"Was ist das?!", fragt man sich - und doch weiß man es schon nach den ersten paar Tönen, welche Art von Band man hier gefunden hat, denn jede Faser des gemeinen Rockfankörpers klammert sich sogleich an diesen Sound und nimmt ihn gierig in sich auf: Das Warten hat ein Ende.
Und auch mit der Rückkehr zur Reviewer-Neutralität war das nicht mal unbedingt übertrieben.
Aber was ist es denn nun?
Fünf Kerls aus einem kleinen Kaff in Schweden, die sich 2001 zusammengetan haben und
AC/DC, Aerosmith,
Kiss,
Guns 'n' Roses sowie die
Sex Pistols und mehr als ihre Einflüsse angeben.
Klingt doch so einfach! Und doch ist es lange her, dass eine Band der restlichen Musikwelt derartig den Stinkefinger zeigt und mit Cowboyhut und Halstuch daherkommen, ohne dabei Jemanden zu kopieren.
Ob man es Glam, Sleaze-Punk oder sonstwie nennt - genau wie es im Promozettel steht, haben sie ein Bein in den 70ern und eins in den 80ern, und versprühen dazu noch diesen ganz speziellen
Motörhead-Charme, fügen aber noch einige Level an Unbekümmertheit, 'Rock 'n' Roll-Attitude' und Spaß hinzu. Das Schwedenquintett beherrscht darüberhinaus auch ihr Handwerkszeug - Schlagzeug, Bass, und besonders die perfekt ins Konzept passenden Gitarrensoli und die nicht minder perfekt rauchig-grobe Stimme - es ist fast zu schön, um wahr zu sein, hat man doch das Gefühl, dass einem hier nichts vorgegaukelt wird.
Ob die elchländischen Feinde tatsächlich alle Klischees einer Rockband erfüllen, weiß ich nicht - der Party, der diese Scheibe höchstwahrscheinlich zuträglich sein wird, wird's aber auch egal sein.
Nicht perfekt, nicht originell - aber in dieser Form halt schon lange nicht mehr gehört. Für diese Fähigkeit, Retro mit dem eigenen Stil zu vermischen, gebührt ihnen Respekt. Ob Enemies SWE tatsächlich die neue skandinavische Topband werden können, sei mal dahingestellt (sollten sie die Rocker sein, die sie zu sein vorgeben, kann es ihnen sowieso egal sein) - ihr neues Album jedenfalls ist genial einfach und einfach genial.
Diese Band macht Spaß - und Spaß muss sein.