A Chance For Metal Festival IV
02.10.2010, Freizeitzentrum Dicker Busch, Rüsselsheim
A Chance For Metal Festival IV A Chance For Metal Festival IV
Freizeitzenrum Dicker Busch, Rüsselsheim
02.10.2010
Event
Stil: Heavy Metal

Artikel vom 14.10.2010


Marius Gindra
An jenem Samstagabend veranstaltete die hessische Heavy Metal-Combo Dragonsfire schon zum vierten Male das mit etwa 200 Nasen ziemlich ordentlich besuchte 'A Chance For Metal'-Festival und lud wie jedes Mal zusätzlich drei hoffnungsvolle Underground-Bands aus dem Power/Heavy Metal-Bereich ein. Bei dieser Ausgabe gaben sich Elvenpath aus Frankfurt, Torian aus Paderborn, Odium aus Hasselroth und eben die Gastgeber aus Riedstadt die Klinke in die Hand, womit für einen kurzweiligen, angenehmen und mit einem läppischen Eintrittspreis von 5 € ebenso verdammt günstigen Konzertabend gesorgt wurde. Doch nun genug der Geschichten-Erzählerei, kommen wir zur Musik!
Los ging das Geschehen um kurz vor 20 Uhr mit meinen Melo-Power Metal-Kumpels von Elvenpath, die der noch sehr überschaubaren Menge an Zuschauern ausschließlich Songs ihres bald erscheinenden Albums präsentierten. Diese sind ehrlich gesagt nochmals eine Steigerung zu dem vorherigen Material, denn mit Neuzugang Dragutin hat man sich einen stimmlich sehr ausgereiften und US-amerikanisch beeinflussten Power Metal-Screamer ins Boot geholt, der aktuelle Songs wie zum Beispiel "War Of Steel" zu wahren Kunststücken des ehrlichen Stahls mutieren lässt! Das Stageacting konnte ebenfalls durch angebrachtes und glaubwürdiges ´Schulter An Schulter´-Posing zwischen Gitarrist Till und Dragutin vollends überzeugen. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste, mittlerweile dritte Studio-Lebenszeichen!
Fortgesetzt wurde der Abend mit Torian, die mir jedoch gelinde gesagt eher wenig geben konnten. Ihre Form des Power Metals hatte nämlich diese, unter ´To The Bone´-Metalheads geächtete, typisch 'moderne' Prägung und erinnerte mehr an hoch polierten und ziemlich zahnlosen 90er-Euro-Kram, der selbst momentan noch leider viel zu häufig die Musiklandschaft überschwemmt. Auch sonst fehlte der Band irgendwie ein gewisses Selbstbewusstsein auf der Bühne, da jeder Einzelne irgendwie wirkte, als würde er halt nur seinen Kram runter spielen. Für mich definitiv der Tiefpunkt des Abends.
Doch auf den Tiefpunkt folgte glücklicherweise der absolute Höhepunkt: die Gastgeber des Abends, Dragonsfire, enterten die Bühne mit dem Intro ihres aktuellen Albums Metal Service. Als Opener wählte man folgerichtig "My Mashed Insane Brain..." aus, was sicherlich direkt auch den zurückhaltensten Besucher in der letzten Reihe mindestens ein amtliches Grinsen und Fußwippen hervorlockte. Auch abseits der Musik boten die vier Riedstädter eine sehr überzeugende Show, jede Menge, hin und wieder sympathisch-übertrieben gebrüllte, Animationen des Publikums von Drummer Jan Müller inklusive. Dazu hielt er während der Songs mehrmals eine metallische, selbst gebastelte Pommesgabel hoch und war somit der Anwärter für den Titel 'verrücktester Mucker des Abends'. Das Publikum ging auch zu weiteren Headbang-Granaten vom Schlage "Blood For Blood", "Raging Fire" oder älteren Stampfern wie "Dragonsfire Rockxxx" und "Burning For Metal" ab. Als Rausschmeißer wählte man, ebenfalls vom aktuellsten Album entspringend, den Kracher "Visions Of Fire" aus, bevor es nach ca. 45 viel zu kurzen Minuten auch schon wieder zu Ende war. Dragonsfire ROCKXXXXXX!!!!!!
Nach einem derart intensiven und schweißtreibenden Auftritt der Initiatoren war es natürlich sehr schwer, den Stimmungspegel zu halten. Doch die Headliner Odium machten das Beste aus der Situation und ließen den Abend mit einigen sehr gelungenen Power/Thrash-Kompositionen ausklingen, unter anderem gab es ein paar Stücke des frisch in Eigenregie erschienenen Longplayers "Stop My Anger". Die Band um Dreadlock-Träger und Sänger Ralf musste zwar unfairerweise ein wenig mit Zuschauermangel kämpfen (Mir kam es so vor, als ob ein beachtlicher Teil eben jener nach Dragonsfire die Flatter machten.), konnten aber letztlich bei den noch etwa 50-60 Anwesenden einige Köpfe in Bewegung setzen, bevor sie ziemlich genau um Mitternacht den Abend ausklingen ließen.
Kurz gesagt ein lohnenswerter Abend, besonders bedanken möchte ich mich noch bei der Kassenwärterin von Dragonsfire, die mir spontan einen Freieintritt für oberwichtige Pressefuzzies gewährte. Wer sich mal über die vier Bands schlau machen möchte, möge bitte auf unten stehende Links schauen.
Externe Links: