Für die Freunde des puren Blues Rock liegt eine richtig fette Scheibe in meinen Händen. Die aus einer klassischen Dreierformation bestehende Band um Sänger und Gitarrist Dave Osti legt ihr zweites Werk mit dem Titel "Burning Down The Dirtshack" vor, und schließt damit nahtlos an ihr Debüt "Voodoo Guitar" an. Hörer, die auf Gitarren-Frickelei stehen, kommen voll auf ihre Kosten, denn der 'schmutzige Dave' lässt keine Sekunde aus, ohne sein Brett zu quälen. Bereits nach dem ersten Song "Get Your Gut" wird klar, wo der Hammer hängt, und zwar sehr weit oben. Ist dieser Song noch etwas vom Southern Rock geprägt, so geht es bereits im nächsten Track "Re-Run" viel bluesiger zur Sache. Der extrem gitarrenlastige Song 'groovt' wie verrückt und bringt mich richtig in Schwung. Im direkten Übergang zum Titel-Track "Dirtshack" geht es so weiter wie zuvor. Satte Gitarrenriffs, treibende Drums und ein sehr versierter Bassist legen eine Kohle nach der anderen in den Ofen. "First Degree", der vierte Song auf "Burning Down The Dirtshack", tendiert in Richtung Hard Rock und gefällt mir auf der gesamten Scheibe am Besten. Da es Dirty Dave Osti auch manchmal etwas ruhiger mag, liefert er mit "Broken Man" eine sehr schöne Ballade, die zur allgemeinen Entspannung verhilft, bevor es wieder mit neuen Einflüssen aus den Südstaaten weitergeht. Osti spielt bei "Blues Don't Lie" eine hervorragende Slide Guitar und zeigt dass er auch den Bottleneck beherrscht.
Alle Tracks halten sich im vernünftig hörbaren Bereich zwischen 3:30 und 5:30 Minuten. Musikalische Ausfälle gibt es dabei nicht. Zwar sind zwei Songs nicht unbedingt nach meinem persönlichen Geschmack, aber der ist hier nebensächlich. Das Gesamtpaket stimmt und selbst gegen Ende der Scheibe bleibt die Leistung konstant gut. Track neun, "Ball And Chain", liefert nochmals einen sehr schönen Groove, bevor "Pile Of Gold" so richtig schnell zur Sache geht. Osti zeigt, dass er mit seinen Mannen auch richtig rocken kann und gibt noch einmal alles. Wie schon das Coverfoto belegt, brennt die Fender, wenn er in die Saiten haut. Völlig abgekämpft haut er auf dem Backprint das brennende Teil in die Verstärker, ganz nach den Vorbildern der guten alten Zeit, als auf den Bühnen noch wahre Materialschlachten stattfanden. Vielleicht bringt er ja diese Einlage bei seinen Konzerten ebenfalls und sorgt dafür, dass die Fans im Saal völlig ausflippen.
Um seinen Einfluss zu beweisen, huldigt Dirty Dave Osti zum Ausklang seiner CD "Burning Down The Dirtshack" einer der größten Bands des Southern Rock, den Allman Brothers, indem er ihren Hit "Midnight Rider" mit fast sechs Minuten sehr gut interpretiert. Purer Hörgenuss in jeder Beziehung und ein Festschmaus für jeden Gitarrenfreak und Blues Rock-Liebhaber. Ab unter den Gabentisch damit, und nicht vergessen, dabei den Adventskranz anzuzünden, damit die Bude ebenso in Flammen steht wie Dirty Daves Stratocaster.
Line-up:
Dave Osti (vocals, guitar)
Chip Beifer (drums)
Rusty Maverix (bass)
Tracklist |
01:Get Your Gun
02:Re-Run
03:Dirtshack
04:First Degree
05:She's A Natural
06:Broken Man
07:Blues Don't Lie
08:Freedom Fight
09:Ball And Chain
10:Pile Of Gold
11:Midnight Rider
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