Exciter wurden 1978 im kanadischen Ottawa von Gitarrist John Ricci und Drummer/Sänger Dan Beehler unter dem Namen Hell Razor gegründet. 1983 veröffentlichten sie ihr Debüt "Heavy Metal Maniac", das aufgrund der noch nie zuvor gehörten Härte und Geschwindigkeit die Metal-Szene bis ins Mark erschütterte.
Ein Journalist schrieb damals, Exciter klängen so, als würde man Motörhead, Judas Priest und Black Sabbath zusammen in einen Betonmischer werfen. Eine Beschreibung, die den Sound der Kanadier ziemlich genau auf den Punkt bringt. Die Platte gehört somit zu den Pionierwerken der Speed- und Thrash-Bewegung und zählt für mich zu den zehn besten und wichtigsten Heavy Metal-Alben überhaupt.
Allen Misserfolgen, zwischenzeitlichen Bandauflösungen und Line-up-Wechseln zum Trotz, hält der unverwüstliche John Ricci als einziges verbliebenes Gründungsmitglied die Band am Leben. Auch der erneute Ausstieg seines Sängers Jacques Bélanger im Jahre 2006 konnte ihn nicht aus der Bahn werfen. Verstärkt durch den aus New York stammenden Amerikaner Kenny Winter am Mikro, veröffentlicht die kanadische Metal-Institution mit "Thrash Speed Burn" ihre erste Studio CD seit acht Jahren (den Sampler "New Testament" 2004 nicht mitgerechnet, da er nur Neueinspielungen alter Klassiker enthielt).
Die große Frage, die allen Exciter Fans unter den Nägeln brennt, ist natürlich, ob der neue Sänger die großen Fußstapfen seines charismatischen Vorgängers ausfüllen kann. Die Antwort ist definitiv ja. Kenny Winters kraftvolle und raue Stimme, die für mich wie eine Mischung aus Overkills Bobby 'Blitz' Elsworth und dem Hirax Frontmann Katon W. DePenna klingt, passt hundertprozentig zur Band.
Dass Exciter musikalisch und qualitativ keine Fragen offen lassen, war eigentlich von Anfang an klar. Schon die beiden voran gegangenen Re-Union Scheiben "Dark Command" (1997) und "Blood Of Tyrants" (2000) konnten alle alten Fans ohne Einschränkungen überzeugen.
"Thrash Speed Burn" knüpft nahtlos an das letzte Album an. Die vier Holzfäller bieten noch immer gnadenlosen, ungeschliffenen und vor allem simplen Thrash Metal, wie ihn keine zweite Band spielt. Nur John Ricci, auf dessen unvergleichlichen und eigenwilligen Gitarrenstil Exciters Sound basiert, kann solch eingängige Nackenbrecher wie "Demon's Gate", "Rot The Devil King" oder das treibende "In Mortal Fear" fabrizieren.
Stücke wie diese zwingen jeden Fan der Kanadier unweigerlich zum Headbangen und Mitgrölen und zaubern ein zufriedenes Lächeln in das Gesicht eines jeden Hörers. Mit dem bedrohlich düsteren "Crucifixion" und "Evil Omen" haben die Jungs auch noch zwei schleppende Songs in der Tradition von "Blackwitch" vom Debüt im Gepäck, womit alle Elemente verarbeitet wurden, die ein gutes Exciter-Album braucht.
Das gesamte neue Material braucht zu keiner Sekunde den Vergleich mit früheren Großtaten zu scheuen, wenngleich die Klasse von "Heavy Metal Maniac" erwartungsgemäß nicht erreicht wird, aber das hat auch kein anderes Exciter-Album bis heute geschafft.
"Thrash Speed Burn" macht von der ersten bis zur letzten Minute Spaß und entschädigt wirklich voll und ganz für die unendlich lange Wartezeit. Es ist zudem sehr erfreulich, dass mit Kenny Winter ein gleichwertiger Ersatz für Jacques Bélanger gefunden wurde, der seine Feuerprobe hier mit Bravour bestanden hat.
Alte Fans werden ebenso begeistert sein wie ich.
Pflichtkauf!
Line-up:
Kenny Winter (vocals)
John Ricci (guitar)
Clammy (bass)
Rik Charron (drums)
Tracklist |
01:Massacre Mountain
02:Thrash Speed Burn
03:In Mortal Fear
04:Crucifixion
05:Demon's Gate
06:Hangman
07:Evil Omen
08:Betrayal
09:Punisher
10:Rot The Devil King
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