Sonne über dem 'Magic Place'!
Das 8. Sommerfest des 'Music Pub' in Peterskirchen schlug voll ein!
Das 8. Rock-im-Zelt-Festival stand von Anfang unter einem guten Stern: Eins der wenigen Wochenenden ohne Regen sollte dem 'Magic Place' in Peterskirchen beschieden sein. Bereits am Freitag Abend tummelten sich mehrere hundert Leute auf dem Areal und ließen es sich auf der DJ-Party gut gehen. Der Samstag war wie immer den Live-Bands vorbehalten und ebenso gut besucht. Zelt, Pub, romantisches Lagerfeuer und eine lange Bar luden zum verweilen je nach Gusto ein.
Pünktlich begannen die Traunsteiner Dracones Illuminati mit ihrem beinharten melodischen Mittelalter-Metal. Nach leichten Anlaufschwierigkeiten hatte sich der Fünfer wieder gefangen und zeigte mit "Tillion Spid" erst mal ordentlich hart, aber sehr melodisch auf. Die glockenhelle Stimme der Dame Raven war auch durch die anfangs etwas zu lauten Instrumente sehr beeindruckend. Spielweise, Namen der Musiker und Instrumente, sind fast so beeindruckend wie ihre phantasievollen Namen. Drachengitarre ( Azrael), mittelalterlicher Dudelsack ( Beowulf) und Flöte erzeugen eine Klangwelt zwischen In Extremo und Adaro, die besonders bei den leider eher selteneren Instrumentals besondere Schwingungen auslöste. Mit einer lautstark geforderten, Zugabe verabschiedeten sich die Dracones in die Umbaupause.
Im krassen Gegensatz zu den schwarzgekleideten Metalherrschaften standen The Dibbs in ihren weißgeblümten Hawaihemden, Strohhüten und Koteletten auf den Wangen. Das 60ies-Outfit passte akkurat zur Musik. The Dibbs, das ist purer Rock'n'Roll. Lässiges Gitarrenspiel, lockere Sprüche, ein obergenialer Mundharmonikaspieler und jede Menge tolle Songs sorgten für gute Laune pur. "Summertime Blues" und "Rockabilly Rebel" sind ja typische Genreverteter, "Radar Love" von Golden Earring jedoch ist als Rock'n'Roll-Version schon etwas ungewöhnlich - aber toll gespielt. Hut ab!
Traumpfad zeigten sich angesichts ihrer illustren Gäste bei ihrem Heimspiel sehr motiviert und lieferten einen tollen Auftritt ab, der mit viel Beifall belohnt wurde. Der Progressive-Rock der Peterskirchener kommt live immer wieder sehr gut an und beschäftigte diesmal (etwas ungewöhnlich für diese Art von Musik) eine ganze Reihe Teens mit Headbangen. Stets auf den Punkt fit und der geborene Entertainer ist Sänger Flo Huber, der mit Hingabe singt, schreit und tanzt. Fantasievolle Intros stimmten die Fans auf bestimmte Songthemen ein, griffiges Keyboard- und
Gitarrenspiel hielt sich die Waage und ergänzte sich perfekt. Die Rhythmussektion mit Bass und Schlagzeug spielte wie immer druckvoll und zuverlässig. "In Ketten" führte zu "Gefühle" pur. Ihr derzeitiger Hit scheint nach wie vor das Focus-Cover "Hocus Pocus" zu sein, dass Fans wie Musiker voller Begeisterung annehmen. Die orgiastischen Kreischorgien sind bereits jetzt legendär.
Nach soviel Power sollte es mit dem symphonischen Artrock von RPWL etwas ruhiger zugehen, zumindest vordergründig. Songs wie der Opener "Sleep" rockten doch auch ganz schön. Die Freisinger, die ursprünglich als Pink Floyd-Cover Band begonnen hatten, schwammen sich musikalisch mit den Jahren frei und entwickelten daraus ihren ureigenen, etwas raueren Stil, dem die floydschen Einflüsse Gott sei Dank aber noch immer etwas anzuhören sind.
Gitarren-Rock, Balladen, Psychedelic, progressive Songstrukturen und ausladendende Keyboardschwelgereien webten einen ausdrucksstarken, gefühlvollen Soundteppich, der die Mitternachtsshow von RPWL zu einem fantastischen Erlebnis machte. Wie immer spielten RPWL Songs aller vier Alben, wobei der Schwerpunkt natürlich mehr auf den Stücken des aktuellen (und bislang besten) Albums "World Thtrough My Eyes" lag. Großen Beifall fand das hitverdächtige "Roses", das RPWL vor kurzem mit Gastsänger (Ex- Genesis) Ray Wilson als Single veröffentlichten. Da die Band nach eigenen Aussagen "so weit im Süden Deutschlands selten spielt, sondern meist ein paar hundert Kilometer weiter" hat sich mit diesem Abend für sie ein weisser Fleck auf der Konzertkarte getilgt und wie das Umhören ergab auch eine nette Anzahl an Fans hinzugewonnen.
Insgesamt nahezu sechs Stunden Live-Musik in entspannter, friedlicher Atmosphäre luden zum fröhlichen Abfeiern und entspannten Rocken ein und zeigten einmal mehr, dass das 'Music Pub' in Peterskirchen tatsächlich der vielbeschworene 'Magic Place' ist.
See Ya in Summer 2006!! :o))
Bilder vom Konzert
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