Dirty Rockers / From Hell
From Hell Spielzeit: 40:06
Medium: CD
Label: 7hard, 2014
Stil: Hard Rock/Psychedelic Rock

Review vom 23.09.2014


Jochen v. Arnim
Nicht viel sagte mir der Name der Band, als ich die unlängst veröffentlichte CD "From Hell" erstmals in die Finger bekam. Aus Italien kommt der Fünfer und spielte sich seit 2004 vom Trio zum Quintett hoch. Nach einem ersten Plattenvertrag im Jahre 2009 konnten die Florentiner ihr Debütalbum mit dem Titel "Rock'n'Roll Monsters" auf den Markt bringen. Unter neuem Label, 7hard aus der 7us Media Group, geht es nun in die weiteren Gefilde des Rock hinaus.
Recht vielversprechend klingen die Aussagen auf dem Waschzettel in puncto Live-Shows. Da soll mit Nebel, Whisky-Duschen und Feuerwerk gearbeitet werden, um spektakulärer und unterhaltsamer rüberzukommen. Wenn das musikalische Feuerwerk dann auch noch stimmt, ist ja alles klar… Die angekündigte Mischung aus Hard Rock und psychedelischen Tönen wollen wir uns mal zu Gemüte führen.
Das, was da anfänglich bei "To Rock Is Evil" aus den Speakern tönt ist auch alles andere als schlecht. Rhythmus und Riffing passen, die Melodielinie verspricht eine härtere Gangart. Wirklich überzeugend ist vor allen Dingen die extrem saubere Produktion, die schon mit den ersten Klängen ins Ohr springt (um hier nicht Auge zu sagen). Trotzdem stimmt irgendwas nicht so richtig und ich verschiebe die Beurteilung dazu mal an spätere Stelle.
Wenn mich als altem Outlaws-Fan bei "The Book Of Death" die Einspielung eines kurzen Gitarrenlaufs aus "Ghost Riders In The Sky" (ja ja, ich weiß, das ist im Original nicht von denen…) auch persönlich sehr freut, so entzieht sich mir doch ein wenig der Sinn dahinter, passt nicht so ganz (oder sehe ich das Augenzwinkern nicht?). Trotzdem kommen die instrumentalen Parts sehr gut rüber und wir können uns dem Geschehen bei den anderen Tracks widmen.
"Rot In Peace" stellt sich mit einem passend zähen Riff vor, bei dem man den Bezug zum Titel durchaus herstellen kann. Etwas theatralisch aufgesetzt wirken dagegen die Vocals, denen man die textliche Intonation zu diesem bösen Song nicht so ganz abkauft. Das soll 'spooky' und 'evil' klingen, passt von der Umsetzung her aber vielleicht dann doch nicht so ganz.
Danach wird es dann mit "Gone" balladesk und hier offenbart sich dann das erneut, was ich eingangs schon andeutete: Die Vocals sind mir zu platt, zu wenig nuanciert, immer auf einer Ebene. Und auch im sich anschließenden "In Justice Of Rock'n'Roll", das zwar wieder kräftig an Fahrt aufnimmt, kann der Frontmann nicht mit hoher Variabilität brillieren. Noch stärker kommt das bei "Ashes In The Wind" durch, wo die Haupt-Textzeilen alle gleich gepresst klingen. Nur in den mehrstimmigen kurzen Passagen bringt die Band etwas Abwechslung rein.
Mat LaParterre hat sicherlich das Vermögen, sein Publikum als Sänger kräftig mitzureißen, in Kombination mit den Kollegen und den spektakulären Gimmicks auf der Bühne ohne Zweifel ein Garant für Stimmung. Zuhause zurücklehnen und richtig genießen geht leider nur bedingt und das liegt ausschließlich an den Vocals. Ich will da jetzt nicht ausschweifend drauf rumreiten, aber die sind die Ursache für einen deftigen Punktabzug bei einem musikalisch ansonsten durchaus überzeugenden Album. Reinhören tut trotzdem nicht weh…
Line-up:
Mat LaParterre (vocals)
Jaques LaCroix (guitar)
Jimmy Sorgane (guitar)
Eddie Capezzolo (bass, backings)
Jimmy 'The Hats' (drums)
Tracklist
01:To Rock Is Evil
02:The Book Of Death
03:Rot In Peace
04:Gone
05:In Justice Of Rock'n'Roll
06:Ashes In The Wind
07:Magic Violence
08:Suck My Soul
09:We Saved Rock'n'Roll
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