Epica / 08.11.2007, Longhorn, Stuttgart
Epica Epica
Longhorn, Stuttgart
08. November 2007
Stil: Gothic Metal


Artikel vom 15.11.2007


Jürgen B. Volkmar
Monumentaler Angriff auf die Nightwish - Bastion

Epica - Symphonische Gothic Metaller auf der Zielgerade
EpicaMan mag darüber streiten, ob Epica das Kontrastprogramm zu Nightwish ist oder nicht. Auf jeden Fall hat sich der Vorsprung zu den Platzhirschen im symphonischen Gothic Metal deutlich verringert. Bei ihrer aktuellen Tournee, noch als Vorgruppe von Sonata Arctica unterwegs, kann man angesichts des derzeitigen Erfolgs davon ausgehen, dass sie sich demnächst an die Rolle des Haupt-Acts gewöhnen müssen.
Mit ihrer neuen CD "The Divine Conspiracy" im Gepäck, haben die Holländer bewiesen, dass sie mit ihrer Melange aus Streichern, Chören und hartem Metall, voll den Geschmacksnerv der Freunde des Goth Rock mit deutlicher Schlagseite zum Symphonischen getroffen haben.
EpicaSängerin und Vorzeige-Elfe, Simone Simons, kann nach dem Opener "Indigo", der mit gediegenen Sounds den Teppich zu "The Obsessive Devotion" legt, gleich voll durchstarten.
Metalbreitseiten der Gitarristen Mark Jansen und Ad Sluijter flankieren eine Sangeselfe mit wehender roter Mähne, die ihre Vokalparts mit perfekter Intonation in die komplexen Kompositionen einbringt. Manchmal balladesk, dann wieder mit der nötigen Power, werden die Vocals mit eingängigen Hooklines aus den Speakern gestampft. Gebannt starren die Zuschauer auf die engelsgleich, zwischen ihren Mitmusikern hindurchschwebende Sangesgöttin, die, das kann ohne Abstriche gesagt werden, auch als Modell oder Covergirl Karriere gemacht hätte.
EpicaSymphonische Rocker werden mit Macht und teilweise hoher Geschwindigkeit in das begeisterte Publikum geballert. "Sensorium" und "Chasing The Dragon", flotte Gothic -Hymnen mit Growls und einer groovig aufspielenden Band, springen von einem tonalen Höhepunkt zum nächsten. Bassist Yves Huts sorgt für den nötigen Druck an der Viersaitigen und zeitgleich steuert der Drummer eine Dauerleistung in Fellbearbeitung bei. Episch klingende Hymnen vereinen sich mit fetten Gitarrensalven und das Schlagzeug treibt die unter Hochspannung agierende Sirene von einem Extrem zu nächsten. Manchmal brachial, dann wieder beinahe sakral, die Auswahl der Tonarten wechselt ständig.
Epica"Blank Infinity" mit nachtschwarzen Riffs und soliden Keyboardeinlagen von Coen Janssen, reißt das Publikum zu begeisterten Applaussalven hin. "Cry For The Moon", fast meditativ angehaucht und mit eingängigen Refrains aus der Engelskehle zeigen, welches qualitativ hochwertige Metalsongwriting in den hart arbeitenden Metallern steckt. Mit "Consign To Oblivion" brechen nochmals richtig große Klangwände auf die begeisterte Menge nieder. Gedoppelte Gitarren lassen nie den roten Faden ihres Songs aus dem Griffbrett und zeigen deutlich, dass sie das Potential des künftigen Headliners haben. Lang anhaltender Beifall beendete einen Auftritt, bei dem jeder Zuhörer das Gefühl hatte, dass hier eine grandiose Band gerade auf die Zielgeraden eingebogen ist.
Der Redakteur: An dieser Stelle darf ich mich bei Markus Staiger von Nuclear Blast für all die Unterstützung in Form von Akkreditierungen, Backstage- und Fotopässen, sowie Tracklists und vielen anderen Aufmerksamkeiten bedanken. Zusätzlich wünsche ich ihm weiterhin den Erfolg, der ihn zu einer einzigartigen Person in der Mediawelt gemacht hat und der durch harte Arbeit wohl verdient ist.
Bilder vom Konzert
Epica      Epica      Epica      Epica
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Setlist
01:Indigo
02:The Obsessive Devotion
03:Sensorium
04:Chasing The Dragon
05:Blank Infinity
06:Cry For The Moon
07:Quietus
08:Consign To Oblivion
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