Montreux, 8. Juli 2009, da waren wir also!
Nachdem wir die letzte
Alice Cooper-Tour wegen Unfähigkeit unsrerseits verpasst hatten, hatte mich vor Wochen die Entdeckung, dass eben jener Mr.
Cooper sowie
Die Ärzte zusammen beim Montreux Jazz Festival spielten, geradezu elektrisiert.
Meine Freundin,
Cooper-Fan, ich,
Ärzte-Fan... passt. Karten bestellt... und da waren wir. Die Parkplatzsuche gestaltete sich erstmal etwas schwierig, aber dann doch nicht unmöglich und los ging's.
Trotz der SMS'der zu Hause Gebliebenen:
»Regen in Deuschland«, konnten wir den Genfer See in strahlendem Sonnenschein genießen. Rund um die Bucht Buden, Bühnen und Menschen. Den ganzen Nachmittag liefen wir uns erst mal in dem bunten Treiben müde, bevor es kurz vor Einlass in die Strawinsky Hall ging.
Zwei Stockwerke hoch, ein gemütlicher Saal mittlerer Größe mit wunderschönem Balkon, allerdings preislich... O.K. wir hatten Innenraum.
Erst mal Erstaunen, rechts und links zwei kleine Gitter, in der Mitte eine Reihe junger Menschen, die wohl die Bühennabsperrung bilden sollten. Aha. Ich kenne nun die
Ärzte-Fans, die hält so was nicht unbedingt ab... Bei der lokalen Vorband
Shakra ging das Ganze auch gut. Die Berner Band spielte guten Hard Rock und heizte vor allem das schweizer Publikum gut auf.
Doch schon beim Auftritt von Altlegende
Alice Cooper kam das Gefüge ins Schwanken. Die Fans des älteren Herrn waren durchaus noch in der Lage, junge Schweizer ins Schwitzen zu bringen. Von wegen älterer Herr: Er fuhr fast alles auf, was er an Equipment zu bieten hatte und zeigte eine furiose Bühnenshow, unterstützt von seiner klasse Band und der schauspielerisch ansprechenden Tänzerin, die ihn in verschiedenen Rollen tatkräftig unterstützte.
"Welcome To My Nightmare" wurde mit allen Mitteln der Kunst und in voller Länge abgefeiert. Puppen, Tänzerin, Verkleidungen, Zwangsjacke, jetzt war alles an Bord, was man zu erwarten und der Meister zu bieten hatte. Sehr fein auch das bedächtige "Only Women Bleed", das in einem inszenierten Ehedrama mündete. Das säuberlich aufgespießte 'Baby' schließlich brachte ihn gegen Ende an den Galgen - optisch wie erzählerisch. Den Abschluss bildeten "Schools Out" und " Poison". Lautstark vom gesamten Publikum nun mitgefeiert.
Nun stand erst mal eine Stunde Umbaupause an bis zum Mitternachtsspecial
Die Ärzte. Immerhin reagierte nun die
Ärzte-Security und fing an, das Problem mit der Absperrung zu lösen, was einigen Tumult verursachte und uns einen Platz vorn an der Bühne einbrachte.
Die erste Stunde verging im gewohnten
Ärzte-Stil mit teils neuen, teils altbekannten Liedern, BHs auf der Bühne, dummen Sprüchen zwischen den Bandmitgliedern und Texthängern von
Bela bei "Der Graf". Die guten alten Songs "Schrei nach Liebe", "Hurra", " Wie es geht", die neueren "Unrockbar" und " Deine Schuld" sind als Mitgröhlgarant ja immer wieder gut.
Leider flachte die Stimmung durch
Rods Balladen etwas ab und wir, doch schon leider ältere (hust) Fans, beschlossen dann nach dem langen Tag und nach 1 ½ Stunden
Ärzte, Schluss zu machen und uns Richtung Auto zu begeben.
Ein Schlusswort im Ärztestil: Es war sehr schön.