Emerald / Re-Forged
Re-Forged Spielzeit: 65:42
Medium: CD
Label: Pure Steel Records, 2010
Stil: Heavy Metal

Review vom 27.11.2010


Marius Gindra
Seit nunmehr 15 Jahren sind Emerald aus der Schweiz, (den Namen haben übrigens gleich vier völlig verschiedene Bands -zwei aus den USA, die genialen Holländer und eben die hier besprochenen), eine feste Konstante im traditionellen Metal-Underground. Mit Scheiben wie "Rebels Of Our Time" (1999) oder dem von vielen zu Recht umjubelten Vorgängerwerk "Hymns To Steel" (2007) hat man sich über die Jahre einen guten Ruf bei der Basis erarbeitet. Leider ist nach zuletzt genannter Platte Urmitglied Jvo Julmy (Gitarrist & Sänger) ausgestiegen, sodass Bandkopf Michael Vaucher nach einem neuen Sänger suchen musste, den man im talentierten Thomas Winkler fand. Die Position der zweiten Gitarre wurde von Manuel Werro eingenommen. In dieser Besetzung begab man sich im Juni diesen Jahres zusammen mit Produzent Adriano Troiano ins Kayfabe Studio, um die zwölf neuen Eigenkompositionen einzuspielen. Wo wir dann auch beim eigentlichen Thema wären ...
Das zur Situation passenderweise "Re-Forged" betitelte, bisher mit einer Spielzeit von über 65 Minuten übrigens auch längste Emerald-Album, wird die Erwartungen der Fangemeinde sicherlich vollends erfüllen. Denn in gewohnter Weise paart sich auf allen zwölf Songs gekonnt Härte mit Feingefühl und einer Menge ausgeklügelter, mitreißender Melodien. Auch die Neuzugänge haben sich hörbar in den Gesamtsound des Sextetts eingespielt, das gerne belächelte Tasteninstrument, auch Keyboard genannt, ist zwar vorhanden, aber nach wie vor nur sehr hintergründig zu hören. Mit dem Cage-Sänger Sean Peck (Lead Vocals bei "Secret Agenda") und dem Destruction-Gitarrero Mike Sifringer (vertreten mit einem Gastsolo bei dem sehr thrashigen "Where's Your God") hat man sich sogar zwei in der Szene etwas etablierte Gastmusiker anlachen können, die zur Vielfalt dieses Langeisens beitragen.
Aber kommen wir noch einmal zurück zur Musik selbst: Beeinflusst ist man nach wie vor von traditionellen Größen wie Virgin Steele, Iron Maiden und zeitweise auch Running Wild, doch bieten sie dem Hörer auch immer noch genug Abwechslung und Originalität. Während nämlich Songs wie der Opener "The Wanderer" die eher melodische Power Metal-Schiene fahren, ist beispielsweise "Alteration" ein ausdrucksstarker, in bester Teutonen-Manier dargebrachter Uptempo-Stampfer geworden. Auch gelegentliche Helloween-Huldigungen kann man ohne Zweifel wahrnehmen, beispielsweise im Mittelpart von "Secret Agenda" oder beim Rausschmeißer "Mutiny". Es wird also die komplette Traditionsstahl-Palette geboten, weshalb ein Großteil von Kuttenträgern, Swordbrothers- und KIT-Stammbesuchern sowie sämtliche Nu Metal-Verächter in dieses ausgereifte und mit Seele produzierte Album definitiv mal reinhören sollten.
Hier sind zu Recht 7,5 von 10 RockTimes-Uhren zu vergeben!
Line-up:
Thomas Winkler (vocals)
Michael Vaucher (guitar)
Manuel Werro (guitar)
Adriano Troiano (bass)
Thomas Vaucher (keyboards)
Alex Spicher (drums)
Tracklist
01:The Wanderer
02:The Last Legion
03:Pipes Are Calling
04:Where's Your God
05:Alteration
06:Secret Agenda
07:The One
08:Witches Tower
09:Winterlude
10:Until My Winter Comes
11:Mark Of The Beast
12:Mutiny
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