Gitarren-Weltrekord in Leinfelden-Echterdingen
Gitarren-Weltrekord
23.06.07, Leinfelden-Echterdingen

Mit Smoke On The Water zum Weltrekord


Artikel vom 13.07.2007


Jürgen B. Volkmar
Es ist vollbracht. Sage und schreibe 1802 Gitarristen rockten sich mit dem Deep Purple-Song "Smoke On The Water" in den Gitarrenweltrekord.
Exakt so viele Gitarristen hatten sich auf dem Parkplatz vor dem Jugendhausareal versammelt, um unter der Leitung des Volksdirigenten Gotthilf Fischer den Gitarrenweltrekord ins Ländle zurückzuholen.
Mit diesem Hard Rock-Klassiker hatten um 20:13 Uhr, grosse und kleine Musiker aus ihren Mini-Amps, den bisherigen Weltrekord der Stadt Kansas im US-Bundessstaat Arizona, weggeblasen.
Cheforganisator Andreas Vockrodt, der das Spektakel aus der Taufe hob und an der Durchführung maßgeblich beteiligt war, hatte noch kurz vor 20 Uhr über das Mikrofon 40 weitere Gitarristen gesucht, die jedoch schon nach fünf Minuten auf 17 Saitenschwinger reduziert waren.
Dass die Veranstaltung vor dem Leinfeldener Jugendhaus so ein großer Erfolg wurde, konnte anfangs niemand vorhersagen.
Jung und Alt fühlten sich angesprochen und machten den Rekordlauf zu einem Massenevent. Manche Junggitarristen hatten Mühe ihr Instrument selbst zu tragen, andere wiederum hatten Gibson Les Pauls, Ibanez, Fender Stratocasters und einige wenige sogar wertvolle Custom Guitars dabei.
Wer sich die einfache Akkordfolge noch nicht eingeprägt hatte, dem wurde vor Ort schnell noch Nachhilfeunterricht erteilt. Daher konnten selbst beinahe Talentfreie die simple Griffarithmetik zu einem donnernden Erfolg werden lassen.
Ein kleiner Wermutstropfen hat der instrumentale Kraftakt noch: Vockrodt und seine Mannschaft müssen noch bis September warten, ehe der Weltrekord in das legendäre Buch der Rekorde eingetragen werden kann, natürlich nur, wenn sich bis zu diesem Zeitpunkt, an keinem anderen Ort der Welt, nicht noch mehr Gitarristen zu einem gemeinsamen Lied versammeln.
Anmerkung des Redakteurs: Anbei einige Bilder aus dem Gelände und von Mitstreitern, in diesem Fall die Truppe von SEG Guitars, Sepp Gassner mit Sohn Steven, die mit ihren handgefertigten Custom Guitars ihren Beitrag zum Erfolg geleistet haben. Ein kleines Interview mit den Gitarrenbauern im Anschluss:
RockTimes: Hallo Jungs, es freut mich, dass ihr kurz Zeit für ein Interview habt.
SEG Guitars: Klar doch, die nehmen wir uns gerne!
RockTimes: Mir fällt auf, dass eure Gitarren sehr außergewöhnlich aussehen? Könnt ihr mir darüber etwas sagen?
H.J.Gassner: Die sind von uns mit sehr viel Liebe, in Handarbeit gebaut worden!
RockTimes: Was macht ihr im Speziellen? Seit wann gibt es eure Firma?
H.J.Gassner: Seit 2004. Wir bauen Gitarren im Stil der 50er und 60er Jahre, mit dem Ziel, den Qualitätsstandard der damals gebauten Gitarren zu erreichen!
RockTimes: Wie lange benötigt ihr für gewöhnlich für eine Gitarre wie diese hier?
H.J.Gassner: Mal von der ausgefallenen Airbrushlackierung abgesehen, die ein Künstler gemacht hat, gehen wir von 20 Stunden aus, die zählen wir aber mal lieber nicht so genau!
RockTimes: Wie bist Du auf die Idee gekommen, Gitarren zu produzieren?
H.J.Gassner: Die ging von meinem Sohn aus. Sein steigender Qualitätsanspruch und seine individuellen Sonderwünsche, ließen keine andere Wahl!
RockTimes:SEG Wie unterscheiden sich eure Produktionen von den handelsüblichen Gitarren?
H.J.Gassner: Da wir eine kleine Firma sind, wird bei uns sehr viel, so wie es früher üblich war, in Handarbeit gefertigt!
RockTimes: Nun eine Frage an den Sohn, Steven Gassner. Wie bist Du auf die Idee gekommen, hier teilzunehmen?
Steven Gassner: ... durch Hinweise aus dem Freundeskreis und übers Internet!
RockTimes: Was meinst Du, ist dein Haupteinfluss als Musiker? Hast Du irgendwelche Vorbilder, die Dich beeinflusst haben?
Steven Gassner: Gary Moore, Michael Schenker, Steve Vai!
RockTimes: Wie oft übst Du am Tag, um Deine Fähigkeiten weiter zu entwickeln?
Steven Gassner: Da kommen über den Tag etwa zwei Stunden zusammen, so wie mir halt die Zeit bleibt, neben der Schule und der Arbeit in der Gitarrenwerkstatt!
RockTimes: Nun, eine Frage an den Vater. In welcher Branche warst Du früher tätig, oder bist Du ebenfalls Musiker?
H.J.Gassner: Gelernter Mechaniker-Meister und in den 70er- und 80er Jahren auch ein passabler Schlagzeuger!
RockTimes: Es ist selten, dass Vater und Sohn sich auch musikalisch auf derselben Wellenlänge befinden. Welches Konzert werdet ihr als nächstes besuchen?
H.J.Gassner: Gary Moore beim Winterbacher Zeltspektakel!
RockTimes: Das ist super, da sehen wir uns. Habt ihr schon von unserem Internet-Magazin gehört?
H.J.Gassner: Natürlich, das beobachten wir regelmäßig im Internet! Die Adresse haben wir gespeichert!
RockTimes: Das freut mich zu hören. Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt, meine Fragen zu beantworten. Ich wünsche Euch noch eine gute Zeit und viel Erfolg beim Gitarrenbau und hoffe, dass ihr den Weltrekord mit nach Hause nehmen könnt.
SEG Guitars: ...wir werden unser Möglichstes dazu beitragen!
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