Das zur Situation passenderweise "Re-Forged" betitelte, bisher mit einer Spielzeit von über 65 Minuten übrigens auch längste
Emerald-Album, wird die Erwartungen der Fangemeinde sicherlich vollends erfüllen. Denn in gewohnter Weise paart sich auf allen zwölf Songs gekonnt Härte mit Feingefühl und einer Menge ausgeklügelter, mitreißender Melodien. Auch die Neuzugänge haben sich hörbar in den Gesamtsound des Sextetts eingespielt, das gerne belächelte Tasteninstrument, auch Keyboard genannt, ist zwar vorhanden, aber nach wie vor nur sehr hintergründig zu hören. Mit dem
Cage-Sänger
Sean Peck (Lead Vocals bei "Secret Agenda") und dem
Destruction-Gitarrero
Mike Sifringer (vertreten mit einem Gastsolo bei dem sehr thrashigen "Where's Your God") hat man sich sogar zwei in der Szene etwas etablierte Gastmusiker anlachen können, die zur Vielfalt dieses Langeisens beitragen.
Aber kommen wir noch einmal zurück zur Musik selbst: Beeinflusst ist man nach wie vor von traditionellen Größen wie
Virgin Steele,
Iron Maiden und zeitweise auch
Running Wild, doch bieten sie dem Hörer auch immer noch genug Abwechslung und Originalität. Während nämlich Songs wie der Opener "The Wanderer" die eher melodische Power Metal-Schiene fahren, ist beispielsweise "Alteration" ein ausdrucksstarker, in bester Teutonen-Manier dargebrachter Uptempo-Stampfer geworden. Auch gelegentliche
Helloween-Huldigungen kann man ohne Zweifel wahrnehmen, beispielsweise im Mittelpart von "Secret Agenda" oder beim Rausschmeißer "Mutiny". Es wird also die komplette Traditionsstahl-Palette geboten, weshalb ein Großteil von Kuttenträgern, Swordbrothers- und KIT-Stammbesuchern sowie sämtliche Nu Metal-Verächter in dieses ausgereifte und mit Seele produzierte Album definitiv mal reinhören sollten.
Hier sind zu Recht
7,5 von 10 RockTimes-Uhren zu vergeben!