10:Beyond Your Grace
11:Outro
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