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Eddie Lockjaw Davis/Johnny Griffin Quintet
The Complete Sessions
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Eddie 'Lockjaw' Davis und Johnny Griffin - zwei Saxofonisten, die hinsichtlich ihrer Geburtsdaten quasi Zeitgenossen sind, dürften wohl mit den Einflüssen gleicher Musik aufgewachsen sein. Trotzdem sind sie - unbeschadet dessen - recht unterschiedlich in ihrer Ausdrucks- und Spielweise.
Davis lebte von 1922 bis 1986 und Griffin von 1928 bis 2008. Davis sammelte viele Erfahrungen in Bands seinerzeit bekannter Musiker - das war in den Vierzigern. Sein stark vom R&B geprägter Sound zeichnete sich durch kraftvolle und teils eruptive Spielweise aus. Aber auch das arrangierte Spiel war ihm nicht fremd, spielte er doch einige Jahre in der Big Band von Count Basie. Letztlich bildete sich jedoch sein eigenständiger Stil auf dem Saxofon heraus - kraftvoll und rau, mit vielen Bluesanklängen. Weiterhin sprang er auch auf den Zug des Soul Jazz auf, der seiner Spielweise näher war. Griffin hatte ebenso mit dem R&B denselben Hintergrund - diesen Stil pflegte er noch in den Fünfzigern. Aber anders als sein Kollege wandte er sich viel stärker dem Wechsel im Jazz zu und die Entwicklung des Hard Bop sog er förmlich auf. Ferner galt er seinerzeit als der schnellste Saxofonist der Welt und man nannte ihn auch 'Little Giant'. Anders als bei Davis wirkte sein Spiel etwas flüssiger und eleganter. Zwei Könner trafen sich also, um für gut zwei Jahre zusammenzuspielen, mit wirklich sehr guten Ergebnissen, denn gerade die unterschiedlichen Spielweisen ergaben eine gewisse Reibung, von der die Musik lebte und vor Spannung knisterte.
Auf dieser Sammlung von vier CDs befinden sich acht Alben, die einst zwischen 1960 und 1961als Langspielplatten erschienen sind. Es handelt sich um die Platten "Tough Tenors", "Griff And Lock", "The Tenor Scene", "Live! The First Set", "Live! The Midnight Show", "Live! The Late Show", "Lookin' At Monk!" und - hier als Bonusalbum tituliert - "Blues Up And Down". Bis auf dieses Album sind alle Titel mit der gleichen Besetzung eingespielt worden. Weitestgehend einheitlich hören wir rauen Tenorsound und treibende Rhythmen, oftmals mit dem Charakter einer hitzigen Jamsession versehen. Ja, das Feuer des Bebop lodert noch gewaltig - Balladen geraten ins Hintertreffen, wenig gemäßigte Momente gibt es. Oft erinnert die Musik auch an jene rauen Töne, wie sie in den Dreißigern in Kansas City gepflegt wurden. Auffällig ist, dass in der Basis viel Blues steckt, das lässt sich nicht verleugnen.
Eindeutig im Zeichen eines einzelnen Musikers stehen die ersten sieben Titel der vierten CD, "Lookin' At Monk" sagt es ja bereits aus: allesamt Titel von Thelonious Monk. Interessant ist dabei, dass der Bassist und der Schlagzeuger später noch bei jenem mitspielen sollten.
Wunderbarer Hard Bop mit ständigen 'Saxophone Battles', die mitreißend und erfrischend sind und die Unterschiede der beiden Musiker gut darstellen und darüber hinaus dem Hörer 'Zwei auf einen Streich' bieten. Extrabonus sind noch die Freude und Leidenschaft, die die Musiker präsentieren und an der man so vier volle CDs lang genüsslich teilhaben kann. Nach den zwei Jahren musikalischer Ehe der beiden Saxofonisten sollten sie 1984 noch einmal zusammenspielen.
Line-up:
Eddie 'Lockjaw' Davis (tenor sax) Johnny Griffin (tenor sax) Junior Mance (piano) Larry Gales (bass) Ben Riley (drums) Lloyd Mayers (piano - disc 4, #8-14)
Externe Links:
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