Eeriness / Paths
Paths Spielzeit: 47:03
Medium: CD
Label: Nonstop Music Records, 2007
Stil: Gothic Metal

Review vom 15.03.2007


Jürgen B. Volkmar
Poetische Texte in dunkler Klangfarbe gemalt. Mit ihrer aktuellen Düsterscheibe "Paths" setzen die Schweizer Gothic-Metaller Eeriness einen weiteren Dunkelstern in die schwarze Galaxis. Mit diesem offiziellen, musikalischen Statement unterbrechen die Eidgenossen die schwarze Kolonne der Nordländer wie Sirenia und Tristania oder auch Nightwish, die ähnliche Klänge in ihrem Ablaufplan haben.
Mit ihrem zweiten Album begeben sich die Gothic-Stilisten mehr auf das keyboardgeschwängerten Terrain der gekonnten, weiblichen Soprangesänge. Die bereits zu Anfang im Verbund mit Growls, in wohlig warmer Färbung, oftmals die Richtung wechselnden Klanglinien bei "Grief And Despair" gipfeln teilweise in deathlastigen, männlichen Vokalpartien. Gekonnt werden vielschichtige Klangessenzen eingebaut, Celloeinlagen ergießen sich auf "Neurosia" in emotionale Tiefen und verströmen kalte, magische Momente. Tolle Gitarrenharmonien sorgen dafür, dass der Metalanteil nicht zu kurz kommt, gleichsam traditionell fett und schrubbend.
Die Symphonic-Metalglasur wird in "Facing Up To My Destiny" mit zeitweisen Thrash-Attacken erfolgreich aufgetragen. Dominante Chorusse und Keyboardeinsätze passen nahtlos ins Klangbild. Ultramelodiöse Tracks wie "The Cruelty Of Life" und "Thanatos" machen mit packenden Gitarrenriffs und wehmütigen Gesängen, die teilweise von knallhart bis ins pathetische gehen, eine gute Figur. Einen der stärksten, sich in die Ohren fressenden, beinahe mit Hitcharakter versehenen Songs wird mit "Beyond The Shades" abgeliefert. Sentimentales Flair mit schwarzem Trauerflor eingerahmt und mit schmelzender Hookline, bleibt diese beinahe epische Hymne noch lange im Gehör stehen.
Bedingt neoklassisch angehaucht, mit erhabenen Midtempoparts und wiederkehrenden Schattenbildern morbider Tragik, kann "Time" in der Gothic Metal-Allianz einen guten Eingängigkeitsfaktor erzielen. Instrumental und bereits im Genre der E-Musik klingt dieses Album mit "Drifting Finitness" aus.
Hymnisch und mit teilweise eleganter, unterkühlter Note, aber dennoch in der Tradition zeitgemäßer Düstermucke, werden auch noch nach diversen Hördurchläufen immer neue Facetten instrumentaler Überraschungsmomente freigeben.
Die ideale Hörkost für diejenigen, die sowohl auf gute, wie auch auf eingängig sauber strukturierte Melodien im traditionellen Gothic-Spektrum stehen.
Tracklist
01:Grief And Despair
02:Neurosia
03:Afraid To Lose
04:Facing Up To My Destiny
05:The Cruelty Of Life
06:Thanatos
07:Overshadowed
08:Beyond The Shades
09:Time
10:Drifting Finitness
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