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Die Happy / Red Box
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Happy seit 17 Jahren
Die männlichen Bandmitglieder der Band Die Happy tun mir immer etwas Leid, denn ähnlich wie bei der in den 90ern sehr erfolgreichen Band No Doubt haben immer alle nur Augen für die Frontfrau. War es damals Gwen Stefani, die mittlerweile eine beachtliche Solokarriere hingelegt hat, ist es im Fall der Ulmer Formation die attraktive Marta Jandova. Natürlich müsste ich lügen, wenn ich behaupten würde, dass mich der Anblick der schönen Tschechin kalt lassen würde, aber die drei Jungs stehen leider immer im Hintergrund und fristen ihr Dasein als Backgroundband von Marta. Kommerziell hat das allerdings nie geschadet, denn die bereits 1993 gegründete Band verkaufte in den letzten zehn Jahren kontinuierlich immer mehr Alben, und nicht zuletzt durch tolle Konzerte hat man sich eine beachtliche Fangemeinde erspielt.
Brust raus - Bauch rein
Natürlich weiß die Band und vor allem das Management um die Ausstrahlung der drallen Frontfrau, und so steht sie auch auf dem Cover der mittlerweile siebten Studioplatte wieder im Mittelpunkt. Auch in der unsäglichen Castingshow Popstars ist Marta in der Jury, um mit ihrer Erfahrung und vor allem ihrem Charme die Darbietungen der Kandidaten zu kommentieren. Das soll uns aber egal sein, denn schließlich sind wir ja ein Musikmagazin und keine Lifestyle-Postille.
Trotz der zahlreichen Veröffentlichungen in den letzten zehn Jahren, immerhin sieben Alben plus diverse DVDs, machen sich zum Glück beim vorliegenden Album keine Verschleißerscheinungen breit. Ganz im Gegenteil, denn so frisch und rockig klang die Band schon lange nicht mehr. Das beginnt schon mit dem Opener "Mesmerized", der schleppend startet und dann bei der Textzeile »I wanne play god tonight« förmlich explodiert. Locker rockig dann auch die Nachfolgenummer "Dance For You Tonight", wo sich, typisch für Die Happy, zarte und harte Gesangspassagen abwechseln und Marta sehr stark an Sängerin Skin von Skunk Anansie erinnert. Weitere Highlights sind das flotte "Bang Boom Bang", wo man selber den ersten Hit "Supersonic Speed" zitiert, oder das mit einer tollen Hookline ausgestattete "Stay with Me". Ungewöhnlich für die Band war das Einspielen einer Coverversion, wobei ihre Version von "Survivor" der Band Destinys Child wirklich sehr gelungen ist und ebenfalls ein Ohrwurm. "Anytime" zeigt dann eine ganz andere Seite des Quartetts, denn mit einem Akustiksong im Stile der Queen-Nummer "39" demonstriert man eindrucksvoll die Vielfalt und das breite Spektrum der Band.
Insgesamt eine richtig gute Alternative Rock-Platte ohne Aussetzer, die mit Sicherheit ihre Käufer finden wird. Obwohl der Sound wieder etwas härter ist, verfügt die Scheibe über mindestens drei potentielle Singles, was natürlich die Plattenfirma freuen wird. Wer die Band schon immer mochte, kann hier blind zugreifen. Fans von den erwähnten Skunk Anansie oder den Guano Apes kann man diese Scheibe ebenfalls empfehlen.
Die Band ist definitiv auf dem richtigen Weg. Bitte mehr davon.
Line-up:
Marta Jandova (vocals) Thorsten Mewes (guitar) Ralph Riecker (bass) Jürgen Stiehle (drums)
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