"I'm On Fire" hat er sich gleich vorgeknöpft, den feurig brennenden Springsteen-Klassiker vom '84er Donnerhall "Born In The U.S.A.". Kelly Dalton hegt dennoch gewiss keine Ambitionen, in höhere Rockstarsphären aufzusteigen. Im Gegenteil.
Mit seinem Debütalbum "The Love In Every Bar" von 2006 und einer diesjährig erschienenen EP namens "Home", gibt der unter 'Akustisch/Folk Rock' firmierende Amerikaner eine ausgesprochen verhaltene Grundrichtung vor und wandelt auf vielfach geprüften, gänzlich gefahrlosen Singer/Songwriter-Pfaden. Daltons von schwerwiegenden persönlichen Ereignissen inspirierte Songs, nahm der mühelos überzeugende Melancholiker zusammen mit Bandmitgliedern einschlägiger Szenegrößen wie z.B. Aimee Mann und Ryan Adams auf. Selbst wechselte er aus gegebenem Anlass von der langjährig praktizierten elektrischen zur akustischen Saitenvariante und lässt auch an den schwarz-weißen Tasten akzeptables Können aufblitzen.
Der in Hollywood geborene, nach eigenen Angaben von Natur aus sing- und bühnenscheue Sohn musikalischer Eltern ist stimmlich generell um äußerste Zurückhaltung bemüht. Das dient ohne Zweifel dem durch und durch harmonisierten Gesamteindruck seines klangbildlichen Konzepts.
Ganz achtbare Mid-Tempo-Wagnisse geht der vermeintliche 'Abenteurer' immerhin mit dem ansprechenden "Coming Home" ein, auch mit "Golden Days" oder "Let Me In". Fachmännisch eingängig schleift und schärft er hier ein paar schneidige Tracks für mögliche vordere Plätze gefälliger Chartlisten zurecht.
Wahrhafte, innere Rührung will sich aber - selbst mittels besagter Steilvorlage des eingangs erwähnten flammenden Sehnsuchtsdramas - einfach nicht einstellen. Zu reibungslos ordnet sich die Dalton'sche Vokalstruktur einer ebenen, bedingungslosen Schönklangphilosophie unter. Zu risikolos verharrt 'Mr. Smooth' in gleichförmigem gesanglichen Ausdruck und bahnt seine konform aerodynamischen Melodieführungen in den eigenen, bevorzugt langsamen Stücken. Gefühlswelten, Eindrücke oder Stimmungen werden in allzu gewohnten, oberschwelligen Textformaten reproduziert, fern jeder Wortdramatik, gar -akrobatik.
Es fehlen Reizpunkte, Widersprüche, Unebenheiten - eine klare, unterscheidende Charakteristik, die man dem durchaus glaubwürdigen Kalifornier wärmstens ans Herz legen möchte, so er wirklich mit jener glühenden Schöpfung des amerikanischen Rock-Überbegriffs zünden will:
»Sometimes it's like someone took a knife baby
Edgy and dull and cut a six-inch valley
Through the middle of my soul
At night I wake up with the sheets soaking wet
And a freight train running through theMiddle of my head
Only you can cool my desire
I'm on fire«
Flächendeckend fachlich autorisierte Brandstiftung ist eben kein Kavaliersdelikt zaghaft geschürter Lagerfeuerromantik.
Tracklist |
The Love In Every Bar:
01:Golden Days
02:Leave This Town
03:Worth It All
04:Do You Wanna Go
05:Come Again
06:Coming Home
07:Light Up The Room
08:Can't You See
09:Save It For Me
10:Fly
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Home:
01:Let Me In
02:Home (featuring Holly Brook)
03:I'm On Fire
04:Like A River
05:Alley
06:Drive
03: |
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