"Fire In The Feeling", der Titel seiner aktuellen CD könnte auch das Thema für dieses Konzertes sein.
Nachdem Isaac Molia & The Triple B. ihren Set beendet hatten, war eine kurze Umbaupause angesagt.
Als erstes wurden drei Stühle auf der FZW-Bühne platziert. Die Vermutung, dass es dann ein Konzert der 'ruhigeren' Sorte werden würde, bestätigte sich doch über längere Strecken des Gigs.
Die Band legte mit dem schon so oft gehörten "Crossroads" los. Terry Evans Arrangement des Blues-Standards ließ schon aufhorchen und der Kontakt zum Publikum war hergestellt.
Den Schwerpunkt des gut zweistündigen Konzerts bildeten Songs vom aktuellen Album "Fire In The Feeling". "Turn On Your Lovelight", "What About Me?", "Uphill Climb (To The Bottom)", "Let´s Get Gone", I´ll Be Your Shelter (In The Time Of Storms") und der von Ry Cooder geschriebene Song "My Baby Joined The Army" waren absolute Highlights des Konzerts. "Let´s Get Gone" wurde als Reggae gespielt.
Terry Evans soulgetränkter Gesang hat mir so manches mal eine Gänsehaut bereitet. Stimmlich ist der Mann mit seinen ca. 65 Jahren voll auf der Höhe. Seine Rhythmusgitarre sparsam eingesetzt gab den Songs den nötigen Background.
Ja, und dann war da noch Joe Colombo mit seiner Dobro. Bisher war er mir von seiner CD "Nautal Born Slider" bekannt, ein Slidegitarrenalbum der heftigeren Art (a'la Eric Sardinas).
Neben Evans Gesang war Colombos Slidespiel der weitere konzertbestimmende Höhepunkt. Dieser verdammt junge Mann ist eine Klasse für sich und man kann froh sein, dass die Bluesszene Musiker von solcher Qualität hat.
So gab es an diesem Abend dann auch Slidegitarre satt. Selbst ein Terry Evans war davon begeistert und es gab nach fast jedem Joe Colombo-Solo kräftigen Beifall des Publikums.
Phil Bloch, ein langjähriger Weggefährte Terry Evans, am Schlagzeug, und der Tieftonzupfer leisteten hervorragende Rhythmusarbeit.
"Get Your Lies Straight", ein Song vom "Blues For Thought"-Album, wurde auch zu einer "Abrechnung" mit den großen Staatsmännern dieser Welt, insbesondere mit dem amerikanischen Präsidenten.
"Rooftop Tomcat", mit verdammt vielen 'Miaus' versehen, wurde zum sing along Song für´s Publikum. Terry Evans sucht auch zwischen den Songs durch aufgelockerten Smalltalk Kontakt zum Publikum. Die von Evans gegebenen Infos zu den Songs waren nicht überflüssig.
Zum Bo Diddley Song "Before You Accuse Me" wurde dann auch getanzt.
Terry Evans ist Live ein Genuss, auch wenn bei diesem Konzert Uptempo-Songs die Ausnahme waren, 'Blues und Soul with a Feeling'. Die vier Musiker bildeten eine Einheit und verstanden es ihr Spielfreude auf das Publikum zu übertragen.
Einzig, dieses Konzert hätte mehr als ca. 60 zahlende Besucher verdient.
Terry Evans, 06.10.2005, FZW, Dortmund
Joachim P. Brookes, 11.12.2005
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