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Felidae Trick / Patrimony
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Felidae Tricks zweiter Longplayer (nach "The Felidae Trick", 2011) ist wie ein Trip durch die imaginäre Wüste Europas. Schon das Coverbild der Hülle zeigt eine zwar rot und blau gefärbte, dicht bewachsene aber dennoch trostlose Gegend - irgendwo im Nirgendwo. Am Himmel keine schattenspendende Wolke und auch einen Titel des Albums sucht man vergebens. Bis man ihn auf dem Rücken der Hülle findet - klein, schwarz und unauffällig. Absicht? Eine gute Frage, denn verstecken müssen sich Felidae Trick keineswegs. Die vier Jungs, die von Omer Liechtenstein, dem Sänger aus Tel Aviv, zusammengetrommelt wurden, beherrschen ihr Handwerk allemal.
Wenn eine doch relativ unbekannte Indie-Band, die heute in Berlin wohnt, sich selbst mit den Beatles vergleicht, macht das erst einmal stutzig. Lehnen sie sich zu weit aus dem Fenster? Spätestens aber bei "Back To Nothing" hört jeder heraus, dass es stimmt. Wenn nicht schon gleich beim Opener "Left My Home". Erstaunliche Ähnlichkeiten zu den Beatles zeigen vor allem der Gesang und das Schlagzeug.
Ansonsten steckt da viel von Muse drin. Hauptsächlich ist es Indie Rock und New Wave, mit ein wenig Grunge à la Nirvana und eine nicht zu vernachlässigende Menge Orient. Seine Herkunft scheint Omer jedenfalls nicht zu vertuschen. Ohne Felidae Trick gleich mit zu vielen legendären Musikgrößen auf eine Ebene stellen zu wollen, muss man ihnen Respekt zollen, denn klanglich ist kaum ein Makel zu hören.
Die Stimmung zum Zuhören muss allerdings passen. Denn der manchmal monotone, manchmal rhythmische, manchmal staubige Sound (oder auch alles zusammen), entführt die Gedanken in exotische Flächen, weit weg von allen wilden Rockpartys. Bei "French Movies" kommt noch am ehesten klassischer Hard Rock raus. Ganz abrupt bricht dann ein Track ab, um einem weiteren träumerisch fernen Intro Platz zu machen. Wieder Absicht oder mangelhafte Technik? Ist "Life Before Death", das letzte Lied, zu Ende, starrt man ins Leere und fragt sich, warum da nicht noch etwas kommt. Lyrics findet man leider auch keine, weder in der Plastik-CD-Hülle aus dem Supermarkt noch im Netz.
Was sagt uns das? Eindeutig, dass Felidae Trick augenblicklich ein gutes Plattenlabel brauchen! Die Musik hat definitiv Potenzial, allein schon weil es diese Mischung aus britischer und israelischer so bisher nicht gegeben hat. Felidae Trick sind ihrer Zeit gleichzeitig voraus und hinterher.
Line-up:
Omer Liechtenstein (vocals) Julian Pajzs (guitar) Roni Meir (bass) Valentin Schuster (drums)
Externe Links:
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