Devariem / Planet Earth: Ground Zero
Planet Earth: Ground Zero Spielzeit: 40:49
Medium: CD
Label: Remedy Records, 2013
Stil: Thrash Metal

Review vom 22.08.2013


Andrea Groh
Devariem? Hm? Das 5. Buch Mose ("Devarim") mit einem 'e' zuviel? Das fiel mir ein als ich den Bandnamen der Lübecker Thrasher las. Warum auch nicht, wenn sie schon schreiben, dass Exodus zu ihren Einflüssen gehört. Gemeint ist natürlich die US-Thrash-Band und nicht das 2. Buch Mose.
Denn auf der Facebook-Seite geben sie an: »For fans of Exodus, Exhorder and Machine Head« bzw. »Thrash Metal à la Exodus, Machine Head und Kreator sowie alles womit man sich im Leben rumschlägt«
Keine Ahnung, womit sich die Truppe in ihrem Leben herumschlagen muss, auf jeden Fall wurde sie 2009 von Benjamin Botev gegründet und hat nun ihr Debüt "Planet Earth: Ground Zero" veröffentlicht. Vorher gab es noch die EP "Peace Was Never An Option". Immer solche freundlichen Titel… nun, es wird wohl niemand erwarten, dass Thrasher Texte über Gänseblümchen machen, oder? Das würde nun wirklich nicht zur Musik passen, die o. g. Bands geben schon gute Hinweise auf die stilistische Ausrichtung.
Schon der Opener und Titeltrack "Planet Earth: Ground Zero" zeigt, wo es langgeht: voll in die Fresse. Da wird geballert, als wolle man die ganze Erde dem Erdboden gleich machen (hm, ist das eigentlich möglich?). Inhaltlich geht es um die Zerstörung der Erde durch die Menschen (also doch pro Gänseblümchen??).
Ohne Vorwarnung, ohne Intro oder dergleichen setzen Schlagzeug- und Gitarrensalven ein, dann wird es etwas melodischer, bevor ein Break kommt und nach ca. einer Minute Frontmann Alex Lendge mit Brüllen loslegt. Wir haben es bei ihm mit einer rauen und kräftigen Stimme zu tun, stellenweise sind sogar auch mal Growls oder Shouts zu vernehmen.
Die Instrumentenfraktion baut dazu das Fundament aus treibenden Riffs, einzelnen Blastbeats, Leads und natürlich kommen auch Gitarrensoli vor. Das Tempo wird variiert, es gibt auch mal Midtempo zwischen dem flotten Geknüppel - in dieser Hinsicht wissen Devariem, wie man die Songs auflockert. Als positives Beispiel will ich hierzu mal den Mittelteil von "Infyrno" nennen, die Gangshouts, die Kombination aus melodischen Leads und dem Drumming im Hintergrund.
Dennoch: Selbst wenn mal Spielereien eingebaut wurden oder es mal etwas moderner oder grooviger wird, die Grundausrichtung ist derber Thrash, der vor allem Old-School-Fans ansprechen sollte. Denn Devariem transportieren Traditionelles (sprich: 80er-Stil) in die Neuzeit, bzw. bauen eine Brücke zwischen alt und neu, quasi eine Golden Gate des Geknüppels.
Spektakulär oder innovativ ist das Ganze insgesamt betrachtet nicht. Wer nach etwas Neuem sucht, wird auf "Planet Earth: Ground Zero" nicht fündig. Wem der Sinn mehr nach Thrash im eher altmodischen (was jedoch nicht altbacken bedeutet) Sinne steht, wird dies wahrscheinlich auch gar nicht wollen. Standesgemäß 'verprügeln' lassen kann man sich hier allerdings schon.
Line-up:
Alex Lendge (vocals)
Benjamin Botev (guitars)
Jan Schütz (guitars)
Dario Rosello (bass)
Joe Müller (drums)
Tracklist
01:Planet Earth: Ground Zero
02:Steamhammerhead
03:Casketeer
04:Torture Till It's True
05:Infyrno
06:Point Of No Return
07:Sons Of Deth
08:…Our Killer Reputation
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