David Fonseca / Between Waves
Between Waves Spielzeit: 45:11
Medium: CD
Label: Universal Music, 2011 (2009)
Stil: Pop

Review vom 09.10.2011


Wolfgang Giese
David Fonseca ist ein hierzulande wohl unbekannter Künstler. In seiner Heimat Portugal ist das nicht so. Dort ist der 1973 geborene Musiker bereits ein Superstar, mit Charts-Notierungen auf Platz eins und Verkaufszahlen, die in Gold und Platin veredelt wurden. "Between Waves", seine vierte Soloscheibe soll es sein, erschien in seinem Heimatland schon im Jahre 2009. Bevor Fonseca sich solo ans Werk machte, war er Mitglied der in Portugal sehr bekannten Band Silence 4. Bis etwa 2001 war er dort aktiv und 2003 erschien dann die erste Soloplatte. Nun, was erwartet uns hier, wenn diese Vorschusslorbeeren uns schon beeinflussen? War es notwendig, nach zwei Jahren diese Platte nun dem Rest der Welt zugänglich zu machen?
Bereits nach den ersten Titeln schwant mir etwas: Soll das Bryan Ferry sein, der hier kopiert wird??? Es ist nicht allein die Stimme, die darauf hindeutet, sondern auch die Musik scheint in jener Zeit verwurzelt, als Ferry seine Erfolge hatte. Fonseca zeigt sich als Multiinstrumentalist - man beachte, wie viele Instrumente er spielt. Als weitere feste Größe stellt sich der Gitarrist Ricardo Fiel dar. Er soll den Künstler wohl auch live begleiten. Um es vorweg zu nehmen, wir haben es mit lupenreinem, hitverdächtigen Pop zu tun, wie etwa "A Cry For Love". Am besten gefällt mir die Musik dann, wenn die akustischen Gitarren und Piano dominieren, wie auf dem sehr schönen "U Know Who I Am". Die hier eingesetzten Streicher unterstützen den Charakter noch.
Aber auch sonst wimmelt es von 'Hooklines', und die Pop-Nerven werden schonungslos attackiert. Einigen mag das Eine oder Andere dann wohl zu zuckersüß sein, etwas am Kitsch schlittert es mitunter auch entlang. Aber es bleibt handwerklich und vom Arrangement her professionell, der eine oder andere Hit könnte durchaus abfallen. Doch nicht nur Bryan Ferry allein meine ich heraus zu hören, auch dessen ehemalige Band Roxy Music scheint Spuren hinterlassen zu haben - genau wie jene Musik, wie sie seinerzeit von Bands wie The Cars gespielt wurde, auch dies schimmert immer wieder durch.
Fazit demnach: Freunde gut gemachter Popmusik dürfen sich angesprochen fühlen sollten, in jenem Lager dürfte man zufrieden sein, allerdings sollte man einen kleinen Schlenker in die Achtziger vertragen können.
Line-up:
David Fonseca (vocals, electric and acoustic guitars, bass, ukulele, piano, synths, xylophone, drums, percussion, bells, clapping, cavaquinho, pump-organ, glockenspiel, organ, deranged guitar solo, drum machine)
Ricardo Fiel (electric guitar)
João Marques (trumpet - #2, 10)
José Manuel Raminhos (trumpet - #2, 10)
The Disorderly Bunch (chorus, clapping - #2)
António Figueiredo (1st violin - #3, 4, 8)
Jorge Vinhas (2nd violin -#3, 4, 8)
Joana Moser (viola - #3, 4, 8)
João Pires (cello - #3, 4, 8)
Nelson Carvalho (acoustic guitar - #4, 11, electric guitar - #6, 8)
João Cabrita (baritone saxophone, saxophone - #6)
Carine Cassab (french girl on the phone - #6)
Johnny Boy (harmonica - #11)
Tracklist
01:(Baby) All I Ever Wanted (4:30)
02:Walk Away When You're Winning (3:40)
03:A Cry 4 Love (3:55)
04:U Know Who I Am (3:43)
05:There's Nothing Wrong With Us (4:36)
06:Owner Of Her Heart (3:41)
07:It's Just A Dream II (3:36)
08:Little Things II (4:10)
09:Stop 4 A Minute (4:01)
10:Morning Tide [I Just Can't Remember] (4:31)
11:This One's So Different (4:48)
(Music and lyrics by Little David Boy)
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