Der 1. Mai stand dieses Jahr in der Ruhr-Metropole unter einem wahrlich metallischen Stern: Auf der einen Seite konnten Fans des Thrash Metals die legendären Heathen in Essen begutachten, doch auch beinharte Supporter des unabhängigen Undergrounds kamen im gemütlichen Oberhausener Metal-Club Helvete mächtig auf ihre Kosten. Die Unholy Metal Mayhem-Konzertreihe bescherte den Old School-Freunden erneut einen denkwürdigen, sowie Nackenmuskulatur vernichtenden Abend!
Den Beginn machten die fünf Jungs von Eliminator, welche durch diese Position nur eine recht knappe Spielzeit zur Verfügung hatten. Nichtsdestotrotz rumpelten sich die Thrasher in diesen knapp 30 Minuten in die Herzen der noch recht spärlich anwesenden Fangemeinde und vor der Bühne flogen auch schon bereits die ersten Mähnen junger Kuttenträger.
Nun gut, bei der nächsten Band könnte man mir unterstellen, das Review nicht objektiv zu schreiben, dennoch der Versuch: Wytchscythe aus Kamen, die Band meines Kumpels Daniel (alias 'D.Mon') spielte an diesem Abend ihr offizielles Live-Debüt, obwohl sie bereits seit sieben Jahren existieren. Sie präsentierten einige Songs des ersten, bisher einzigen Demos "Satanyk Heavy Metal", sowie vier Stücke der noch in diesem Jahr folgenden Langrille. Auch wenn das Trio ohne Bassist und mit nur einer Gitarre ausgestattet auf die Bühnenbretter stieg und an einigen Stellen noch ein wenig uneingespielt wirkte, war es für viele Besucher ein großer Spaß, dem obskuren US-styled Metal ein Ohr und Auge zu schenken. Mit der Omen-Coverversion "Be My Wench" als Zugabe erspielte man sich dann auch die Gunst der letzten Zweifler.
Nach erneut 10 Minuten Umbaupause betraten die Ossis von Division Speed die Stage und schepperten sich die darauf folgenden 40 Minuten in Höchstgeschwindigkeit durch ihren Set. Der Sound klang leider fürchterlich, die Drums hatten das Feeling, als würde man sie die Kellertreppen hinunter treten. Dass derartige Probleme natürlich nicht auf dem Mist der Band wachsen, sollte klar sein. Abgesehen davon überzeugten die fünf Maniacs in Celtic Frost-Tribut-Corpsepaint jedoch auf voller Länge und hatten mit der Razor-Coverversion "Evil Invaders" einen Evergreen zu bieten, den jeder mitsingen konnte.
Die schwedischen Wolf, kurzzeitig als Special Guest gebucht, wurden an diesem Abend wie Superstars empfangen und konnten ein wenig spontaner als beim Konzert am Vorabend im Dortmunder FZW vorgehen. Gitarrist und Bassist rannten wie die Derwische durch das Publikum und animierten nahezu jeden, das Konzert zu einer großen Party werden zu lassen. Songs wie "Genocide", "I Will Kill Again" und "Speed On" taten ihr Übriges!
Als Co-Headliner buchte man kurzerhand das Bergisch Gladbacher Black/Thrash-Commando Ketzer, welche letztes Jahr im September mit "Satan's Boundaries Unchained" über das Underground-Label Kneel Before The Masters Throne ein Meisterwerk unter das Volk wuchteten. Bedient wurden fast alle Songs des besagten Albums, auch der Sound bestach durch perfektes Abmischen. Jedes Instrument war klar heraus zu hören, was das gesamte Gebräu zu einem tödlichen 'Black Thrashing Assault' mutieren ließ. Wer nach dieser Attacke seinen Nacken noch spüren konnte, kann nur taub, tot oder Alternative-Rocker sein!
Gegen Mitternacht legte dann der Hauptact des Abends, In Solitude, mit dem Opener "In the Darkness" los. Die Band verbindet bei jedem Gig das okkulte Feeling der großen Idole Mercyful Fate (denen sie musikalisch obendrein relativ nahe kommen) mit der Fuck-Off-Haltung von Venom. Untermalt wurde das Ganze optisch mit brennenden Räucherstäbchen, die man an den vorderen Amps anbrachte.
Weitere Songs a la "Kathedral", "7th Ghost", sowie das Finale "Witches Sabbath" versprühten ein magisches Feeling auf den Hörer und boten das perfekte Methadonprogramm für Personen, die weiterhin seligst hoffen, endlich in naher Zukunft unseren allerliebsten King live zu sehen!
Ein absolutes Konzerthighlight in diesem noch recht jungen Jahr, das mit einem Eintrittspreis von läppischen 12 € fast geschenkt war. Zumindest wurde erneut bewiesen, dass die jungen Wilden auch heute noch genauso wie anno 1985 auf sämtliche Trends haushoch scheißen und ihre eigene Metal-Welt fernab von Metalcore, Emo und Crossover kreieren können!
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