Polo rockt-Festival / 05.09.2009, Jüchen, Polodrom
Polo rockt 2009 Polo rockt-Festival
Polodrom, Jüchen
05. September 2009
Festival


Artikel vom 09.09.2009


Udo Gröbbels
ZeitplanAnfang September noch ein Open Air zu veranstalten, kann ganz schön gewagt sein. Trotzdem rief das Team von 'Polo rockt!' erneut zum großen Festival, und mit einem wirklich sehr interessanten Programm wurde auch mal wieder richtig was für das Rocker-Herz geboten. Trotzdem platzte das Gelände leider nicht aus den Fugen, aber alle, die da waren, haben einen tollen Spätsommertag mit viel guter Musik erlebt. Aber mal der Reihe nach.
D-A-DDie ersten drei Bands bekam die RockTimes-Delegation leider nicht zu sehen, und so fange ich mit der vierten und ersten bekannten Band des Tages an. Ich hatte D-A-D zuletzt 1995 gesehen und freute mich bereits richtig auf ein Wiedersehen mit den Dänen. Um kurz vor 17.00 Uhr betraten die vier ohne großes Intro die Bühne und legten mit dem Titelsong der "Riskin' It All"-Scheibe prima los. Man merkte sofort, dass hier vier erfahrene Musiker am Werke waren, die uns mittlerweile auch weit mehr als 20 Jahre mit ihrer Musik beglücken. Obwohl sicher einige Leute im Publikum noch nie was von D-A-D gehört hatten, sprang der Funke sofort über und alte Knaller wie "Rim Of Hell" oder "Jihad" kamen bestens an.
D-A-DZwischendurch gab es auch immer mal wieder einen neuen Song der aktuellen CD "Monster Philosophy", wobei der Titeltrack am besten ankam. Ansonsten waren es aber überwiegend die älteren Songs wie "Bad Craziness" und vor allem "Grow Or Pay", die für Stimmung sorgten. Dafür sorgte auch Sänger Jesper Binzer, der zwischendurch dank schnurlosem Mikro mal eben runter ins Publikum rannte. Musikalisch sorgte dagegen sein Bruder Jacob an der Gitarre für einige Highlights, wie dem Soloteil beim bereits erwähnten "Grow Or Pay", bei dem er in allerbester 'Chris Isaak meets Surf-Gitarre'-Manier das Publikum in Verzückung brachte. Optisches Highlight waren aber neben dem großen Schädel-Backdrops sicherlich die abgefahrenen Bassmodelle von Stig Pedersen, die alle nur mit 2 Saiten ausgestattet waren. D-A-D haben sicherlich einige Fans an diesem Tag gewonnen und spätestens nach dem abschließenden "Sleeping My Day Away" (ein Song für die Ewigkeit) war das ganze Polodrom begeistert. Tolle Show und einfach extrem nette Zeitgenossen.
J.B.O.Nach einer Umbaupause wurde es dann Zeit für das Frankenquartett von J.B.O. Auf dem Gelände fielen schon sehr viele Leute mit schwarzen Shirts und dem markanten rosafarbenen J.B.O-Logo auf, und so wurde es auch zum ersten Mal richtig eng vor der Bühne. Mit "Im Verkehr" (im Original "In Zaire") legten die vier einen imposanten Start hin, und das Publikum sang von der ersten Sekunde an mit. Obwohl ihre ganz neue CD " I Don´t Like Metal" bis auf Platz 6 der Albumcharts geklettert war, spielte man bis auf " Gehen mer halt zu Slayer" nur alte bis uralte Nummern in den kommenden knapp 80 Minuten. So kam das Publikum dann in den Genuss von Hits wie "Ich sag J.B.O.", "Bolle", "Walk With An Erection " oder dem umjubelten " Mei Alde is im Playboy drin". Party pur und spätestens hier war klar, dass dieses Level von den BossHoss wohl kaum zu übertreffen war.
J.B.O.Neben den vier Musikern war auch immer mal wieder ein Gast auf der Bühne, der stimmlich und vor allem durch beknackte Einlagen (als "Vater Abraham" oder mit Megaerektion) für Lacher sorgte. Natürlich gab es auch den einen oder anderen eigenen Songs wie "Verteidiger des Blödsinns", "Beyonce" und auch "Ein guter Tag zum Sterben", und alles wurde komplett abgefeiert. Zum Ende machte Sänger und Gitarrist Hannes noch Werbung in eigener Sache, denn am 10.10.2009 findet in Bamberg das Konzert zum Jubiläum '20 Jahre J.B.O.' statt. Sicherlich eine tolle Sache und man versprach eine Riesenshow. Zum Abschluss wurde das Konzert mit "Ein Fest" standesgemäß beendet, und nicht wenige Leute verließen bereits jetzt wieder das Polodrom. Zu unrecht wie sich herausstellen sollte.
BosshossUm 20.30 Uhr war es dann endlich soweit und nach dem bekannten Intro "The Real BossHoss" betraten die sieben Unterhemdencowboys die große Bühne. Mittlerweile sind die Jungs auch absolute Profis, die genau wissen, wie man dem Publikum richtig einheizt. Mit »Hello, we are The BossHoss from Berlin/Mississippi« stellte man sich direkt schon mal stilecht in feinstem texanisch vor und ab ging die Post. Im Publikum hatte sich ein großer Teil der Metal-Fraktion verabschiedet und wurde durch zahlreiche Cowboyhut-Fans der Band ersetzt. Hatte Bosshoss vor knapp fünf Jahren noch als reine Coverband, die Hits im Country-Gewand nachspielte, begonnen, so ist man fast ganz weg von den Fremdkompositionen und setzt konsequent auf selbst geschriebene Songs.
BosshossTrotzdem war es ein Coversong, der an vierter Stelle im Set dem Publikum so richtig einheizte. Die Version von "Hey Joe" ging aber auch wegen eines phantastischen Blues-Harp-Spielers mächtig ab. Überhaupt war Hank Willemson an Harmonika und Mandoline der heimliche Star der Band, der bei der Band-Vorstellung frenetisch abgefeiert wurde. Musikalisch gab es feinsten Party Country mit mächtig Drive, wie "Radio Rodeo", "Shake And Shout" oder der tollen neuen Single "Last Day" auf die Löffel. Neben "Hey Joe" war im regulären Teil mit " Ca Plane Pour Moi" nur noch eine Coverversion vertreten, aber das Publikum feierte alle Songs gleichermaßen ab. Um 22.00 Uhr war dann leider Schluss mit BossHoss, und die Festivalbesucher hatten für einen absolut fairen Preis von 29,- Euro einen schönen Tag mit feinster Musik bekommen.
Abschließend bleibt nur zu sagen, dass auch 2009 das "Polo rockt!"-Team mal wieder ein gutes Händchen mit dem Booking bewiesen hat. Wir freuen uns schon auf 2010, wenn hoffentlich an gleicher Stelle wieder gerockt wird. Also, schöne Winterpause liebe Leute und bis 2010 im Polodrom.
Ein ganz herzliches Dankeschön geht an Friedhelm Kortmann von der Polo-Pressestelle für die problemlose Akkreditierung.
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