Don Fernando / The Banquet Of...
The Banquet Of... Spielzeit: 45:45
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2009
Stil: Stoner Rock

Review vom 04.11.2009


Jens Groh
Ich dachte immer die 'Simpsons' sind die schrecklich gelbe Familie aus den USA, tja weit gefehlt. Auf dem fünften Kontinent gibt es auch eine 'Familie Simpson', na gut es sind nur zwei Personen, und ob die jetzt gelb sind kann ich nicht beweisen, aber dass sie Musik machen das weiß ich.
In Australien scheinen die Jungs auf jeden Fall schon mal eine recht große Nummer zu sein, zumindest wenn man ihrem Waschzettel glauben schenken darf. Okay, schrecken mich doch diese Honig ums Maul schmierende Pamphlete eher ab, als dass ich ihnen glauben schenke, denn meistens ist es ja so, je ausführlicher die Promotion-Zettel sind, je schrecklicher sind die Bands.
Aber zum Glück ist es bei Don Fernando (bescheuerter Bandname übrigens, klingt eher nach Porno als nach Musik) nicht ganz so schlimm. Gut, das was die Aussierocker hier vom Stapel lassen ist nicht gerade Highend Rock, aber dennoch eine ganz passable Mischung aus Stoner und Hard Rock, versetzt mit einer guten Portion psychedelischer Gitarren, dem nötigen Schuss Melodie und dem dazugehörigen Asselfaktor. Allerdings mit einem großen Manko behaftet, denn dass in Downunder die Queens Of The Stone Age und Kyuss auch nicht gerade unbekannt sind, und dass Don Fernando, die sich 2008 gründeten, auch oft deren Klängen gelauscht haben, hört man "The Banquet Of..." von der ersten Sekunde an.
Schade eigentlich, dass hier so viel Potenzial, das die Herrschaften an ihren Instrumenten zweifelsohne besitzen, so einfach verschleudert wird, indem man einfach das Beste der oben genannten Bands zusammen mischt, statt sich auf sein eigenes Können zu verlassen.
Besonders deutlich wird die Abkupferei beim siebten Song "The Handle", der so glatt auf einer Platte vom Ex-Kyuss-Klampfer und jetzigem Queens Of The Stone Age-Chef Josh Hommes Feder stammen könnte. Sogar dessen typische Gitarrensoli und Art wie er seine Stimme einsetzt, werden sklavisch eingesetzt. Leider nicht auf dessen hohen Niveau.
Menschenskind, sind denn die Australier so schlicht gestrickte Leute, dass ihnen auch das billigste Plagiat einer großen Band gefällt, wie z.B. beim AC/DC-Klon Airbourne?
Dass die Kerle auch anders können, zeigen sie beim Abschluss-Track "Loredana". Hier wird aufs heftigste gedoomt was das Zeug hält. Richtig genial wird dort mit einem ganz ruhigen Piano begonnen, ehe derbe tief gestimmte Gitarrenwände über einen hereinbrechen. Das Ganze ist schlicht und einfach vorgebracht, zwar instrumental, aber eigenständig. Tja, bleibt zum Schluss die Feststellung, dass gut geklaut nicht immer besser ist als gut erfunden, und dass ein einziger Song auch nicht gerade zum Kaufzwang führt.
Line-up:
Andrew Simpson (guitar, vocals, bass, organ, piano)
Chris Roberts (drums)
Michael Simpson (vocals, bass)
Adrian Cummins (guitar, Farfisa)
Ricky Audsley (organ)
Tracklist
01:What You Need
02:Release Me Now
03:The Peeping Hole
04:Don't Go
05:By Your Side
06:Rise In Sea
07:The Handle
08:Hold On
09:Lowest Of The Low
10:Loredana
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