Mal was ganz Regionales aus Eutin:
'17. Internationales Bluesfest' letztes Wochenende und fast ganz im Regen aufgeweicht.
Aber nur fast, denn am Donnerstag ging es gleich los mit der Jan Gerfast Bluesband, das heißt mit ihm selbst, Magic Mama an den Tasten und mit Stimme, Uncle John Turner am Schlagwerk und Gesang und Irene aus Texas mit Baß und sehr guter Stimme für den Blues.

Als Opener schon fast zu schade, doch es war ein Genuß, zumal die Sonne vom Himmel her ihr Bestes gab. 1,5 Stunden herrlichster Blues gesungen und gespielt von Musikern, denen das Spielen noch richtig Freude macht und Zuhörer, die sich nach getaner Arbeit (18.00 Uhr) auf den Feierabend freuten, was für eine Einstimmung.

Und nachdem ich Magic Mama gesehen habe, wußte ich, woher ich die Band kannte: Von einem recht kulturell interessierten Sender des Nachts - da gab es mal ein Konzert und M.M. kahlköpfig mit dünnem, türkisfarbenem Stirnband.

Jan Gerfast hat sich schon mal gelohnt!!
Regen bis Sonnabend.

Sonntag nachmittag. Der Himmel reißt auf, es regnet nicht mehr und jetzt gab es Abi Wallenstein. Ist ja schon fast ein Heimspiel, oft und vor allem gern gesehen auf dem Bluesfest in Eutin. Und er hatte sich, leicht 'vergrippt', Verstärkung mitgebracht und was für eine Verstärkung: 'Dr. Slide' mit ner Stimme von 'Dr. Dark', ebenso finster und rauhrig, der seine Slide-Schlaggitarre wild bearbeitete, also seinem Namen alle Ehre machte und die Show liegend im Sitzen darbot.
(Anm: Dr. Slide saß auf einem Stuhl mit seiner Gitarre und je nach Titel riß er die Gitarre spielend über seinen Kopf oder lehnte sich mit dem Instrument weit zurück, warf sich fast drauf bzw. spielte sie ganz knapp über dem Bühnenboden; und das alles im Sitzen.)

Da wurde die Gitarre geschwenkt, gewirbelt, an die Boxen gehalten und dazu diese Stimme, eigentlich 'Dr. Dark'. Und noch auf der Bühne waren Martin an der Teekiste, der er unendliche Töne und Tonfolgen entlockte (wozu braucht man ein Schlagzeug, schien er fragen zu wollen) und Jens an den verschiedensten Harmonikas, immer zu feinen, ausgereiften, üppigen Soli bereit.

Der Markt war gut besucht und der erste Teil dieses Konzerts verging sehr schnell. Nach einer kurzen Pause waren es Abi und Martin, die zunächst die Besucher zum permanenten Mitklatschen und Mitsingen animierten, sei es mit Solodarbietungen oder altbekannten Titeln wie "On My Way". Dann kamen die anderen Musiker wieder auf die Bühne und es gab nach ein paar Titeln u.a. "Honky Tonk Woman", das Finale grandioso - jeder bot noch mal sein Können auf, stehende Ovationen vom Publikum, auch wegen Abi Wallenstein, gab es zum Schluß "Kiss" (Prince).

Was für ein klasse Konzert, was für zwei klasse Konzerte, die ich gesehen habe. Sie haben sich schon was einfallen lassen, die Organisatoren!