Wer kennt sie nicht? Fro-Tee Slips, Hammaburg, Diemantic, Lafrontera und Weave A Stone?
Ich bis vor kurzem jedenfalls nicht!
Es war gerade erst ein paar Tage her, als sich mein Körper entschied, die in drei Urlaubswochen hart erarbeitete braune Pelle abzuwerfen, da erhielt ich von RockTimes-Chefin Ilka folgendes Angebot: Einladung zur Labelparty von T-Recs Musik im Hamburger Knust, am Freitag, 14.8.2009. Da dieser Freitag schon mal nicht auf den Dreizehnten fiel und Hamburg zu unseren Lieblingsstädten zählt, musste kurzfristig nur noch eine Unterkunft her. Da ist es von großem Vorteil, dass sich im Laufe der letzten Jahre wahre Hanseatische Musik-Freundschaften entwickelt haben, und so nahmen wir das Angebot von Annegret und Rolf dankend an, bei den beiden für 'Nothing' zu übernachten. Wohl wissend, dass in den folgenden zwei Tagen eine erstklassige Versorgung mit kulinarischen Leckerlis inbegriffen war! Schnell noch den Kulturbeutel gepackt und schon hieß es: T-Recs wir kommen!
Rolfs Alpina-BMW beförderte uns in Windeseile zum Knust, wo uns der sympathische Bernd 'Josi' Joost sehr freundlich empfing. Mit ihm checkte ich erstmal die Location, die ich für die bevorstehende Labelparty von T-Recs als sehr angemessen empfand. Eine große Bühne, Platz für ca. 350 Fans, großzügiger Backstage-Bereich, zwei Tresen mit netten Bedienungen und Musiker so weit das Auge reichte. Rockerherz was willst du mehr? Plötzlich warf Barkeeper Michael die Frage in die Runde: Wer wurde 1972 Olympiasieger im Speerwurf? Meine richtige Antwort - Klaus Wolfermann - wurde mit einem Freigetränk belohnt! Während ich dieses genüsslich konsumierte, fielen mir die Worte meines RockTimes-Kollegen und Namensvetters Mike ein: »Mensch Mike, dreh doch mal 'ne Reportage über die Labelparty«. Warum eigentlich nicht? Die Gelegenheit erschien mir sehr günstig, als Josi mir unheimlich locker über den Weg lief. So schnappte ich mir meine Conny, die das Filmen zu übernehmen hatte und ohne vorheriges Proben oder Absprachen legten Josi und ich los.
Josis Wissen über die Bands, die bei T-Recs unter Vertrag stehen, schien grenzenlos. Egal welche Frage ich ihm stellte, er hatte immer eine Antwort parat! Auch die nebensächliche Frage bzgl. der Freigetränke für geladene Gäste, wurde positiv beschieden. Backstage roch es förmlich nach schwerem Metal. Nikotin und Bieraromen umwanderten meine Nase, als mich Bernd den Gruppen vorstellte. Prompt erhielt ich von Lafronteras Frontmann Hempf die erste Promo-Scheibe. Schnell wurde mir klar, dass ich mich auf neuem Terrain befand, denn mit Schwermetallern hatte ich bis dato noch nicht allzu viel zu tun. Aber was soll's? Ist doch auch gut, wenn man sich mal mit einer anderen Stilrichtung auseinander setzt. Und Josis vorherige Ankündigung: »Gleich hörst Du kompromisslosen Hard- und Metal-Rock, nichts darunter, schnell und laut« bestätigten gleich die Kieler Lafrontera im Melodic Thrash Metal. Kurzzeitig vor der Bühne platziert, drohten mir sogar meine Ohropax zu schmelzen. Sänger Marko Hempf brüllte extrem laut und ausdrucksstark ins Mikro und ließ sich entsprechend aggressiv von seinen Rhythmikern begleiten.
Auch die folgenden Bands, die älteste Flensburger Punkband Fro-Tee Slips, die Hamburger Hammaburg, die Berliner Weave A Stone (prog. Psychedelic Metal) und Diemantic (Thrash Metal) aus Erfurt kannten keine Gnade und es gab reichlich auf die Löffel! Hier waren starke Nerven erforderlich, um das Dargebotene gut zu vertragen. In Gedanken hatte ich mir unsere Metal-Fraktion in Form von Andrea oder Jens an diesen Ort gewünscht, die sich in dem Genre einfach besser auskennen. Aus diesem Grund möchte ich auch nicht näher auf die Künste der Gruppen eingehen, da ich nicht über das Grundwissen dieser Stilrichtung verfüge, um objektiv zu urteilen. Trotzdem hat sich der Hamburg-Trip gelohnt. Das Label scheute keine Kosten und Mühen, damit die Veranstaltung gelang. Der Veranstaltungsort, mitten im Herzen von St. Pauli, erwies sich absolut passend. Organisator Bernd hielt alles fest in seinen Händen und war der 'Hans Dampf in allen Gassen'. Die Musiker, rein äußerlich und zum Teil auch musikalisch recht furchteinflößend, wirkten außerhalb der Bühne alle nett und kumpelhaft. Und ich hatte wieder neue Stilrichtungen kennengelernt; prog. Psychedelic Metal, Thrash Metal und Melodic-Thrash-Metal. Ich werde jedenfalls unserer Metal-Abteilung raten, T-Recs Music weiterhin im Auge zu behalten. Zum Schluss muss ich aber noch einen Kritikpunkt loswerden. Wenn auf der Einladung steht: Einlass 19.00 Uhr - Beginn 20.00 Uhr, dann ist es schon ärgerlich, wenn es erst um 21.30 Uhr losgeht. Hier gilt es künftig nachzubessern.
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