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Paul Di'Anno / The Beast Arises
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Mit "The Beast Arises" bringt der ehemalige Sänger Iron Maidens, Paul Di'Anno (er ist nicht der erste Sänger, vor ihm gab es noch zwei weitere, nämlich Paul Day und Dennis Wilcock), eine Live-DVD unter das headbangende Volk, die im April 2014 in Krakau gefilmt wurde.
Di'Anno ist und war schon immer der 'Bad Guy' im Metal. Das wird auch auf dieser DVD wieder sichtbar. Zwar wirkt Paule irgendwie sympathisch, aber wer seine Karriere etwas länger verfolgt, weiß trotzdem, dass der Typ auch anders kann. Er freut sich sichtlich, für sein Publikum zu spielen, aber wenn ihm etwas auf den Sack geht, dann zeigt er es deutlich. Verbal bekommen auch hier wieder Einige was vor den Latz. Dass der Gute oftmals nicht gerade zimperlich ist, hat ja auch sein früherer Chef, Steve Harris, schon einige Male zu spüren bekommen, indem er ihn mit Adolf Hitler verglich, was in meinen Augen an Idiotie nicht mehr zu toppen ist. Wenn man bei Maiden spielt, muss man sich im Klaren sein, dass Harris der uneingeschränkte Herrscher ist.
Dennoch besteht 95% der Setlist aus den ersten beiden Scheiben Maidens, gespickt mit ein paar Eigengewächsen älterem und neuerem Datums. Dass Paul seinen Rauswurf irgendwie, nach über 30 Jahren, immer noch nicht wirklich verwunden hat, macht mich persönlich doch ein wenig traurig, denn damals war der Typ ein wirklich charismatischer (wenn auch kein guter) Sänger, der mit den beiden Erstlingen der 'Jungfrauen' Metal-Geschichte schrieb und das Zeug dazu hatte, durchzustarten. Aber seine Alkohol- und Drogensucht und die eine oder andere Fehlentscheidung taten ihr Übriges, dass Mr. Di'Anno auf ewig kleine Bühnen beackern muss. So auch auf dieser DVD.
Immerhin erlebt der Zuschauer vor der heimischen Glotze einen recht guten Auftritt dieses Metal-Urgesteins.
Sicher, man darf hier keine Bühnen-Gimmicks wie bei seinen früheren Arbeitgebern erwarten. Die Präsenz des, doch recht in die Jahre gekommenen, Hells Angel ist trotz seines Aktionsradius', der sich auf bierdeckelgroßem Niveau bewegt, doch recht groß. Man darf eben keinen Dickinson-Marathon erwarten, dann würde man schwer enttäuscht. Di'Anno zieht seine Setlist souverän durch, gönnt sich und seiner Stimme (die auch nicht mehr taufrisch ist, um es mal diplomatisch zu sagen) zweimal eine Pause (bei den Instrumentalen), gibt den Clown, den altgewordenen Rebellen, den Nachdenklichen, den Metaller, den Punk von der Straße, eben all das, was man von ihm erwartet… und das sind eben Maiden-Songs. Das Publikum rastet auch gut bei den ollen Kamellen aus, bei Pauls eigenen Gewächsen wird es erwartungsgemäß recht ruhig. Schade, denn diese Songs sind ebenfalls guter Heavy Metal. Auf instrumentaler Ebene hat Di'Anno sich gute Mitstreiter ins Boot geholt. Klar, sind es nicht die Originale, die hier zocken - es wird immer was von einer Cover-Band als Nachgeschmack bleiben. Immerhin muss man den Jungs anerkennen, dass sie ihre Sache gut machen. Cover hin oder her.
Die DVD zeigt alles in allem eine gute Club-Show eines in die Jahre gekommenen Metal-Wegbereiters, gut, nicht hektisch geschnitten, mit gutem Ton. Als Boni gibt es noch eine Bildergalerie (verzichtbar!!!), eine Diskographie die alles abdeckt, wo Paul schon mal die Finger mit im Spiel hatte, und ein Interview mit selbigem, das zwar nichts Neues an den Tag fördert, aber recht persönlich wirkt.
Iron Maiden-Alleskäufer dürfen getrost zuschlagen. Alle anderen sollten vielleicht zu einer der vielen Maiden-DVDs greifen. Gute Show, obwohl mein Maiden-Killers-Tattoo keine Gänsehaut bekommen hat, schade. .
Line-up:
Paul Di'Anno (vocals) Robert Kazanowski (guitar) Michal Wrona (guitar) Dominik Wojeik (drums) Artur Pochwata (bass)
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