Auf dem mir hier vorliegenden Debütalbum "Rise" beruft sich das Allroundtalent laut Pressemitteilung auf 80er-Glam Metal/Hard Rock-Größen wie zum Beispiel
Dokken,
Ratt,
Def Leppard (zu Zeiten von Hitalben wie "Pyromania" (1983) oder "Hysteria" (1987)) und
White Lion, was man auch größtenteils so unterschreiben könnte. Denn was der Meister auf allen 13 Songs bietet, ist wirklich noch Hard Rock der Güteklasse A. Songs wie die starken, straighten und vor allem schön im 80s-Style geprägten Kracher "Win Or Lose", "Stormwind", "Burning Fever" oder der Opener "Fire And Dynamite" kann man eigentlich schon als reinrassige Melodic Metal-Songs durchgehen lassen, nebendran stehen astrein gespielte und vor allem gefühlvolle Balladen wie zum Beispiel "Cold Hearted" und "Broken Dreams". Beide Titel lassen selige Erinnerungen an gut gemachte, alte
Dokken-Schnulzen im Hinterkopf aufkommen.
Der Gesang von
Fabri, der sich übrigens für Bass-, Gesangs UND Gitarrenspuren dieses Langeisens auszeichnet, ist geprägt von klassischem Heavy bzw. Glam Metal der frühen/mittleren 80er, er erinnert an manchen Stellen doch recht auffällig an eine Mischung aus
Vince Neil und
Biff Byford. Trotzdem schafft er es mit seinen Stimmbändern einwandfrei, eigene und vor allem originelle Duftmarken zu setzen. Als kleine Randnotiz sollte man noch erwähnen, dass zwei Gastauftritte von den mir leider nicht bekannten Muckern
Alessandro Del Veccio und
Luke Ballabio zu verzeichnen sind.
Ein fetter Kritikpunkt, den man nicht unerwähnt lassen kann, ist allerdings die übermäßige Länge von sagenhaften 72 (!!!) Minuten! Obwohl keine richtigen Lückenfüller zu vernehmen sind, wirkt das Gesamtwerk über eine solch monströse Spielzeit verteilt doch etwas zu langatmig. Platten in diesem Genre sind nicht umsonst für gewöhnlich kompakte 40-Minuten-Prachtstücke, wo man sich schon beim zweiten Durchlauf nahezu jeden Ton eingeprägt hat. Bei einer solchen Spielzeit benötigt es aber eher drei bis fünf Durchläufe, bis jeder Riff und jedes Lick in etwa im Kopf hängen geblieben ist.
Doch trotz diesem Kritikpunkt empfehle ich dieses Album jedem Fan der oben genannten Interpreten und vergebe
7 von 10 RockTimes-Uhren.