Eindhoven Metal Meeting 2014 - 12./13.12.2014
Eindhoven (NL), Effenaar Halle
Eindhoven Metal Meeting 2014 Eindhoven Metal Meeting 2014
Eindhoven (NL), Effenaar Halle
12./13.12.2014
Festivalbericht
Stil: Metal


Artikel vom 31.12.2014


Patrick Hartmann
Nach 10½ Stunden Anfahrt endlich im Hotel angekommen, blieb außer Duschen und schnell was essen nicht mehr viel Zeit, es ging direkt in die Effenaar Halle in Eindhovens Stadtmitte.
Es ist gerade mal 15:00 Uhr (die Tore öffnen um 16:00 Uhr), doch hat sich schon eine recht große Schlange gebildet, die nun endlich rein möchte.
The Committee Nach einer kurzen Wartezeit und nachdem die Jacken in den Schließfächern verstaut waren, ging es auch direkt zum Opener des Festivals. Illusionless, eine einheimische Progressive/Death/Groove-Band, die beim Metal Battle den ersten Platz belegte und diesen Gig damit gewonnen hatte.
Doch davon habe ich gar nicht so viel gesehen, denn oben auf der Large Stage gab nun gleich The Committee ihr Bestes. Sehr eindrucksvoller Black Doom mit brachialer sozialistischer Propaganda, die in Form eines Filmes die Bühne dekoriert. Die Band selbst war - wie immer - durch ihre Vermummung nicht bis ins letzte Detail zu erkennen. Der Sound war gut, die Band hatte auch ihren Spaß an der Arbeit und man hat sie gut gefeiert. Im Großen und Ganzen ein gelungener Gig einer etwas anderen Band.
Danach ging es auch gleich, nach einer kleinen Umbaupause, mit Cripper weiter. Sehr starker Auftritt der Thrash Metal-Band aus Hannover. Das Publikum hat sie gefeiert und zum Schluss gab es noch einen kleinen Bonus. Drei Frauen waren nun am Mikrofon und Britta performte den Track "FAQU" mit Marloes von Izegrim und Lucie von Suborned. Die Fans tobten sich aus und die Haare flogen nur so durch die Lüfte. Nach diesem Hammerauftritt musste ich mich erst mal stärken gehen.
Lucie von Suborned Bier, Snacks in Form von Pizza etc. gab es direkt in der Halle. Wem das nicht genug an Auswahl war, konnte aus der Halle stolpern und fand sich direkt auf einer Fressmeile wieder, da die Effenaar Halle direkt in der Stadt liegt!
Nach einem ausgiebigen Mahl und ein paar Bier später fand man sich wieder pünktlich vor der Bühne zu Triptykon ein. Die Jungs aus Zürich haben ein absolut solides Darkness and Diversity-Konzert zum Besten gegeben. Mit einem Schlagzeuger, der die Richtung für den heutigen Tag mal vorgab. Auch Triptykon ließ es sich nicht nehmen und holte sich Thomas Lindberg von At The Gates auf die Bühne. Alles in allem haben auch die Schweizer Jungs gezeigt, wie der Hase in dem beschaulichen Land läuft. Doch wurde es immer leerer vor der Large Stage, denn unten bereiteten sich Urfaust auf ihren Auftritt vor.
Lucie von Suborned Also schnell runter, um das Heimspiel der Black Doomer anzusehen. Leichter gesagt als getan. Unten hat sich schon eine große Meute versammelt und so stand man teilweise im Eingangsbereich, dass man mehr draußen als drin war. Nichtsdestotrotz haben Urfaust mal wieder ein Hammer-Ritual durchgezogen. Es war wieder sehr stimmungsvoll, das zog jeden in seinen Bann und versetzte nach den ersten Liedern das Publikum in Trance. Dank der Bühnenpräsentation und dem Weihrauch war die Atmosphäre spitze. Die Niederländer haben volle Leistung gegeben und ich freu mich schon auf ihr nächstes Konzert. Nun habe ich den Tag aber gut sein lassen und bin nach 40 Stunden auf den Beinen ins Hotel gelaufen.
Gut ausgeschlafen und genährt stolperte ich dann gegen 15:00 Uhr gen Stadtmitte Effenaar Halle.
Und wie schon gestern standen auch heute wieder einige Leute draußen und haben nur darauf gewartet, rein zu dürfen. Und es hat sich mal wieder gelohnt, früh da zu sein. Denn die Death-Metaller von Origin aus Kansas heizten das Publikum schon um 15:30 ein.
Holy Moses Aber da noch nicht ganz so viel los war, nutzte ich die Gelegenheit und deckte mich reichlich mit Merch ein. Der Stand war zwischen beiden Bühnen im EG-Bereich und zu Stoßzeiten so überfüllt, dass man diese Gelegenheit der Ruhe einfach wahrnehmen musste.
Nachdem der Merch im Schließfach verstaut war, machte ich mich auf zum Raucherraum und unterhielt mich mit einigen Leuten aus der ganzen Welt. Man hatte das Gefühl, auf einem Klassentreffen zu sein. Sehr heimisch und freundlich. Nach guten Gesprächen mit Leuten aus Israel, Griechenland, Schweiz, Gibraltar und den Jungs von Urfaust ging es auch wieder vor zur Bühne, denn nun spielte Bölzer. Die Black-Deather aus der Schweiz hatten kein besonderes Bühnenbild und auch keine besondere Show, dafür viel brachialer, aggressiver Black Death, wie ihn nur Genießer des Genres lieben, dabei. Für mich war es ein super Auftritt, wenn auch die Halle nicht voll war, denn viele waren schon hoch, um Aborted zu sehen.
Aborted Nach ein paar Liedern sind wir dann auch nach oben, um nicht den schlechtesten Platz zu bekommen. Dort angekommen haben die Jungs aus Belgien schon Vollgas gegeben. Die Mischung zwischen Death und Grindcore haben diese Jungs perfektioniert. Eine affengeile Show mit einem Sven de Caluwe, der im Viereck rumsprang und seine Musik nicht nur ins Mikro brüllte, sondern auslebte wie fast kein zweiter. Persönliche Meinung des Großabonnenten von Aspirin und Hauptaktionär der Firma Bayer: Es sollten mehr so viel Herzblut in ihr Auftreten bringen wie Sven. Es hat richtig Spaß gemacht, ihm dabei zu zusehen wie er seine nicht vorhandenen Haare durch die Luft schwingt. Einer, der Fisher von den Cannibal Corpse das Wasser reichen kann. Herrlich.
Blasphemy Nachdem ich mir ein neues Bier geholt hatte, ging es wieder runter (dieses Treppenlaufen ging sowas von auf den Sack) zu Blasphemy. Die Gründung der kanadischen Band ist weit länger als meine Geburt her. Es sind Urgesteine des Black Metal. Dementsprechend war es auch wieder voll unten auf der kleinen Bühne. Egal - los ging's! Kaum wurden die ersten Riffs gespielt, flogen die ersten Köpfe. Die Jungs haben ihr Set mit einer Coolness gespielt, die einem nach 30 Jahren Erfahrung einfach im Blut liegt. Sound, Stimmung, einfach alles war Top bei Blasphemy, man konnte/musste sich vorlehnen und den Head zum Bangen bringen. Absolut solide und professionell die Jungs. Kaum war Blasphemy fertig, musste man wieder hoch um Unleashed zu sehen. Oben angekommen haben sich schon viele alte Deather eingefunden, um ihrer Kult-Band aus Schweden Tribut zu zollen. Das Bühnenbild war, wie man es von solchen Bands kennt. Große Banner, große Flaggen etc. pp.
Als sie dann auf die Bühne gekommen sind, war für Jung und Alt, für Klein und Groß kein Halten mehr und es wurde wieder einmal Propeller mit den Haaren gespielt. Herrlich dunkel und tief. Das Schlagzeug gab sein bestes, der Bass zupfte sich zu Tode und die Riffs ummantelten alles in einem Geflecht von typischer Death Metal-Manier. Eine Band, der man nichts vormachen kann. Aber halt, da war ja noch was, genau: Morbid Angel betraten direkt danach die Bühne. Ja, die Large Stage stand ganz im Fokus des Death Metal.
Morbid Angel Also, die einen großen Banner runter, die anderen rauf - so ist es halt. Kaum war die Kulisse fertig, betraten die Sunnyboys aus Florida die Bühne. Und was gab es? Es gab morbiden Death Metal in einer Death-Variante, die auf viele, viele weitere Jahre der Band hoffen lässt. Dann schnell noch eine rauchen, ein neues Bier bestellen und ab nach unten denn jetzt sollten sie kommen - eine Band, die der Hauptgrund meines Besuches war. One Tail, One Head aus Norwegen waren angereist. Nachdem die Stage und der Soundcheck fertig waren, betraten sie die Bühne und man verlor sich sofort in eine paradoxe Zwischenwelt, die nicht weiß, ob sie dreckig und brutal sein soll oder doch melodisch und rockig. Man ist hin und her gerissen. Der Nacken schmerzt, das Bier schwappt immer wieder über den Becherrand hinaus, die Füße tun weh, aber man kann nicht anders. Der Kopf muss Kreise schlagen. So viel Leidenschaft wie das Publikum der Band zollte, so viel kam auch zurück. Der Sänger drehte förmlich auf der Bühne durch und war genauso in dieser Zwischenwelt gefangen wie wir. Mit viel Blut und Bass spielen die Jungs von One Tail, One Head eines der besten Konzerte auf diesem Festival.
Im Großen und Ganzen war es ein spitzen Festival mit internationalen Besuchern aus allen Herren Länder. Zentrale, Bus- und Bahn-freundliche Lage, es passt einfach alles hier. Auf einen Besuch im Jahre 2015 freue ich mich jetzt schon und kann es den Lesern wärmstens ans Herz legen, sich das einmal anzusehen.
Running Order :
Freitag, 12.12.2014
Large Stage
16:40 - 17:10 The Committee
17:30 - 18:10 Cripper
18:30 - 19:20 Carach Angren
19:45 - 20:45 Asphyx
21:10 - 22:10 Triptykon
22:35 - 23:35 At The Gates
24:00 - 01:00 Primordial
Dynamo Stage After Party
01:30 - 02:15 Sister Of Suffocation
02:30 - 03:15 Forever Twisted

District 19 Stage
16:20 - 16:50 Illusionless
17:10 - 17:40 Funeral Whore
18:00 - 18:30 Morbus Chron
18:50 - 19:30 Attic
19:50 - 20:30 Saille
20:50 - 21:35 Sinister
21:55 - 22:45 Urfaust
23:10 - 24:00 Skyforger
00:20 - 01:00 Evil Invaders

Samstag, 13.12.2014
Large Stage
15:30 - 16:10 Origin
16:30 - 17:15 Exhumed
17:35 - 18:20 Thyrfing
18:40 - 19:30 Holy Moses
19:50 - 20:40 Aborted
21:05 - 21:55 Ensiferum
22:20 - 23:10 Unleashed
23:40 - 00:50 Morbid Angel
01:10 - 02:00 In Solitude

District 19 Stage
15:20 - 15:50 Miasmal
16:10 - 16:40 Dust Bolt
17:00 - 17:40 Thanatos
18:00 - 18:40 Valkyrja
19:00 - 19:45 Bölzer
20:10 - 20:55 Cruachan
21:15 - 22:05 Blashpemy
22:30 - 23:20 The Vision Bleak
23:40 - 00:30 Xentrix
00:50 - 01:40 One Tail, One Head
Bilder vom Event

The Committee   Cripper mit Marloes und Lucie  
Marloes von Izegrim   Cripper   Holy Moses
Aborted   Aborted   Blasphemy
Blasphemy   Morbid Angel   Morbid Angel
Externe Links: