Elvis Deluxe / The Story So Far
The Story So Far Spielzeit: 41:38
Medium: CD
Label: Metal Mind Productions, 2014
Stil: Stoner Rock

Review vom 07.09.2014


Jochen v. Arnim
Elvis Deluxe kommen aus Polen und sind keine Cover-Band, die sich dem Vermächtnis von
Elvis 'The Pelvis' verschrieben haben, lässt der Bandname auch etwas in der Richtung vermuten. Nein, vielmehr hält diese Truppe die Fahnen hoch, die einst über der Wüste von Palm Desert in Kalifornien von den Gründervätern des Stoner Rock gehisst wurden. Klar, die Rede ist Kyuss, die sich viele Jahre nach ihrer Auflösung 1995 als Kyuss Lives! mit veränderter Besetzung nochmals versuchten und heute unter dem Namen Vista Chino zugange sind.
Unsere Jungs hier dürfen bereits ihr zehnjähriges Bestehen feiern, wenngleich die breite Beachtung noch etwas zu wünschen übrig lässt. Außerhalb der Fankreise sind somit auch ihre ersten beiden Scheiben relativ unbekannt. Mit "The Story So Far" legten die polnischen Meister der tiefer gestimmten Gitarren sich und den Fans im Frühjahr nun ihr eigenes Geburtstagsgeschenk vor.
Wer aber meint, die acht Songs auf diesem Drittwerk bestünden aus insgesamt sieben Akkorden, die über die Gesamtspielzeit von rund vierzig Minuten gezogen werden, der irrt gewaltig. Elvis Deluxe haben ein erfrischend 'flottes' Album zusammengestrickt, das mit wohl bedachten Entlehnungen aus verwandten Genres aufwarten kann. Psychedelische Sounds dominieren natürlich und es gibt logischerweise auch keine Geschwindigkeitsrekorde. Dafür sind die teilweise bluesigen Passagen herrlich ausufernd, fast schon an der Grenze zum Jam Rock.
Natürlich kommt die Band nicht ganz ohne diese typischen Slo-Mo-Sounds aus. Beispielhaft sei an dieser Stelle das schier endlos erscheinende "Something To Hide" erwähnt, bei dessen deutlich über acht Minuten dauernden sphärischen Klängen der Duft süßlichen Rauches förmlich durch das Kopfkino wabert.
Als Kontrast dazu folgt unmittelbar darauf das anfangs richtig schnelle "Out Of Life", das sich im weiteren Verlauf der Komposition dann aber doch wieder passagenweise seiner Herkunft erinnert und kurzzeitg mächtig gezügelt wird. Und auch "Hope" nimmt den Hörer auf eine eher flotte Reise mit - übrigens beides Stücke, die schon viele Jahre auf dem Buckel haben, jedoch nie offiziell veröffenlicht wurden.
Altersmäßig Gleiches gilt für den Rausschmeißer "Search And Destroy", das versierte Freunde des Garage Rocks sofort als Cover des vierzig Jahre alten Stooges-Songs erkennen. Mit dieser äußerst passenden Hommage an eine der einflussreichsten Bands für Garage-Rocker und Punks gleichermaßen verabschieden sich die Polen und lassen den Fans ein gelungenes Album zurück, das mehr als nur einen Hördurchlauf wert ist.
Line-up:
Bert Trust (vocals, backings, guitars)
Bolek (guitars)
Mechu (guitars # -6,7,8)
Ziemba (vocals, backings, bass)
Miko (drums)
Tracklist
01:Yourgodfreed
02:No Reason
03:Dark Lovers
04:Face It
05:Something To Hide
06:Out Of Life
07:The Hope
08:Search And Destroy
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