Fate / Ghosts From The Past
Ghosts From The Past Spielzeit: 59:03
Medium: CD
Label: AOR Heaven, 2011
Stil: AOR/Hard Rock

Review vom 10.12.2011


Jürgen B. Volkmar
Fate sind zurück! Was kaum mehr jemand für möglich gehalten hat, ist nunmehr doch tatsächlich eingetreten. Es bleibt nicht bei einem so genannten Revival-Album, das 2006 mit "V" veröffentlicht wurde, sondern das sechste Lebenszeichen der Dänen wurde mit "Ghosts From The Past" jetzt tatsächlich im Hinblick auf weitere Alben gepresst.
Nach wechselvoller Vergangenheit und vor allem mit zahlreichen Besetzungswechseln haben sich die Skandinavier, die 1984 gegründet wurden, 1993 aufgelöst. Nachdem 2005/2006 wieder erste Lebenszeichen durch Auftritte sichtbar waren, haben sie sich endlich entschlossen, weiterzumachen. Dass dies keine schlechte Entscheidung war, zeigt "Ghosts From The Past". Mit Dagfinn Joensen als Shouter wurde ein solides, fett produziertes und rifflastiges Epizentrum aus kompositorisch eindringlichen und vor allem abwechslungsreichen Songs geschaffen.
Wie auch in der Vergangenheit, sind die Gemeinsamkeiten in eingängigen Melodien zu finden. "Children Of The Night" als Intro zeigt, wohin der Kurs geht. AOR-Gemeinde aufgepasst! Hier kommt eine neue Belastung für das Monats-Budget auf euch zu. Frontmann Joensen - übrigens ein guter Einfall, diesen Mann zu verpflichten - bringt mit seinem Organ fast ähnliche Gesangsleistungen wie Ursänger Jeff 'Lox' Limbo. Das Glaubensbekenntnis liegt wie bisher im melodischen Hard Rock mit winzigen Metal-Signaturen, die aber fast nicht bemerkbar sind.
"Seeds Of Terror" gelingt es mit guter Riff-Arbeit, jeden Skeptiker zu überzeugen. "Fear Of The Stranger" mit leichter symphonischer Schlagseite hingegen mutiert gekonnt zur Moderne. "Daddy's Girl" und "Murder" sind reine Hinhörer und bleiben auf jeden Fall länger im Langzeitgedächtnis als der Durchschnitt. Trotz eingängiger Soli auf der Sechssaitigen und der Fokussierung auf Altbewährtes, bleiben Fate mit ihrem aktuellen Bekenntnis hinter den Erwartungen im Vergleich zu den Anfangsalben zurück.
Fetzige Up-Tempo-Kracher im Stil von "All That I Want" sind leider nicht so oft vertreten, wie es die Rock'n'Roll-Gläubigen gerne hätten, dafür aber frisch und kraftvoll inszeniert. Die Hymne "I Believe In Rock N Roll" kann daher nur bedingt der Wahrheit entsprechen, denn das keyboardlastige Material nimmt einen nicht unbeträchtlichen Raum auf diesem Longplayer ein. Pluspunkte, und das sei zur Kontrastfreudigkeit der Band gesagt, verdienen natürlich auch die ruhigeren Passagen, die nicht als Fremdkörper erscheinen, sondern sich akustisch gut sortiert in die Bandbreite von "Ghosts From The Past" einpassen.
Ein weiteres Kompliment verdient die glasklare Produktion, mit deren Hilfe die Aufnahmen auf jeden Fall im oberen Mittelfeld gleicher Genres positioniert sind. Die Dänen lassen erkennen, dass in dieser Besetzung wieder Potenzial für weitere Kompositionen vorhanden ist und somit wäre wenigstens die Gefahr gebannt, dass Fate wieder zu einer Randnotiz aufgelöster AOR-Bands verkommen könnte. 7 von 10 RockTimes-Uhren
Line-up:
Jens Berglid (drums)
Mikkel Henderson (keyboards)
Peter Steincke (bass)
Dagfinn Joensen (vocals)
Torben Enevoldsen (guitar)
Tracklist
01:Children Of The Night
02:Miracle
03:Seeds Of Terror
04:Fear Of The Stranger
05:At The End Of The Day
06:All That I Want
07:Follow Your Heart
08:Daddy's Girl
09:Moving on
10:Murder
11:The Last Time
12:I Believe In Rock N Roll
13:The Other Side
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