Devils Rage / Impending Demise
Impending Demise Spielzeit: 45:28
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2015
Stil: Melodic Death Metal

Review vom 06.05.2015


Andrea Groh
Seit 2006 wüten in der Schweiz fünf Teufel. Was die da machen? Todesblei erzeugen…
Gemeint ist damit natürlich die Band Devils Rage aus Sursee im Kanton Luzern, die Melodic Death Metal spielt. Nebenbei: Der Sangesteufel wurde 2009 gegen einen anderen ausgetauscht.
2012 gab es die EP "Rise Of Insanity" und nun, 2015, das (eigentliche) Debüt, "Impending Demise".
Auf dieser CD schaut mir ein in Silber auf Schwarz gezeichneter Totenkopf entgegen, der jedoch nur ein Teil des Bildes ist, wie sich beim Herausnehmen des Booklets feststellen lässt. Gut gemachtes Motiv im Tattoo-Stil, was daran liegt, dass es tatsächlich von 'Onkel Ivo' vom Herzeleid-Studio stammt, wie übrigens auch das Bandlogo (was wieder einmal eins der Sorte 'schwer lesbar' ist). Ich finde das erwähnenswert, weil doch etwas ungewöhnlich und auch interessant, da der erste optische Eindruck keinen Rückschluss auf die Musik zulässt.
Diese fällt in die Sparte Melodic Death Metal. Schweden goes Schweiz?
Erfreulicherweise ist damit nicht der göteborgische Stil gemeint (und es gibt auch kein Finnengefuddel) - finde ich beides mittlerweile doch schon etwas ausgelutscht. Nun ja, sich an Amon Amarth zu orientieren, ist auch nicht wirklich originell (man höre sich nur mal den Anfang von "Corrupted" an) - aber der musikalische Schicksalsberg gefällt mir immer noch gut und damit auch eine Band, die sich in ähnlichem Fahrwasser bewegt.
Das bedeutet: Kein Wechselgesang, nur Growls (auch mal ein leichtes Keifen), kein Keyboard, nur Gitarren. Kein Geblaste, sondern Midtempo, meistens rifforientiert, selten eine Auflockerung. Nicht übermäßig brutal, aber auch nichts für Weicheier.
Die eidgenössischen Teufel toben recht gemäßigt, dabei wissen sie durchaus, was sie tun und wie Melodic Death Metal ordentlich klingt, keine Frage.
Die Sache hat allerdings einen kleinen Haken: "Impending Demise" ist gut gemacht und gefällt mir, doch es ist nichts Besonderes. Da fehlt irgendwie der letzte Kick, der das Material aus der Masse hervorhebt. Man kann Amon Amarth vorwerfen, kommerziell zu sein, doch die Schweden sind deswegen erfolgreich, weil sie ein gewisses Etwas haben. Das, was mir hier ein wenig fehlt.
Okay, manche werden meinen, es sei gut so, dass Devils Rage nicht zu eingängig sind und "Impending Demise" gegenüber "Deceiver Of The Gods" bevorzugen. Das ist durchaus in Ordnung und die Schweizer sollten damit auch einige Fans finden, was ich ihnen wirklich gönne.
Dennoch stellt sich die Frage, ob das ausreicht, sich am überlaufenen Markt zu behaupten.
Jungs… ihr versetzt vielleicht keine Berge (weder in Mordor noch in der Schweiz), doch was ihr macht, ist schon solide… und eine Steigerung ist da doch noch drin, oder...?
Line-up:
Stefan 'Lalas' Häfliger (vocals, growls)
Raphael 'Booz' Müller (drums)
Pascal 'Feschi' Fischer (guitars)
Patrik 'Schumi' Schumacher (guitars)
Stefan 'Keule' Reinhard (bass)
Tracklist
01:Lost In Prison (4:48)
02:Wounded (5:16)
03:Genocide (4:39)
04:A Tale Of Freedom (5:15)
05:Escape (4:12)
06:Corrupted (3:50)
07:Strike Back (4:20)
08:Ignorant Know-It-All (4:09)
09:Baptized In Lies (3:54)
10:Atomic Consequence (5:05)
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