Fabri Kiareli's F.E.A.S.T. / Rise
Rise Spielzeit: 72:43
Medium: CD
Label: Avenue Of Allies, 2010
Stil: Hard Rock

Review vom 26.10.2010


Marius Gindra
Die auffällig melodisch ausgerichteten Hardrocker von F.E.A.S.T. sind das Soloprojekt des italienischen Gitarrenmeisters Fabri Kiareli, der bereits in Bands wie Mr. No oder der Soloband von Pino Scotto, auch als Sänger der legendären Vanadium bekannt, die Saiten malträtierte. Sein Gitarrenspiel ist, wie er von sich selbst sagt, stark inspiriert von Sechssaiter-Pionieren wie Eddie Van Halen, Randy Rhoads und Ace Frehley. Gerade den zuerst und zuletzt genannten Klampfer kann man auch als dezenten Einfluss erkennen. Doch kommen wir nun letztendlich zum Inhalt des angepriesenen Produkts.
Auf dem mir hier vorliegenden Debütalbum "Rise" beruft sich das Allroundtalent laut Pressemitteilung auf 80er-Glam Metal/Hard Rock-Größen wie zum Beispiel Dokken, Ratt, Def Leppard (zu Zeiten von Hitalben wie "Pyromania" (1983) oder "Hysteria" (1987)) und White Lion, was man auch größtenteils so unterschreiben könnte. Denn was der Meister auf allen 13 Songs bietet, ist wirklich noch Hard Rock der Güteklasse A. Songs wie die starken, straighten und vor allem schön im 80s-Style geprägten Kracher "Win Or Lose", "Stormwind", "Burning Fever" oder der Opener "Fire And Dynamite" kann man eigentlich schon als reinrassige Melodic Metal-Songs durchgehen lassen, nebendran stehen astrein gespielte und vor allem gefühlvolle Balladen wie zum Beispiel "Cold Hearted" und "Broken Dreams". Beide Titel lassen selige Erinnerungen an gut gemachte, alte Dokken-Schnulzen im Hinterkopf aufkommen.
Der Gesang von Fabri, der sich übrigens für Bass-, Gesangs UND Gitarrenspuren dieses Langeisens auszeichnet, ist geprägt von klassischem Heavy bzw. Glam Metal der frühen/mittleren 80er, er erinnert an manchen Stellen doch recht auffällig an eine Mischung aus Vince Neil und
Biff Byford. Trotzdem schafft er es mit seinen Stimmbändern einwandfrei, eigene und vor allem originelle Duftmarken zu setzen. Als kleine Randnotiz sollte man noch erwähnen, dass zwei Gastauftritte von den mir leider nicht bekannten Muckern Alessandro Del Veccio und Luke Ballabio zu verzeichnen sind.
Ein fetter Kritikpunkt, den man nicht unerwähnt lassen kann, ist allerdings die übermäßige Länge von sagenhaften 72 (!!!) Minuten! Obwohl keine richtigen Lückenfüller zu vernehmen sind, wirkt das Gesamtwerk über eine solch monströse Spielzeit verteilt doch etwas zu langatmig. Platten in diesem Genre sind nicht umsonst für gewöhnlich kompakte 40-Minuten-Prachtstücke, wo man sich schon beim zweiten Durchlauf nahezu jeden Ton eingeprägt hat. Bei einer solchen Spielzeit benötigt es aber eher drei bis fünf Durchläufe, bis jeder Riff und jedes Lick in etwa im Kopf hängen geblieben ist.
Doch trotz diesem Kritikpunkt empfehle ich dieses Album jedem Fan der oben genannten Interpreten und vergebe 7 von 10 RockTimes-Uhren.
Line-up:
Fabri Kiareli (vocals, guitars, bass, keyboards)
Mao Granata (drums)
Tracklist
01:Fire And Dynamite
02:Feed The Hunger
03:Love Renegade
04:Dangerous Love
05:Follow The Way
06:Cold Hearted
07:(Ain't Done) 'Til It's Over
08:Win Or Lose
09:Stormwind
10:Broken Dreams
11:Shock Me
12:Burning Fever
13:The Meaning Of Life
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