Als wir um 21:30 Uhr im Ducsaal am Einlass erscheinen, herrscht Ruhe. Besser gesagt: absolute Stille. Der Saal ist leer (ausgenommen das Team an der Bar). Seltsam. Dann erfahren wir, dass eigentlich nur 48 Karten geordert waren. Und die Hälfte der Band fehlte.
Toll, trotz 'High Tech' hatte sich die halbe Band verfahren (ein Buchstabe falsch ins Navi eingegeben, und schon geistert man bei Gießen über die Autobahn). Na ja, es klappte dann ja doch noch. Kurzer Soundcheck und dann ging es los.
Paul Lawall (git), Klaus Brosowski (keyb), Kai Bauer (b) und Markus Becker (dr), alle vier aus dem Stuttgarter Raum, spielen den ersten Titel.
Beim Zweiten erscheint
'Fast Eddy' Wilkinson auf der Bühne. Er stammt aus London und gründete seine
Fast Eddy's Blue Band Anfang der 90er im 'Ländle'. Altbekannte Bluesstandards bilden den ersten Konzertteil. Irgendwie springt der Funke im ziemlich leeren Saal nicht über. Die Band gibt sich ja redlich Mühe, aber das klingt alles so glatt und 1000 Mal gehört.
Paul Lawall ist mit einigen starken Gitarrenparts noch der Beste.
Eddys Harpspiel ist nicht gerade umwerfend. Vielleicht sind wir nur zu verwöhnt?. Mag sein. So richtig funkt es jedenfalls nicht, und wir unterhalten uns viel mit anderen Gästen, denen das auch alles so erscheint. Schon ist Pause und danach bricht die Hölle los. Wahrscheinlich gab es backstage Kamillentee mit Guarana oder so was. Die Band scheint förmlich zu explodieren. Liegt das etwa an den vielen Eigenkompositionen, wie etwa "Trouble On My Mind" oder "Long Way To Go" vom 99er Album "Blues Hunter"?
Eddy macht gewaltig Action hinter dem Mikrofon. Seine Gestik erinnert sehr an
Joe Cocker oder
Chris Farlowe. Der Gesang ebenfalls, aber auch an
Eric Burdon. Und als
Eddy zur Akustischen greift und dazu singt, kommt das alles sehr
Bruce Springsteen - ähnlich rüber.