Down Under City Surfers, kurz:
Ducs. Hinter diesem Bandnamen verbergen sich
Christian Kretzschmar und die Brüder
Sören und
Malte Schalk aus Wennigsen bei Hannover. Mit dem fünften Kontinent hben weder Wennigsen, noch Hannover, ja nicht einmal ihr Projekt etwas am Hut. Ebenso wenig steht
Ducs für einen ornithologischen Entenfetisch, noch huldigen die Herren damit einem urbanen Surfhobby. Und wie die
Beach Boys sehen sie auch nicht aus. Und das ist auch gut so. Vielmehr reiten
Ducs auf alternativen Rockklangwellen, die aus inspirierenden Quellen wie
Rage Against the Machine,
Foo Fighters,
Seether,
Staind,
Audioslave,
Silverchair oder
Creed entspringen.
Hieraus entstand die erste, sechs Stücke umfassende EP mit dem Titel "Ductape", die Anfang Juni dieses Jahres erschien. Gleich der Opener "Oldschool" ist ein mit fetten Gitarren vibrierender Rockschuppen, der bis unter die Dachkante mit Hitpotential vollgestopft ist. Darin zelebrieren sie die oben genannten Klangeinflüsse aus den 90ern und zimmern mal eben daraus ein modernes und massives Musikmöbelstück, das sich hören lassen kann.
Charakteristisch ist vor allem
Kretzschmars Reibeisenstimme, die den kleinen, aber feinen Unterschied zum Einheitsbrei im Alternative Rock-Sektor ausmachen kann. Er krächzt und schreit sich in einer mir vertrauten Heiserkeit durch die Songs und hinterlässt doch seine ganz eigene Marke. Auch die Stücke "Get Up'n'Go", "John Doe" und "Let It Die" setzen auf unterhaltsamen Druck und mitreißender Eingängigkeit. Bei "27" allerdings kommen den Erpeln aus Hannoverhausen der druckvolle Antrieb und das Überdurchschnittliche deutlich abhanden. Das abschließende "Fade" wiederum funkelt mit einem
Queen Of The Stone Age-Riff, oder besser dem Hauch davon, der gekonnt und stolz seinen Weg bis tief in meine Gehörgänge findet.
Dieses erste Produkt von
Ducs lässt mich hellhörig werden. Es gibt nicht nur diesen einen Hannoveraner-Rock-City-
Scorpions-Sound - dem Rock-Himmel sei Dank! Phasenweise wirkt diese Aufnahme allerdings ebenso glattpoliert wie besagte Altrocker. Naturgemäß bleiben in so einem Fall elementare Komponenten wie Rotzigkeit und Druck auf der Strecke. Live dürfte dies weniger der Fall sein. Wenn es den Jungs von
Ducs gelingt, den Charme ihrer Mucke bei dem für 2014 geplanten Album noch mehr einzufangen und zu konservieren, ist ein Ritt auf der Erfolgswelle nur noch eine Frage der Zeit.