"The Pain" - was für ein kongenialer Name für diese Platte, beschreibt er doch perfekt das Gefühl, welches einem manchmal beim Hören selbiger befällt. Das liegt allerdings nicht an der Lautstärke, sondern eher an der kompositorischen Fähigkeit.
Dabei fing alles doch so gut an: Ein abgehackter Riff hier, ein fetter Soulfly-Groove da, ein ausgesprochen melodiöser Refrain dort und fertig ist der Opener "Reborn". Auch der zweite Track, "Feel", geht noch in Ordnung. Diesmal rappt sich der Sänger durch die Zeilen, ein abermals dicker Refrain wartet auf und eine ausgesprochen nette Bridge schmeichelt den Ohren.
Doch dann beginnt das Dilemma. Ab dem dritten Lied nickt man zwar noch mit, aber so langsam beschleicht einen doch das Gefühl, alles schon irgendwo einmal gehört zu haben. Und dieses Gefühl wächst immer stärker im Laufe der Spielzeit. Ear-Shot verlassen sich nämlich zu oft auf das gleiche Grundrezept (fetter Groove meets melodiösen Refrain) und versumpfen dadurch leider ein wenig in der Eintönigkeit. Zumal es viele andere Bands gibt, die das besser machen (prominentestes Beispiel wie schon erwähnt: Soulfly). Da helfen auch die sparsam eingesetzten Samples und Effekte nichts mehr, es fehlt einfach die Abwechslung.
Die einzigen Songs, die ein wenig (!) aus der Masse herausstechen sind "My Pain" und "Mindpollution". Ersterer wegen seiner spoken-word-parts und letzterer, weil er einfach besser gemacht ist, als der Rest. Am Schluss gibt es dann aber noch mit dem Hidden-Track eine obskure Überraschung. Eine programmiertes Schlagzeug (das nach Dance-Music klingt), trifft auf ruhigen (!!) Gesang und ein Keyboard, mit sparsamen Riffs unterlegt. Aber wegen diesem einen Track wird sich wohl niemand die Platte kaufen!
Bei der Produktion hingegen ist alles in Butter. Der Sound perlt doch recht fett aus den Boxen. Hierfür einen Daumen nach oben.
Vielleicht sollte man sich die Gruppe erst einmal live reinziehen, bevor man sich überlegt, ob man diese Platte haben möchte. Die Jungs konnten, so wie es aussieht, viel Erfahrung als Support-Band erarbeiten (für Acts wie z.B.: Ektomorf, End Of Green, Such A Surge oder auch Undertow). Leider floss diese stilistische Bandbreite nicht ins Songwriting mit ein. Alles in allem keine Glanztat, aber für zwischendurch ganz okay.
Line-up:
Sven (vocals)
Elias (guitars)
Rob (guitars)
Andi (bass)
Mow (drums)
Phil (samples)
Tracklist |
01:Reborn
02:Feel
03:Low
04:Five Beers
05:Bring Me Down
06:Man With The Scissor Hands
07:My Pain
08:Never Let Go
09:Mindpollution
10:Emotions
11:I Realize + Hidden Track
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