Am 29. September 2012 war es in Schrecksbach wieder so weit. Das Bullblast, das 2004 geboren wurde fand statt. Bereits in 2005 und 2010 spielten dort Tankard. Obwohl jeder dachte, dass die Veranstalter das nicht mehr toppen können, wurde man 2012 eines Besseren belehrt. Kein Geringerer als Onkel Tom Angelripper fand den Weg auf die Bühne in dem kleinen Ort in der schönen Schwalm.
Bereits vor Beginn war abzusehen, dass es voll werden wird. Um 19 Uhr war Einlass und um 18 Uhr kamen wir an. Neben der Location (Mylord) befindet sich der Schnitzelkönig, wo man weltbestens zu fairen Preisen essen kann. Diese Möglichkeit wird natürlich von vielen gerne angenommen und daher ist schon vor dem Konzert dort Party. In Schrecksbach herrschte an diesem Tag Ausnahmezustand! Metalfans und Dorfbewohner (die normal nicht die härtere Musik hören) feierten zusammen ein großes Fest.
Pünktlich um 19 Uhr wurden die Pforten geöffnet und für 13 Euro an der Abendkasse (VVK 10 Euro) konnte man sich in die heiligen Hallen des Bullblasts begeben. Bereits an der Kasse wurde man freudestrahlend und gut gelaunt empfangen. Um 19:45 Uhr gaben sich Profet die Ehre. Unglaublich, was um diese frühe Uhrzeit schon vor der Bühne los war. Von der ersten Minute an wurde gefeiert. Profet spielten sehr guten Death Metal und waren die frühe Anreise auf jeden Fall wert. Nach einer kurzen Umbaupause bestiegen die Jungs von GoTTToD die Bühne. Der Sänger und Gitarrist Ädäm ist eine Lokalgröße, der mit seiner ehemaligen Band Oppressor schon sowas wie eine kleine Berühmtheit wurde. GoTTToD spielte Brachial-Doom und auch hier wurde einfach nur weitergefeiert.
Danach kam die 'Hausband' Taste Of Doom, die von Jahr zu Jahr einfach nur besser und besser wird. Taste Of Doom haben mich persönlich völlig überzeugt und sie waren einfach nur geil. Ich, als angeblich härteste Kritikerin dieser Band konnte danach einfach nur sagen, dass sie mich völlig überrascht haben. Nachdem ich sie einige Jahre nicht gesehen habe kann ich es nicht abwarten sie wieder live zu sehen. Hut ab Jungs! Weiter so.
Und nun ging es weiter mit dem Co-Headliner, der schon mit Judas Priest on Tour war und nicht nur regional eine Hausmarke ist. Squealer enterten die Bühne! Da der Sänger Norbert momentan erkrankt ist, hatte die Band zwei Möglichkeiten. Entweder der Gig wird gecancelt oder sie besorgen sich einen neuen Sänger. Sie suchten sich aber nicht nur einen Sänger, sondern gleich vier. Sebastian Werner und Tobias Maus sind zwei regional bekannte Sänger die (wie ich es nenne) eher Kirmesrock singen. Beide sangen jeweils vier Songs von Squealer. Nach Tobias Maus kam dann die große Überraschung! Gerre von Tankard stürmte auf die Stage! Da gab es vor der Bühne kein Halten mehr! Squealer spielten Tankard-Songs und hatten sichtlich Spaß dabei! Gerre ist einfach eine Frontsau, der das Publikum von der ersten Sekunde im Griff hat. "Maniac Forces" und "Alien" gespielt von Squealer waren die Party schlechthin. Frank und Andy von Tankard befanden sich im Publikum und durften endlich mal ihre eigenen Song live erleben ohne selbst auf der Bühne zu stehen. Da natürlich im Publikum sehr viele Tankard-Fans waren, war dies wohl für viele das Highlight schlechthin. Nach Gerre (was viel zu schnell vorbei war) durfte Silke Schäfer mit "Painful Lust" ihre eigene Version darbieten. Sie sang mit ihrer Grunz-Stimme zwar einen Squealer-Song, was sich aber kaum noch nach Squealer anhörte. Es war sehr geil, aber halt nicht Squealer wie man es kennt.
Und nun bebte das Mylord! Onkel Tom legte eine Show hin, wie es Schrecksbach noch nicht gesehen hat! Das komplette Mylord bebte und feierte. Ich hatte einen sehr guten Platz, von wo aus ich alles überblicken konnte. Vor der Bühne sah man abwechselnd Haare fliegen oder Hände in der Luft. Diese Party zog sich hin bis zu dem Eingangsbereich. Da ich es SO in der Schwalm nicht kenne, konnte ich mittendrin oft nur freudig erstaunt mit dem Kopf schütteln! Zum Ende hin befanden sich Fans auf der Bühne wie man es von Onkel Tom gewohnt ist. Sowas hat die Schwalm noch nicht gesehen! Diese Party wird Geschichte machen.
Ein kleines Festival hat es nicht nur geschafft, dass Tom Angelripper und Gerre an einem Abend auf der Bühne zu sehen sind, sondern auch, dass sogar Frank und Andi von Tankard und Eggi von Edguy ständig im Publikum zu sehen waren. Und alle hatten richtig Spaß.
Einen Eintrittspreis von 10 Euro VVK und 13 Euro AK bei diesem Headliner, Co-Headliner und den qualitativ sehr guten lokalen Vorgruppen zahlt man gerne. Zehn Getränkemarken für schlappe 6 Euro sind einfach nur genial. Und auch die Thekencrew muss man mal richtig loben. Hinter der Theke wurde genauso gefeiert wie vor der Bühne. Man wurde immer mit guter Laune bedient. Wie oben schon erwähnt, waren die Jungs der Kasse schon weltgeil und verbreiteten schon beim Einlass eine super Stimmung.
Eine erste Aftershow wurde in dem kleinen Pub, was sich im Mylord befindet gefeiert, wo immer noch eine Bombenstimmung herrschte. So gelacht habe ich lange nicht mehr. Und ich habe die letzten Monate viel gelacht... Als es irgendwann kein Bier mehr gab (was um die Uhrzeit irgendwann verständlich war), verlagerte man die zweite Aftershow einfach zu einem der Veranstalter nach Hause. Da dort neun Leute geschlafen haben, wurde dann zu der dritten Aftershow übergegangen, die bei Ädäm (GoTTToD, Klosterfaust, Tremor und Ex-Oppressor) stattfand. Dort fanden sich Leute ein, die man dort nie erwartet hätte. Ich habe gegen 9:00 Uhr das Feld geräumt und ging davon aus, dass die Party vorbei ist. Aber ich musste mich einen Tag später eines Besseren belehren lassen. Montag morgen um 5:00 Uhr ist der letzte Gast, der von auswärts kam, Richtung Heimat getingelt.
Und wer jetzt glaubt, dass es nun wirklich keine Steigerung des bis Samstag noch 'kleinen' Festivals gibt, der darf auf nächstes Jahr gespannt sein. Ich bin mir sicher, dass die Veranstalter hier noch einen oben drauf setzen. Danke an natürlich Bauer, Sven und Mallek als Veranstalter, weil sie dafür verantwortlich waren, dass dieses Volksfest ermöglicht wurde. Danke an Onkel Tom und alle anderen Bands. Danke an Gerre und ganz besonders an Andi und Frank, die bei der Tankard-Probe am Freitag kurzfristig beschlossen haben, dass sie einfach mal mitfahren. Und auch an Eggi von Edguy (die heißen jetzt übrigens Edtttod) und an alle 420 zahlenden Gäste, wovon sehr viele von außerhalb kamen.
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