Destroy She Said / Down To Dirty
Down To Dirty Spielzeit: 40:41
Medium: CD
Label: Bad Reputation, 2013
Stil: Hard Rock

Review vom 27.05.2013


Mike Kempf
Destroy She Said aus Melbourne haben mit "Down To Dirty" eine knapp vierzigminütige Platte entworfen, die sie bereits im letzten Jahr in Australien anboten und nun versuchen, in diesem Jahr den deutschen Markt zu erobern. Wenn ich einen Tonträger vom fünften Kontinent erhalte, denke ich unweigerlich zuerst an meine Helden von AC/DC und in der Tat ist ihr Stil leicht an dem der legendären Kapelle angelehnt. Aber wirklich nur leicht, denn die Band geht schon härter zur Sache, bewegt sich ausschließlich nur im Hard Rock-Segment und lässt den Blues Rock, so wie ihn AC/DC oftmals einfließen ließen, völlig außer Acht.
Zwar kann Gesangsgranate Simon McCullough genauso rau und dreckig wie Brian Johnson ins Mikro zwitschern, doch ab und an - z. B. bei "Game Over", "No Church" und "Hookers Don't Kiss" - strapaziert er seine Stimmbänder ziemlich extrem und verlangt vom Konsumenten gute Nehmerqualitäten. Aber gut, der Mann hat richtige Eier und darf sich ohne wenn und aber die Krone einer wahren Rockröhre aufsetzen. Deshalb gibt es von mir für seine Textvorträge ein fettes Plus.
Die Rhythmusklampfe sorgt im Verbund mit dem Schlagzeug-Vulkan Greg Aldrigde und dem Tieftonzupfer Scampers mit ihren fehlerfreien Taktvorgaben für ein grundsolides Rock-Fundament, auf den sich die Solo-Gitarre und McCullogh im Stil von erstklassigem Hard Rock bestens austoben. Gerade die aggressiven Sechssaiter-Soloattacken zeugen von hoher Qualität, spiegeln sich in voller Dynamik völlig ungeschliffen und roh aus den Boxen wider. Auch hier kann es von mir nur gute Noten geben.
Insgesamt kommt das Album sehr dynamisch und energiegeladen rüber, geht schnurstracks und gnadenlos seinen Weg nach vorn und wirkt allein schon deshalb sehr authentisch. Ich verkneife mir, einen Song besonders hervorzuheben, weil es die Geschlossen- und Kompaktheit der Tonkonserve ist, die ich als herausragendes Merkmal ansehe. Und wenn es doch noch etwas besonders Erwähnenswertes gibt, dann sind es die Solo-Gitarrenläufe, für die vermutlich Dave Walker verantwortlich ist. Letztlich stelle ich Destroy She Said für "Down To Dirty" ein gutes Zeugnis aus und 'gut' bedeutet nicht nur als Schulnote eine '2', sondern gilt von meiner Seite aus für eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.
Line-up:
Simon McCollough (vocals)
Dave Walker (guitar)
Youngy (guitar
Scampers (bass)
Greg Aldrigde (drums)
Tracklist
01:Overrated (4:40)
02:Game Over (4:34)
03:Squirter (3:37)
04:No Church (3:43)
05:She Fanged It (2:17)
06:Hookers Don't Kiss (4:27)
07:Fanta Pants (3:10)
08:Drivin' Machine (3:33)
09:You Might Think I Love You (6:12)
10:It's Coming Out Now (4:36)
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