Dropkick / Patchwork
Patchwork Spielzeit: 39:57
Medium: CD
Label: Sound Asleep Records, 2008
Stil: Americana, Rock-Pop, Alternative Country

Review vom 14.05.2009


Wolfgang Giese
Dropkick aus Schottland: 'Veteranen' eigentlich, von denen einige sicher noch gar nicht gehört haben. Veteranen deshlab, weil die Band bereits seit 1995 existiert und mit gewisser Regelmäßigkeit Platten veröffentlicht hat - 7 Alben und eine EP sollen es sein, und "Patchwork" ist das erste Album für das schwedische Label Sound Asleep Records.
BBC Radio Scotland schreibt über die Band: »Scotland's finest alternative-country power-pop-band.« Vielleicht ist der Stil der vier Musiker damit schnell auf den Punkt gebracht.
Ursprünglich rauer im Sound, mit einer gewissen Punk-Pop-Attitüde, hat man sich zwischenzeitlich mehr im Fahrwasser des Brit-Pop (oder muss man hier 'Scot-Pop' sagen?) angesiedelt, aber mit Anklängen an das, was man gemeinhin als Americana bezeichnet, wie z B. Jayhawks oder Wilco vielleicht.
Ansonsten mag der kundige Hörer Spuren von Teenage Fanclub, den schottischen Kollegen, ausmachen.
Wie dem auch sei, gelungen ist den Burschen zumindest eine nicht zu heftig treibende, gitarrenbetonte Musik abzuliefern, die sehr harmonische Klänge verbreitet. Gleich zu Beginn sehr zart und luftig und sehr von der amerikanischen Alternative Country-Szene beeinflusst ("Nowhere Girl", fein mit Pedal Steel, Neil Young-Harmonica und Banjo abgerundet). Vielleicht in dieser Art nicht so überzeugend wie von amerikanischen Kollegen, aber schön ist es allemal.
Überzeugender wirken da auch nicht die Titel mit etwas härterer Gangart, etwa der Titelsong, der zwar sanft rockend, aber mit Harmonien à la America letztlich doch etwas dünnblütig bleibt....
"Making Time To Talk" enthält ein kurzes Gitarrensolo, das durchaus auffällt - in der sonst eher vorherrschenden Durchgängigkeit des Sounds. Insofern: Negativer Aspekt aus meiner Sicht ist die gewisse Gleichförmigkeit, die die Platte wie ein roter Faden durchzieht, aber auch das ist relativ. Ansonsten sind es die für Country-Musik typische Elemente, hier eingestreut durch Pedal Steel und Banjopassagen, die auflockern.
Aber wer auf durchgehend harmonische Musik steht, dürfte hier sicher nicht enttäuscht sein, jenem Personenkreis kommt dieser Umstand entgegen, alle anderen mögen von Langeweile befallen werden.
Nun gut, möglichst objektiv betrachtet, geschieht hier auch nichts Spektakuläres, nichts die Welt bewegendes, manchmal wünschte man sich in der Tat etwas mehr Druck und Variation.
Eine gewisse Reife darf man dem Ganzen allerdings auch nicht absprechen, handwerklich ist das schon gut, manchmal sprudelt auch etwas Frische, doch für mich ist das nicht der große Wurf.
Line-up:
Andrew Taylor (vocals, drums, guitar, banjo, mandolin)
Alastair Taylor (vocals, guitar, pedal steel, glockenspiel)
Roy W. Taylor (vocals, guitar)
Stuart Low (bass)
Tracklist
01:Nowhere Girl (3:21)
02:Making Time To Talk (4:36)
03:Breakdown (2:44)
04:Where I'm From (3:12)
05:Lucky That The Heart (4:33)
06:Listen To You (2:18)
07:Patchwork (3:19)
08:The State That Remains (3:24)
09:What's Going On (4:15)
10:To You (3:28)
11:More Pleasant To The Ear (1:33)
12:Travelling Song (3:12)
Externe Links: