Eves End / Frozen Heart Philosophy
Frozen Heart Philosophy Spielzeit: 58:07
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2010
Stil: Alternative Metal Rock

Review vom 28.05.2010


Mike Kempf
»Hier ist er: 'Euer Schlüssel zu guter Musik - unser Debüt-Album'«, so steht es auf dem beigefügten Info-Blatt der Darmstädter Band Eves End. Nach dieser Mitteilung, der es nicht gerade an Selbstvertrauen mangelt, sollte die Band in der folgenden knappen Stunde auch Taten folgen lassen!
Zwölf Songs werden nun durch meine Ohren wandern und schon ihr Opener "Here I Am (And I Hurt You)" macht Appetit auf mehr! Allein Florian Greys Zwerchfell ist so prägnant und mit hoher Qualität ausgebildet, wie ich es nicht allzu häufig geboten bekomme! Nun heißt es die Sicherheitsgurte fester anziehen, denn "Face Of Death" wird mir mit voller Rockpower um den Schädel geblasen, wobei sich Norman Bites zum Ende hin die Ehre gibt und demonstriert, dass er seinen Sechssaiter prima in Szene setzen kann.
Folgendes "Sweet Resurrection" besticht neben den astreinen Gesangseinlagen Florians mit einer einprägsamen Melodie, für die die Instrumentalisten zuständig sind und ebenfalls ihren guten Standard unter Beweis stellen. Trotzdem entnehme ich ihrem Stil, der mit Alternative-Metal Rock angegeben ist, noch ein wenig Gothic. Dieser spiegelt sich oftmals in ihren Songs wieder, ohne vollends das Zepter in den Händen zu halten. Nein, zu dunkel ist die Tonkonserve auf keinen Fall, eher bewegt sie sich zum Teil noch im Classic Rock! Mir ist es letztlich ziemlich egal, in welchem Stil sie sich selbst einordnen wollen, eher kommt es mir auf ihre musikalischen Fähigkeiten an! Und die gefallen mir! So kommen auch "Heaven Blessed With Lies", das durch das heftige Schlagzeugspiel Bsquareds geprägt wird, und "Pretty Road Loneliness", einer schönen Ballade, gut rüber.
"Dead End Hope" wirkt anfänglich zwar ziemlich düster und doch, bei mir scheint der Cent gefallen zu sein. Ganz klar, hierbei handelt es sich um Dark Rock! Um es genauer auf den Punkt zu bringen, erwartet den Konsumenten Dark Rock mit etlichen Anleihen aus dem Gothic-Bereich. "Serpent Eyes" und "All Lovers Hell" erinnern ein wenig an HIM, aber auch nur ein wenig! Mal hören, was ihr Titeltrack "Frozen Heart Philosophy" zu bieten hat. Zunächst wird das Teil von Keyboarder Dead Gentleman angeschoben um dann in gewohnter Manier, den wiederholt glänzenden Gesangseinlagen Florians und zum Ende mit spielstarkem Gitarrenlauf Normans zu imponieren. OK, die restlichen Songs sind nach einem ähnlichen Strickmuster gehäkelt. So wird man auch bei den letzten drei Teilen keine Überraschung, aber auch keine Enttäuschungen erleben.
Was bleibt letztlich als Resümee festzuhalten? Die Platte ist bei mir grundsätzlich gut angekommen. Ihr musikalisches Konzept ist ganz klar auf die Stimme ihres Shouters abgestimmt, was ich gut nachvollziehen kann. Florian Grey hat ein sehr ausdrucksstarkes Kehlchen, sehr volumig, das ich mir auch bei Rock-Opern der Marke Vanden Plas gut vorstellen kann. Die Instrumentalisten reißen zwar keine Bäume aus, spielen aber grundsolide, wobei sich Bites mit dem ein oder anderen Solo noch leicht hervorhebt. An der Tonqualität gibt's nichts zu bemängeln und kommt, wie es sich für ein Rockalbum gehört, ziemlich druckvoll aus den Boxen. Dass sich die Geschmäcker an ihrer Musikrichtung aufreiben können, sollte den Hessen letztlich egal sein. Denn auf Dauer hat sich immer die Qualität durchgesetzt und die ist zwar ausbaufähig aber schon recht ansprechend. Deshalb werde ich die Truppe weiterhin im Auge behalten!
Line-up:
Florian Grey (vocals)
Norman Bites (guitar)
Danny Death (bass)
Dead Gentleman (keyboards)
Bsquared (drums)
Tracklist
01:Here I Am (And I Hurt You)
02:Face Of Death
03:Sweet Resurrection
04:Heaven Blessed With Lies
05:Pretty Road Loneliness
06:Dead And Hope
07:Serpent Eyes
08:All Lovers Hell
09:Frozen Heart Philosophy
10:For A Goodbye
11:And Suffex Well
12:Ultraviolet
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