Die Äppler-Metaller aus Hessen schlagen wieder zu! Ganz frisch 'aus der Presse' kam unlängst die mittlerweile vierte silberne Verlautbarung der Jungs auf meinen Tisch geflattert. Mitte April soll es dann so weit sein, dass auch die breite Öffentlichkeit an diesem Hochgeschwindigkeitsvergnügen mit dem schönen Titel "Speed Demon" teilhaben darf. Bis dahin muss sich die geneigte Leserschaft noch in Geduld üben und einfach mal meine Worte für bare Münze nehmen. Im nunmehr achten Jahr ihres Bandbestehens schieben uns die Frankfurter (naja, Großraum Frankfurt) eine ganz feine EP unter, die aus - ich bin jetzt mal so frei, das zu behaupten - sechs regulären Tracks sowie zwei Extras besteht, doch dazu später mehr.
Erst kürzlich hatte ich mich quasi schon mal live auf die nun vorliegende Scheibe einstimmen können, denn das Quartett hatte ein Gastspiel im Rocktemple im niederländischen Kerkrade gegeben, wo sie zusammen mit
Rebellion den Support von
Tokyo Blade gemacht haben. Dabei standen, wenn ich mich recht erinnere, sogar schon zwei der neuen Stücke auf der Setliste.
Aber schwätzen wir mal nicht lange rum und hauen den Dämon mal in den Player. Eröffnet wird der Reigen direkt mit dem Titelsong "Speed Demon" und dieser schraubt sich mit flinken Gitarrenläufen und mächtig Double Bass ohne Umwege ins Hirn - und verbleibt dort! Was für ein Opener! Ein besseres Aushängeschild hätte man sich gar nicht ausdenken können. Melodie und auch Text sind extrem eingängig und sollten den Zuschauern bei zukünftigen Live-Auftritten der Band keine Schwierigkeiten im Mitshouten bereiten - trotz Tachonadel am Anschlag. Und weil die Motoren jetzt so schön warmgelaufen sind, geht es mit unverminderter Energie in "Savior" weiter. Geschwindigkeit ist keine Hexerei, aber nur schnell allein reicht nicht. Keine Bange, Dragonsfire haben es drauf, neben dem schnellen Bedienen ihrer vier Instrumente auch mit Qualität zu überzeugen. Da weißt du sofort, dass du die bei nächster Gelegenheit auf irgendeiner Bühne erwischen musst. True Metal at its best - die Jungs machen Spaß, verstehen es zudem, auch mit des Shouters kernigem Gesang für eingängige Melodien zu sorgen. Schrieb ich gerade, dass die Jungs Spaß machen? Nun, ich behaupte mal, die machen nicht nur, die haben auch denselben. Nämlich den Spaß am Vermitteln ihrer Botschaften wie »We are made of iron, yeah, iron fills our veins!«
(aus "Allied Force"). Plakativer geht es kaum, und das kommt nun mal an.
Lasst mich noch zwei Sätze zu den o. a. Extras verlieren. "Steel Eel" ist eine, leider sehr kurze Gemeinschaftsproduktion mit den Jungs von
Iron Fate und
Rolf Munkes (u. a.
Empire,
Razorback), der auch hier produktionstechnisch mal wieder am Ruder war. Was uns da mit 'gesanglichen Höhen' aus dem Hause
Iron Fates präsentiert wird, verdient in der Tat mehr, als nur ein 'geretteter' Hidden Track zu sein. Ursprünglich sollte das Ding nämlich irgendwo versteckt auf der Scheibe sein Dasein fristen, aber man entschloss sich glücklicherweise dagegen. Der kleine Zusatz im Booklet
»…there is more to be told about the adventures of the Eel when the time is right«
lässt auf eine zukünftige weitere Verarbeitung des Materials hoffen. Als Dreingabe werden wir von einer schönen Live-Fassung von "The Warrior" aus der Scheibe geworfen. Ein geiles Stück Ballade, das mich von der Atmosphäre ein wenig an - Achtung Stilbruch -
Molly Hatchet erinnert.
Wer Spaß an Metal hat, und Metal soll ja auch Spaß machen, sollte einen Kauf ernsthaft in Erwägung ziehen!