"Dawn Of Forever" ist das Debütalbum der Band Faro, um den Ex-Avalon-Sänger,
Chitral "Chity" Somapala, mit Drummer Daniel Flores - dieser dürfte zumindest einigen Proggies von der schwedischen Gruppe Minds Eye her ein Begriff sein - dem Gitarristen Frank Rohles, der bei der Queen-Coverband Innuendo spielt, sowie Peter Hahn am Bass.
Dass die Jungs ihr Handwerk beherrschen, dazu braucht es kaum großer Worte und auch über die vokalistischen Leistungen des Shouters gibt es nichts zu meckern.
Zelebriert wird eingängiger Melodic Rock, der teilweise auch die nötigen Ecken und Kanten nicht vermissen und jeden AOR-Liebhaber vor Freude im Kreis springen lässt.
Natürlich hat die Band den Rock'n'Roll nicht neu erfunden, aber ich denke, das war auch nicht ihr Anliegen.
Immer wieder erinnert mich Faro etwas an Casanova oder, wie z.B. bei der wunderschönen Ballade "Coast To Coast", an Gotthard, die zwar in einer ganz anderen Liga spielen, aber nicht weil sie etwa besser wären.
Auf "Dawn Of Forever" wird all das vereint, was ein gutes Melodic Rock-Album ausmacht: Ohrwurmmelodien, packendes Gitarrenspiel, eine groovende, nach vorn treibende Rhythmus-Section und natürlich starke Vocals.
Mit dem Opener "Living In Extremes" kommt die Scheibe bereits mächtig in Fahrt und donnert schön fett aus den Boxen. Auch die nächsten beiden Songs stehen dem in nichts nach.
Mit der bereits erwähnten Ballade "Coast To Coast" beweisen Faro ihr Händchen für feine Melodien.
Anschließend geht es wieder heftigst zur Sache: Sei es "You're On The Run" oder "We Entertain Ya" mit leicht modernem Touch (sollte das eine Anbiederung an NU-Metal sein? Lasst es, Jungs!), es geht immer ordentlich zur Sache.
Aber Faro haben noch mehr zu bieten, wie sich das von Sekunde zu Sekunde steigernde "Material World", oder das besonders eingängige, mit einem mystischen Intro beginnende "Shot Down". Beides sind weitere Leckerbissen auf dieser Scheibe - sehr schön. Gerade letzterer Song hat sich sofort in meinen Gehörgängen festgefressen.
Kurze Verschnaufpause, dann gibt es mit "I Am What I Am" und dem kräftig nach vorn treibenden "The Beast" wieder ordentlich eins auf die Glocke.
Immer wieder wissen feine, songdienlich eingestreute Gitarrensoli zu begeistern und auch Sänger CHITRAL gibt alles.
Bei "Long Way Home" wird zwar der Fuß vom Gaspedal genommen, aber als Rausschmeißer ein würdiger Abschluss für ein wirklich hörenswertes Album. Glückwunsch zum gelungenen Debüt.
Für alle AOR-Fans sind Faro ein ganz heißer Tipp.
Wendet Euch mal ab von all den übersättigten, nur noch dem Geld hinterher hechelnden Millionen-Bands a la Bon Jovi oder Gotthard. Es gibt in Eurer Region soviel versteckte Perlen, die es einfach nur zu finden gilt und die es verdient haben, beachtet und angehört zu werden. Lasst Euch endlich frischen Wind um die Nase wehen, Leute!
Und ich wünsche mir, dass es Peter Hahn mit Band auch mal in den Ducsaal schafft, denn dort treffen wir ihn öfters, da er in dieser Location als Veranstalter auftritt und immer gute Bands auf die Bühne holt. Wieso eigentlich nicht mal sich selbst?
Spielzeit: 47:24, Medium: CD, MTM Music 2003
1:Living In Extremes (5:00) 2:I Remember (3:34) 3:Surrender (3:33) 4:Coast To Coast (4:24) 5:You're ... On The Run (5:00) 6:We Entertain Ya (4:25) 7:Material World (3:08) 8:Shot Down (4:42) 9:I Am What I Am (3:24) 10:The Beast (4:56) 11:Long Way Home (5:11)
Ilka Czernohorsky, 04.12.2003
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