"Jailbreak" heißt die erste Nummer auf der Scheibe, die sich seit Tagen in meinem Player dreht. Ja genau, der Hit von Thin Lizzy. Eine echt geile Version. Das rummst so richtig in den Boxen. Bruce Brookshire, mit seiner rauchigen Stimme, bringt den Song sehr gekonnt rüber und der Sound ist klasse.
"Good Boy Gone Bad" ist eine Rocknummer mit Bläsersatz eingespielt, die ein alter Freund von Bruce, Tony Dorsey, der schon für Wings gearbeitet hat, leitet. Die Backing-Vocals kommen von Mary Holmes (70's R&B Star) und Leslie Hawkins ( Lynyrd Skynyrd).
Plötzlich glaube ich, Deep Purple aus meinen Lautsprechern zu hören. Ich schlage das Booklett der CD auf und lese, dass die Band sich tatsächlich von der Hardrock Formation bei diesem Stück inspirieren ließ. Das gefällt einem alten Purple-Fan wie mir.
Danach geht's wieder southernmäßig ab. Kraftvolle Gitarrenriffs leiten den Song "Crazy" ein. Double-Leads, eine Whiskey getränkte Stimme, also alles was der Southern Rocker so liebt.
Mit dem nächsten Stück geht es akustisch weiter. "A Better Road" gefällt durch einen guten Klang und ein paar Harp-Einlagen. Schließt man die Augen, sieht man die alte Farm mit den Baumwollfeldern, den Farmer, der in seinem Schaukelstuhl auf der Veranda sitzt und seinen Whiskey genüsslich die Kehle herunterlaufen lässt.
Beim nächsten Song fühle ich mich ein wenig in die 70er zurückversetzt. In die Zeit, in der Bands wie Smokey die Hitparaden anführten. "Angels In Waiting" wäre damals bestimmt ein Chartbreaker geworden.
"Dead Man's Road" kommt sehr gitarrenlastig daher. Ein langsames Stück. Sehr schöner Song. Melodisch und gefällig!
Jetzt wird es wieder rockiger, 'Southern-rockiger'. "Bad Love" ist eine Nummer mit guten Gitarreneinlagen und einem soliden Orgelfundament. "Can't Stop Rockin'" erklärt sich, glaube ich, von selbst. Die Nummer geht gut ab und kommt bei entsprechender Lautstärke so richtig zur Geltung.
"Lonesome Guitar" ist eines dieser Stücke, bei dem die Leute ihre Feuerzeuge hochhalten und den Refrain mitsingen. Gefühlvolle Gitarrensoli mit eindrucksvollem Wechselspiel zwischen Gitarren und Orgel.
Auf dieser CD sind viele befreundete Musiker der Band dabei. Dadurch wurde das Album zu einem abwechslungsreichen Werk, das zu keiner Zeit langweilig wird.
Anspieltipps sind mit Sicherheit "Jailbreak", "A Better Road", "Dead Man's Road" und "Lonesome Guitar". Wobei die gesamte Setlist nicht zu verachten ist. Eine Platte nicht nur für Southern-Rocker. Außer "Jailbreak" stammen alle Songs aus der Feder von Bruce Brookshire.
Übrigens: das Booklet ist auch für ältere Augen geeignet, so dass ich beim lesen ohne Brille auskomme - ist leider nicht selbstverständlich. Ferner gibt es zu jedem Song noch ein paar Anmerkungen von Bruce zu lesen.
Spielzeit: 46:10, Medium: CD, Halycon Music, 2001 (1989)
1:Jailbreak 2:Good boy gone bad 3:Faith in you 4:Crazy 5:A better road 6:Angels in waiting 7:Dead man's road 8:Bad love 9:Can't stop rocking 10:Lonesome guitar
Michael (Mike) Schröder, 10.12.2004
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