Durch Zufall habe ich bei meinem Nachbarn die tschechische Band Malignant Tumour kennen gelernt. Beim Anschauen der DVD war sofort klar, dass ich diese Band in meinem Heimatort sehen möchte. Und da wir nicht warten, bis jemand anders sowas veranstaltet, haben wir das selbst in die Hand genommen. Ich schrieb die Band an um zu erfahren, in welcher Preisklasse sie liegen und ob sie Zeit und Lust hätten, zu uns zu kommen. Ich bekam prompt eine Antwort, aber es dauerte zwei Jahre um diesen Traum zu verwirklichen.
Am 29.03.2014 war es dann endlich soweit! Das Beerblast fand im kultigen Sägewerk in Neukirchen/Knüll statt. Als Support konnten wir die heimische Band Klosterfaust und Torturebitch aus Mücke verpflichten.
So eine Veranstaltung bedeutet wesentlich mehr Arbeit und Organisation als manche Leute denken. Wir warten nicht nur bis wir feiern können. Nein, es muss alles genau geplant werden. Der Tag der Veranstaltung beginnt nicht erst mit dem Einlass, sondern fängt vormittags schon an. Nachdem wir eingekauft hatten, haben wir um 14 Uhr das Sägewerk betreten, um mit dem Aufbau zu beginnen. Unser Tontechniker begab sich direkt an die Arbeit damit die Vorbands, welche um 16 Uhr kommen wollten, direkt die Backline aufbauen können. Da wir alle schon ein relativ gut eingespieltes Team sind, lief alles völlig reibungslos ab. Als endlich die verrückten Tschechen ankamen waren wir mit unserem Teil der Arbeit fertig. Ich zeigte den Jungs ihr Appartement, die Location und sie bauten auf. Dies natürlich immer mit einem Bier in der Hand. Die lustige, sympathische, herzliche und durchgeknallte Art der Jungs ließ erahnen, dass dieser Abend sehr witzig werden würde.
Schon vor dem offiziellen Einlass trudelten die ersten gut gelaunten Fans ein. Als Torturebitch mit ihrem Vollsuff-Thrash-Punk die Bühne enterten, war das Sägewerk schon gut gefüllt. Das, was diese Band dort fabrizierte überstieg meine Erwartungen bei Weitem. Sie haben mit 30 bis 40 Minuten Spielzeit den perfekten Start des Abends geliefert. Die Fans waren völlig begeistert und feierten diese Jungs vom Feinsten.
Nach kurzer Umbaupause waren Klosterfaust an der Reihe. Die Band um das Urgstein Ädäm (Oppressor, Gotttod, Tremor) hatte krankheitsbedingt eine längere Bühnenauszeit und dies war der erste Gig seit Jahren. Alle waren gespannt. Wie nicht anders zu erwarten war, legten sie eine großartige Show hin! Unglaublich was für eine gute und völlig unterbewertete Band die Schwalm zu bieten hat!
Und dann war es soweit! Malignant Tumour traten endlich in der Schwalm auf! Schon beim Betreten der Bühne war klar, dass dies ein legendärer Auftritt im Sägewerk werden würde! Wenn man die Outfits und Perücken der Jungs sieht, dann denkt man, die haben völlig einen an der Klatsche. Ja, sie sind durchgeknallt, aber das was sie machen, hat alles Sinn und ist durchdacht. Die Musik erinnert sehr an Motörhead. Auch wenn Lemmy als Metal-Gott bezeichnet wird: Malignant Tumour stehen ihm musikalisch in Nichts nach und legen durch ihre Show, ihr Auftreten und ihre sympathische Art und dem Zusammenspiel mit dem Publikum noch einen drauf! Wer sie einmal gesehen hat wird sie lieben! Sie verbreiten einfach nur Spaß! Mit straighten Rotz'n'Roll zerlegten sie das Sägewerk in Schutt und Asche! Die Fans flippten völlig aus uns forderten unzählige Zugaben welche auch prompt erfüllt wurden. Die Jungs wissen wie man sich in die Herzen des Publikums spielt.
Man könnte meinen, dass das Beerblast nach dem Auftritt langsam dem Ende zu gehen sollte. Aber weit gefehlt! Direkt nach dem Gig mischten sich Malignant Tumour einfach wieder unter das Publikum und vernichteten unzählige Bierchen und Flaschen Jacky. Stundenlang wurde weiter gefeiert. Eine große Familie feierte gemeinsam ein legendäres Fest! Um 7 Uhr morgens wurde dann das Sägewerk abgeschlossen. Aber die Party war danach immer noch nicht zu ende... Zumindest nicht für Malignant Tumour! Im Appartement wurde kurzerhand die Aftershow der Aftershow zelebriert! Ich persönlich musste irgendwann die Segel streichen und ins Bett. Aber ich bin mir sicher, dass Malignant Tumour noch lange weitergefeiert haben.
Diese Band ist einfach nur durchgeknallt! Völlig irre, aber mit Niveau. Wir haben Tränen gelacht als Bilos (Sänger von Malignant Tumour) einige Geschichten erzählt hat. Ich habe viele lustige, sympathische und liebenswerte Bands kennengelernt, aber Malignant Tumour sind neben Tankard ganz oben. Wer Spaß und gute Musik haben will, der sollte sich mal mit diesen Jungs beschäftigen. Man sollte jedoch eine gute Portion Humor und Durchhaltevermögen mitbringen.
Ich bin mir sicher, dass wir (und auch Malignant Tumour) diesen Abend nicht vergessen werden. Eine Wiederholung wird es sicherlich geben.
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