Allan Frank / The Road So Far
The Road So Far Spielzeit: 54:17
Medium: CD
Label: Apple Farm Music, 2010
Stil: Folk

Review vom 13.09.2010


Wolfgang Giese
Allan Frank: Ein Singer/Songwriter, der im Staate Illinois geboren wurde, dabei aber auch in Europa Zwischenstation machte, und unter anderem in Hamburg ein Band namens Deliverance gründete. Nach der Umsiedlung nach Los Angeles arbeitete er hauptberuflich in der Flugzeugindustrie und schrieb nebenbei Lieder. Dieser Nebenbeschäftigung widmete er sich ab Ende der 90er Jahre dann jedoch vollends. Mit den Aufnahmen zu dieser CD begann er bereits 2007. 2009 erschien dann das fertige Produkt.
In Kalifornien aufgenommen, erwartet uns ein bunter Reigen von Einflüssen aus Country, Folk, Americana und viel viel Roots. In seinen Texten erzählt er uns kleine Geschichten aus dem Leben, also das ganze Spektrum zwischen Freud und Leid. Verträumtes ("How To Dream"), Fröhliches ("I Got A Song") oder das im Cajun-Style vorgetragene " Deep In The Everglades", Nachdenkliches ("Black Collar Workers", "Something To Say"), alles ist dabei.
Und all das trägt er mit sympathischer, sonorer Stimme vor.
Das ist ganz wunderschöne Musik auf der Basis amerikanischen Folks mit Einflüssen von Bluegrass und Country. Ganz besonders ist in diesem Zusammenhang der feinfühlige Einsatz von Mandoline und Fiddle zu nennen. Die Titel ohne Schlagzeug swingen und werden durch die akustische Gitarre und den Bass sanft angetrieben.
Eine ganz 'herzliche' und irgendwie 'familiäre' Atmosphäre geht von der Musik aus, man spürt die Lockerheit und die Professionalität der Musiker, die sofort überspringt.
Ein Titel fällt aus dem Rahmen, das ist die "Battlefield Suite", zunächst mit Gitarre eingeleitet und dann allein vom Sound des Synthesizers übernommen, das wirkt etwas befremdlich innerhalb des Gesamtkonzepts. Offensichtlich wird durch den Synthie versucht, die im Titel angesprochene Schlacht etwas näher darzustellen. Mir bleibt der Sinn jedoch etwas verschlossen und ich denke, das hätte man auch anders umsetzen können, wie zum Beispiel gleich im nächsten Stück, "The Blue And The Gray", wo eine Schlacht zwischen den Yankees (»They wore the blue«) und den Südstaatlern (»They wore the grey«) textlich angesprochen wird; ja, sinnlos, so ein Krieg!
"Mr. Bojangles" von Jerry Jeff Walker - ach, davon gibt es mittlerweile so viele Interpretationen, diese hier hält sich sehr stark am Original, gut getroffen, so meine ich. "Lift Me Up" hat einen christlichen Hintergrund, "I Got A Song" ist einer der Titel mit Schlagzeugeinsatz und das bewirkt gleich viel mehr Druck, unterbricht andererseits aber auch die heimelige Atmosphäre. Hier wird durch die Marimba ein exotischer Hauch dazugepackt, ähnlich, wie man es von Jimmy Buffett kennt.
Besser passt aus meiner Sicht der Schlagzeugeinsatz mit den Besen bei "A Night in Buffalo" mit herrlichem Countryeinschlag. Gabe Witcher an der Fiddle spielt hier wunderschön, das hat eine leichte Atmosphäre à la Willie Nelson, mein Lieblingstitel der Platte.
Mit einem Harmoniumeinsatz, der fast an einen Dudelsack erinnert, startet der Titelsong, die letzte Runde der Platte und gleichzeitig das längste Stück. Sehr Bluegrass-orientiert, weist es so ein richtig gutes 'Old Timey-Feeling' auf. Musik, der ein eigener Charakter innewohnt, gleichwohl Assoziationen auch zu Gordon Lightfoot, Pete Seeger oder Johnny Cash weckt. Eine sehr empfehlenswerte Platte für alle, die sich entspannen möchten und träumen bei guter Musik mit dem gewissen Gefühl von Wärme und Heimat.
Line-up:
Allan Frank (vocals, guitar, synth - #4, background vocals - #3, 10)
Ed Tree (bass - #1, 3, 9, 10, 11, 12, 13, guitars - #1, 3, 10, 11, 13, synth - #1, rhythm/lead guitars - #2, 4, rhythm guitar - #5, 7, Hi string guitar - #6, Arpeggio guitar - #7, harmonium - #7, 14 , B 3 organ - #10, 13, synth pad - #11, 12, Wurlitzer piano - #12, dobro fills #14)
Jeff Tolbert (mandolin - #1, 2, 6, 7, fiddle - #1, 2, 5, 7, 14, background vocals - #1, bass - #2, 6, 7, 14, lead guitar - #2, 7, 14, Nylon string guitar - #5, rhythm guitar - #6, 14, banjo - #14)
Steve Kobashigawa (background vocals - #1, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 10, 11, 12, 13, 14)
Jorgen Ingmar (drums - #3, 10, 11, 13)
Skip Edwards (accordion - #3, orchestration - #4, strings - #4, 5, 8, button accordion - #4, synth - #5, 7, 8, 10, 13, french horn - #8, Wurlitzer piano - #10, marimba - #10, bottle - #10, piano - #13, piccolo - #13)
Teresa James (background vocals - #3, 5, 7, 10)
Debra Dobkin (snare drum - #4, percussion - #10, 12, 13)
David Ferguson (lead guitar - #5. lead acoustic guitar - #6)
John David (harmonica - #6, acoustic guitar - #12, dobro fills - #14)
Steve Nelson (bass - #8)
Larry Beaird (acoustic guitar - #8)
Bob Hatter (acoustic guitar - #9)
Gabe Witcher (fiddle - #9, 11, 12, 13)
Charity Chapman (background vocals - #9)
Todd Herzog (background vocals - #10)
Jason Easter (rhythm guitar - #14, dobro solo - #14)
Tracklist
01:The Long, Long Road [Frank,Tree,Frank] (3:37)
02:Black Collar Workers [Salyer-Nimick, Warrington,Frank] (4:24)
03:Deep In The Everglades [Frank, Corman, Tree] (2:53)
04:Battlefield Suite: Night Before Battle [Frank] (2:53)
a)Evening' Fire
b)Nightfall
c)Slumber
d)Nightmare
e)Break Of Dawn
f)Call To Arms
05:The Blue And The Gray [Frank] (4:26)
06:Mr.Bojangles [Walker] (4:28)
07:Lift Me Up [Cook, Frank] (3:59)
08:How To Dream [Frank] (4:16)
09:Something To Say [Frank] (3:14)
10:I Got A Song [Frank] (2:41)
11:A Night In Buffalo [Tompkins, Frank] (4:47)
12:Any Fool [Miller, Frank] (3:38)
13:Sing You Off My Mind [Frank] (2:51)
14:The Road So Far [Frank] (6:09)
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