Don Gato / ¡ZAS!
¡ZAS! Spielzeit: 57:10
Medium: CD
Label: Magic Horse Records, 2005
Stil: Latin Fusion

Review vom 05.10.2007


Ulli Heiser
"¡ZAS!" ist zwar bereits seit zwei Jahren auf dem Markt, aber unbedingt erwähnenswert, denn was die Peruaner um den Kopf Antonio Esteban auf dem Album bieten, ist zeitlose und immer gerne gehörte Musik. Don Gato gründete sich 2003 und bieten uns - grob gesagt - erst mal eine Mischung aus Fusion und leicht Jazzigem mit südamerikanischem Touch.
Im Vordergrund steht Antonios Gitarrenspiel, dass mehr als einmal an Carlos Santana denken lässt. Nicht nur was die Abstimmung seiner Gitarren angeht, auch das lässige Spiel lässt diesen Vergleich aufkommen. Zum anderen wieselt und wuselt die Percussion immer präsent im Geschehen.
Wenn das Keyboard, wie in "Cleo", die Federführung übernimmt, bzw. sich diese abwechselnd mit der Gitarre teilt, oder spanisch anmutende Akustiksoli in "Manongo" zelebriert werden, dann hat das große Klasse und zeigt, dass die Musiker nicht nur spielen können, sondern auch jede Menge Gefühl in die Noten legen. Antonio Esteban wechselt von der akustischen zur elektrischen Gitarre und schon hat das Stück eine total andere Färbung, ohne aber, wie bereits erwähnt, den eingeschlagenen und immerwährenden Groove auch nur ansatzweise zu verlassen.
"Lipstick X" kommt frisch und treibend im Ventures-Gewand daher und dann gibt es einen Break, der da "¡Tumbes Tumbes!" heißt. Laut Antonio Esteban zeigt dieser Track, ebenso wie "Amiga" und "Super X", die neue Richtung der Band, die mehr in die psychedelische und progressive Ecke gehen soll. Der Bass grollt nun gewaltig und das Keyboard wird 'frecher'. Die südamerikanische Leichtigkeit ist in den Hintergrund getreten, auch die Gitarre wird nun leicht verzerrt gespielt.
"Super X" setzt einen drauf und wartet mit komplexeren Strukturen auf, die denen von Yes recht nahe kommen, ohne allerdings deren Dichte und Gewaltigkeit zu erreichen. "Amiga" rollt förmlich aus den Speakern und wenn bisher alles an kämpfende Guanakos erinnerte, so walzt nun ein Nashorn durchs Wohnzimmer. Bis die Gitarre wieder in bester Santana-Etikette losheult.
"After All": Da ist sie wieder, die peruanische Leichtigkeit des Seins. Perfekte Musik um an warmen Sommertagen (Gott hab sie selig, dieses Jahr) die Pre-Grillung zu genießen. "Talk Spirit, Walk Spirit" ist zum Abschluss nochmal eine Mischung aus Santana-Gejamme und Booker T.-Tastenklängen pur, und eine kurzweilige Platte ist zu Ende.
Perfectamente, mis amigos!
Line-up:
Antonio Esteban (electric and acoustic guitars, percussion)
Kike Pinto (keyboards)
Kamilo Riveros (bass)
Luis Felipe Torres (drums)

Additional musicians:
Miguel Angel Cruz (bass # -8)
Miguel Angel Samamé (güiro # -2, ramachandra tamboura # -1)
Tracklist
01:Oasis
02:Cleo
03:Manongo
04:Lipstick X-Change
05:¡Tumbes Tumbes!
06:After All
07:Super X
08:Amiga
09:Talk Spirit, Walk Spirit
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