Echo Us ist ein Soloprojekt und geführt wird es von dem Amerikaner
Ethan Matthews. Früher war der Multiinstrumentalist bei der Prog Metal-Combo
Greyhaven tätig gewesen. Aber hören wir mal in das neue Album seines Projektes rein. Los geht's. Erster Track - Textloser Kirchengesang und Harfe. Dazu manchmal elektronisch erzeugte Gitarrenriffs eingestreut. Dann erst der 'richtige' Gesang. An welchen Sänger vom
Alan Parsons Project erinnert das nochmal? Auf jeden Fall aber ein Intro.
Track 2 - "Beyond The Horizon". Jetzt geht's los. Oder doch nicht? Weiter dieser seltsame Kirchen-/Ethnogesang und diese Ambient-artige Stimmung. Wenigstens gibt's jetzt noch eine Gitarre à la
David Gilmour zu hören. Die Platte scheint sich langsam zu steigern, bis alles wieder auf die Harfe und andere minimalistischen 'Himmelsklänge' reduziert wird. Auch "Docked At Bay" ist extrem ruhig und schwebt nur so dahin, ohne hängen zu bleiben. Gut, ist nur ein Kurztrack. Aber das soll Progressive Rock sein? Zumindest heißt es offiziell so. Jedenfalls kaum eine Spur davon.
Auch der Longtrack/die Suite "Archaeous Of Water" plätschert nur so dahin. Da gibt's wieder einige Chöre, Harfengeklimper, etwas Piano und elektronische Klanggemälde. Ja, das klingt alles schön. Aber Spannung und Dynamik scheinen völlig zu fehlen. Das wohl auffälligste Stück ist das asiatisch anmutende "Archaeous Of Water v II i.The Light It Moves, En Vie Est Lumière". Das klingt etwas nach
Tangerine Dream, beispielsweise nach "The Seven Letters From Tibet" oder den "Five Atomic Seasons". Insgesamt ist die ganze Suite gut hörbar, wenn auch nicht weltbewegend. Auf Schönklang muss man jedoch zu keinem Zeitpunkt verzichten. Wem das reicht, der ist damit gut bedient.
Die Einordnung in die an sich sehr breite Kategorie Progressive Rock ist eher irreführend. Zumal die Platte eher so klingt, als hätten Tangerine Dream angefangen, Ethno- und Kirchenmusik-Einflüsse wie gregorianische Chöre einzubauen und irgendwelche Ambient-Drogen zu nehmen. Schlecht muss das nicht sein, ist aber für über eine Stunde Spielzeit einfach zu wenig.
Man kann sich mit viel Geduld die Platte erarbeiten. Und für Entspannungszwecke sowie als Hintergrundbeschallung eignet sie sich dann doch. Empfehlenswert ist es, das Album eher in den Abendstunden zu hören. Ein Klassiker wird die CD aber nicht werden. Wenn man sich genauer informiert, dann findet man heraus, dass Echo Us sich selbst unter 'Progressive/Electronica/Experimental Music' einordnen. Das trifft's schon eher. Trotzdem kann die Band den 'Kirchenaspekt' nicht leugnen. Bringt man diesen mit rein, ist doch eine kleine Spur Innovation zu erkennen. Auch wenn es bereits mehrere spirituell geprägte Alben in der Rockmusik gibt.